Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition)

Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition)

Titel: Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. Aaron Payton
Vom Netzwerk:
zunächst gegen einen der Stützpfeiler des Lagerhauses krachten. Sie stolperten rückwärts und duckten sich hinter ein anderes Gerüst aus Metall, Kristallen und Messing. Pimm sah sich verzweifelt nach irgendetwas um, was er als Waffe benutzen konnte. Feuer? Er hatte seinen Flachmann. Zwar war es jammerschade, den entzündlichen, berauschenden Inhalt für einen Angriff zu verschwenden, aber vielleicht konnte er daraus rasch eine Art Brandbombe bauen.
    Er sah etwas aufblitzen, weit entfernt von ihm auf der anderen Seite des Geschöpfes, ein langer Strahl, der wie ein Speer aussah und sich dem Geschöpf in die Seite bohrte. Die Bestie versteifte sich und wurde vollkommen regungslos. Ihre Tentakel standen in seltsamen Winkeln ab. Dann durchlief sie ein Zittern, wobei ihr Fleisch wogte wie eine vom Wind bewegte Wasseroberfläche, bis sie in sich zusammensackte. Ihr Kö rper fing an, auseinanderzufallen wie ein schmelzender Schneemann, und nun verströmte sie auch einen Geruch nach verbranntem Fleisch und säurehaltigen Chemikalien.
    Pimm stand auf, blickte Ben an, zuckte die Achseln und begab sich um die zerfließende Masse des großen Monsters herum zu Ellie und Freddy. Die beiden standen neben der alchemistischen Lampe und Carringtons sterblichen Überresten und plauderten so freundlich miteinander, als befänden sie sich auf einer Dinnerparty. „Wie habt ihr das geschafft?“, fragte Pimm, wahrscheinlich viel zu laut, weil es in seinen Ohren noch immer klingelte.
    „Es war Ellies Einfall“, meinte Freddy.
    „Oh nein“, sagte Ellie errötend. „Alles, was ich sagte, war: Ich wünschte, Sie hätten Ihren Gehstock nicht entladen. Ich habe mich gefragt, ob ein Stromstoß gegen ein solches Geschöpf etwas ausrichten könnte. Meines Wissens bewirkt Elektrizität, dass die Muskeln sich zusammenziehen, zucken, sich verkrampfen. Dieses Ding scheint ein einziger großer Muskel zu sein.“
    „Aber ich hatte doch meinen Gehstock schon entladen“, meinte Pimm.
    Freddy nickte, winkte ihn dann zu sich und führte ihn zu einer dritten Maschine, die genauso aussah wie die, die Ben zerstört hatte. „Ja, aber es gibt noch mehr Elektrizität auf der Welt, Liebling. Diese Dinger sind so konstruiert, dass sie mit Batterien laufen. Ich muss sagen, derart hochentwickelte Batterien habe ich noch nie gesehen.“
    Pimm kniff die Augen zusammen und entdeckte etwas, das wie eine Metallurne aussah. Es besaß eine auffällige Ähnlichkeit mit den Gefäßen, die er in Adams’ Werkstatt im Regal gesehen hatte. „Mit ein wenig Bastelei, viel Draht und etwas Anstrengung konnte ich aus einem Metallsplitter eine Harpune bauen. Wir haben den Draht um das Metall gewickelt, Ellie hat den Speer geworfen, und als unsere Waffe dem Geschöpf fest in der Seite saß, wie ein Finger, den man in einen Pudding steckt, legte ich den Schalter um.“ Sie machte eine Geste in die Richtung, und Pimm sah die gekrümmten Drähte, die von der Maschine bis zur Leiche des Monsters verliefen. „Ich habe dabei die gesamte Ladung der Batterie verbraucht und die Maschine zerstört, aber ich kann nicht behaupten, dass ich das bereue.“
    „Ein Glück, dass er mehr als eine dieser Maschinen hier hatte“, meinte Pimm und klopfte gegen das Gerüst.
    „Oh, er braucht mindestens drei“, sagte Freddy. „Die Maschinen verbinden sich miteinander, verstehst du? Eine Maschine ist nichts, nur ein Punkt im Raum. Zwei miteinander verbundene Maschinen, nun, was bringt das schon? Mit zwei Punkten kann man lediglich eine Linie ziehen. Wie sollen schreckliche außerirdische Monster durch eine Linie unser Universum betreten? Aber mit drei Punkten kann man ein Dreieck erzeugen. Auch wenn das für ein Tor nicht die gängigste Form ist, reicht es dennoch aus, um ein Feld aufzubauen, durch das diese Dinger hereinkommen können. Wenn die Maschinen stark genug sind, kann man sie auch immer weiter voneinander entfernen und ein sehr großes Dreieck erzeugen. So kann man auch sehr große Bestien hindurchlassen.“
    „Carrington sagte, dass diese Apparate kleiner seien als die, die Oswald heute Abend benutzen will“, meinte Ellie.
    „Wir müssen zur Ausstellung“, sagte Pimm.
    „Das müssen wir in der Tat“, sagte Freddy. „Wisst ihr, ich glaube, ich habe im Park eine dieser Maschinen gesehen, die für das große Ereignis aufgebaut wurde. Ich hatte keinen Schimmer, was es war. Irgendetwas Magnetisches, hätte ich vermutet, irgendeine neue Technologie, die Oswald erfunden hat, um

Weitere Kostenlose Bücher