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Mord am Niddaufer - ein Kriminalroman

Mord am Niddaufer - ein Kriminalroman

Titel: Mord am Niddaufer - ein Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Röschen-Verlag
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willst, dann warte auf Steinbrecher, der müsste jeden Moment …“
    „Halte keine Vorträge und komm.“ Will hatte bereits die Tür erreicht.
    Bohlan stand auf und beeilte sich, seiner Kollegin zu folgen. Ihr Verhalten kam ihm äußerst dubios vor, doch sie hatte bestimmt ihre Gründe. Er konnte sich noch gut an vergangene Ermittlungen erinnern, bei denen er der fixen Idee gefolgt war, dass das Kommissariat verwanzt sei.
    „Was tust du denn so geheimnisvoll?“, fragte er, als beide im Aufzug standen. Will sah ihn düster an.
    „Ist dir an Jan in letzter Zeit irgendwas aufgefallen?“
    Bohlan musterte Will und dachte eine Moment nach.
    „Er wird zunehmend selbstbewusster, lässt sich nicht mehr alles gefallen.“
    „Hast du dir mal Gedanken darüber gemacht, woran das liegen könnte?“
    Der Aufzug näherte sich dem Erdgeschoss.
    „Keine Ahnung. Man wächst mit seinen Aufgaben.“ Sie hatten das Erdgeschoss erreicht, die Tür öffnete sich. Bislang hatte sich Bohlan über Jans Entwicklung keinerlei Gedanken gemacht. Er hatte sie einfach hingenommen. Sie verließen das Gebäude und betraten einen der quadratischen Innenhöfe des Präsidiums.
    „Bislang hatte ich keine Zeit, über Jans Persönlichkeitsentwicklung zu philosophieren“, nahm Bohlan das Gespräch wieder auf.
    „Ich auch nicht. Im Grunde ist es mir auch egal, solange er eine gute Arbeit leistet. Es ist aber etwas anderes …“ Will kaute kurz auf ihrer Lippe und schien zu überlegen, wie sie fortfahren sollte. Bohlan sah sie fragend an.
    „Um es kurz zu machen. Hältst du es für möglich, dass er eine Affäre mit der Maurer hat?“
    „Damit wir uns nicht falsch verstehen: Du meinst Staatsanwältin Maurer? Die ist doch bestimmt zehn Jahre älter als er.“
    „Ist das ein Hinderungsgrund?“
    „Also, ich weiß nicht. Jan und Felicitas Maurer?“ Bohlan schüttelte den Kopf. Bisher hatte er den Verdacht, dass sich eher etwas zwischen ihr und Dr. Spichal anbahnen könnte. „Wie kommst du eigentlich zu deinem Verdacht?“
    „Verdacht ist etwas zu viel gesagt. Jan saß heute Morgen in ihrem Auto. Und das fand ich eher … ungewöhnlich.“
    „Du meinst, sie sind zusammen ins Präsidium gekommen?“
    „Genau.“
    Bohlan fuhr sich mit der Hand über den Kopf. Und dann fiel ihm eine Szene ein, die sich vor wenigen Tagen ereignet hatte. „Moment mal, so etwas Ähnliches habe ich auch schon beobachtet. An dem Morgen, als Nataschas Leiche gefunden wurde. Da saß Jan auch in Maurers Porsche.“
    „Siehst du“, antwortete Julia, die sich in ihrem Verdacht bestätigt fühlte.
    „Okay, nehmen wir einmal an, die beiden haben eine kleine Affäre. Sollte uns das irgendwelche Sorgen bereiten?“
    „Verstehe mich bitte nicht falsch, Tom. Von mir aus kann Jan in die Kiste steigen, mit wem immer er will. Was mich allerdings massiv stören würde, wäre, wenn die Maurer auf diese Art und Weise Einfluss auf unsere Ermittlungen nehmen würde.“
    „Was schlägst du vor?“
    „Wir starten einen kleinen Versuchsballon. Dann wissen wir mehr.“
    „Drei Leichen in nur einer Woche. Von den Köpfen fehlt weiterhin jede Spur. Wir tappen völlig im Dunkeln und machen uns zum Gespött der Öffentlichkeit.“ Felicitas Maurer blickte ernst. Ihre Stimme klang streng und schneidend. Es fehlte nur noch eine Peitsche in ihren Händen, dachte Bohlan. War es das? Stand Jan auf Domina-Sex?
    „Herr Bohlan, wie ist der neueste Stand?“
    „Annette von Lichtenhagen und Fischer kennen sich aus der Kindheit. Sie kommen aus einem Dorf in Mittelhessen. Wir gehen davon aus, dass sich das Motiv für die Morde irgendwo in der Vergangenheit dieser Personen finden lässt. Das heißt, der Täter müsste einer von ihnen sein oder es ist jemand, der mit dieser Spur zusammenhängt, dessen Verbindung wir aber bislang noch nicht entdeckt haben. Es gibt noch einen anderen Lehrer, den ich im Auge habe. Michael Pergande.“
    „Ist das nur eine Vermutung oder gibt es dafür weitere Anhaltspunkte?“
    „Lea Schuster wollte sich mit Andreas Fischer treffen, bevor sie ermordet wurde. Zudem befinden sich ein paar dubiose Andeutungen in ihrem Tagebuch. Natascha Weller hatte eine Affäre mit Fischer. Es spricht also einiges dafür, dass Lea Schuster irgendwas herausgefunden haben könnte. Eine Art tödliches Wissen.“
    „Interessant“, blaffte Maurer und wandte sich zu Professor Claussen, der neben ihr saß: „Was halten Sie von Bohlans Theorie?“
    Claussen wog bedächtig den Kopf hin und

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