Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition)

Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition)

Titel: Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. Aaron Payton
Vom Netzwerk:
Beweis ausreichen, dass Sie beide am Leben und wohlauf sind.“
    „Pimm wird sich durch ein solches Gerät niemals täuschen lassen“, sagte Winnie.
    „Ja“, meinte Oswald. „Das weiß ich. Natürlich hatte ich auch ihn unter Beobachtung, aber heute Morgen ist er uns entwischt. Meine Leute suchen nach ihm, und ich zweifle nicht daran, dass man ihn bald finden wird. Ich bin sicher, er wird rechtzeitig zu uns stoßen. Machen Sie es sich einfach bequem. Ich werde sehen, ob ich bald eine angenehmere Unterkunft für Sie finden kann.“ Er wandte sich ab.
    „Warten Sie!“, rief Ellie. „Ich verstehe nicht ganz. Ich dachte, Sie hätten Fragen an uns?“
    „Hmm? Oh, ich wollte lediglich erfahren, was Sie mit Jenkins zu tun haben und wo ich ihn finden könnte, aber da Sie Jenkins sind, ist das nicht mehr von Belang. Ich möchte Ihnen meinerseits gern einige Dinge erzählen, um mich zu erklären. Ich möchte Ihnen vor Augen führen, dass mir Widerstand zu leisten heißt, dem Fortschritt Widerstand zu leisten. Aber Lord Pembroke soll meine Argumente ebenfalls hören, und ich sehe keinen Grund, mich zu wiederholen. Carrington, bleiben Sie hier, während ich mich um einige andere Angelegenheiten kümmere.“
    „Wollen Sie nach dem anderen Gefangenen sehen?“, fragte Carrington. Oswald holte mit seinem Gehstock aus und schlug ihn Carrington gegen die Wange, sodass dieser taumelte.
    „Sie sind entschieden zu geschwätzig, Mr. Carrington“, meinte Oswald freundlich und ging fort ins Dunkel.
    Carrington presste die Hand an die Wange und sah Sir Bertram mit einem Ausdruck wilden Hasses hinterher. „Ich rede zu viel?“, meinte er düster. „Das sagt ein großer Prediger wie er?“
    „Sie haben einen äußerst unangenehmen Vorgesetzten“, sagte Winnie.
    „Er ist ein brillanter Mann“, sagte Carrington mit schamroten Wangen. „Brillanten Männern gegenüber muss man nachsichtig sein.“
    „Muss man?“, meinte Winnie. „Pimm ist ebenfalls brillant, aber wenn er mich mit einem Rohrstock schlüge, würde ich das nicht dulden. Ich bin allerdings auch eine sehr moderne Frau. Es gibt also noch einen weiteren Gefangenen?“
    „Seien Sie still“, sagte Carrington. „Frauen sollten nicht sprechen, nicht einmal falsche Frauen wie Sie.“
    „Sie sollten netter sein, Carrington“, sagte Ellie. „Es kann sein, dass wir mehrere Wochen miteinander verbringen. Was hat Ihr Herr und Meister im Sinn? Was ist sein großes Experiment? Kommen Sie, es schadet nicht, wenn Sie es uns erzählen, wir sind doch ohnehin gefangen.“
    „Es ist an Sir Bertram, die Geschichte zu erzählen“, sagte Carrington. „Aber lassen Sie sich nur gesagt sein, dass nichts mehr sein wird, wie es war. Das Versprechen der Wissenschaft ist die vollständige Verwandlung der Welt. Dieses Versprechen wird schon bald erfüllt werden.“
    „Da haben ausgerechnet Sie das Glück, von dem Mann, der die Welt verändern wird, auf den Kopf geschlagen zu werden?“, meinte Winnie heiter. „Was müssen Sie stolz sein!“
    * * *
    Pimm kehrte wieder zu dem Büro hinter der Kneipe zurück in der Hoffnung, dass Value noch dort war. Doch der einzige Anwesende war Big Ben, der auf Values altem Stuhl saß und die Decke anstarrte.
    „Hallo, M’Lord“, sagte Ben. „Was führt Sie her?“
    „Ich hatte gehofft, mit Mr. Value sprechen zu können.“
    „Er ist in unbekannte Gefilde gezogen, Sir. Ich glaube nicht, dass wir ihn wiedersehen werden.“
    „In Ordnung“, meinte Pimm. „Hast du irgendeine Loyalität gegenüber Bertram Oswald, Ben?“
    „ Für den Mann hab ich noch nie gearbeitet“, sagte Ben. „Value hat mich persönlich angestellt. Wollte einen, der ihm loyal ist und nicht aus Oswalds Tasche bezahlt wird, denk’ ich. Mr. Oswald hat mir hin und wieder Angebote gemacht, aber ich hab einfach sein Geld genommen und ihm Lügen erzählt. Ich bin nicht unbedingt das, was man einen guten Mann nennt, nicht in jeder Hinsicht, aber ich hab auf meine Art schon Ehrgefühl.“
    „Dann wärst du vielleicht bereit, mir zu helfen, Mr. Oswald vor Gericht zu bringen?“
    Ben überlegte. „Für gewöhnlich versuch’ ich einen möglichst großen Bogen um das Gericht zu machen, damit nichts davon auf mich abfärbt. Aber wie es der Zufall will, bin ich gerade auf der Suche nach einer neuen Anstellung, da mein vorheriges Dienstverhältnis plötzlich beendet wurde. Was möchten Sie, dass ich tue?“
    „Wenn Mr. Value irgendwelche Akten hat, die ihn mit Oswald in Verbindung

Weitere Kostenlose Bücher