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Mord an Bord: Roman (Allemand) (German Edition)

Mord an Bord: Roman (Allemand) (German Edition)

Titel: Mord an Bord: Roman (Allemand) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hera Lind
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an-spre-chen!«
    Die Dame nahm ihre Hand nicht von meinem Bein.
    Nun HATTE sie mich ja angesprochen. UND gestört. Beides. Ich öffnete das eine Auge.
    Sie sagte etwas, was ich nicht verstand. Widerwillig nahm ich den Kopfhörer ab.
    »Ich setz mich nur mal ganz kurz zu Ihnen.«
    Schon plumpste der nasse Popo dieser Dame auf meinen Liegestuhl.
    Ich rutschte erschrocken zur Seite. »Kennen wir uns?«
    »Nicht direkt, nein. Aber meine SCHWESTER laber laber, die war auf der Reise hier, als Sie auch da waren. Australien, im Dezember. Und die war auch in Ihrem wunderbaren CHOR!! So schöne Sachen haben Sie da ja Weihnachten laber laber, bla, bla ...«
    Ich hörte der Dame nicht wirklich zu. Sie störte mich schrecklich, und ich wollte in Ruhe Eric Clapton hören und dabei an alle wunderbaren Streifenhörner dieses Schiffes denken. Ich zuckte erst zusammen, als sie das Wort »Brief geschrieben« sagte.
    »Bitte? Entschuldigung, ich hab Sie gerade akustisch nicht verstanden ...« Ich riß mir nun Eric Clapton vollends vom Ohr und drückte auf die Stop-Taste. Sofort hörte Eric auf, sich wonderful zu fühlen. Genau wie ich.
    »... ja wie ich schon sagte, und weil meine Schwester und mein Schwager Ihren lieben Mann ja von seinen schönen Kirchenkonzerten her kennen, haben wir ihm Weihnachten einen ganz besonderen Brief geschrieben.«
    Ich erstarrte. »WAS haben Sie??«
    »Weihnachtspost! Wir haben uns so Mühe gegeben, daß der Brief unbedingt noch am Heiligen Abend ankommt! Mein Schwager ist sogar nachts noch zur Post gefahren in Hamburg ...«
    Ich starrte die Frau an. Sie saß auf MEINER Liegestuhlkante und hatte die unglaubliche Dreistigkeit, mir gerade von dem widerlichen anonymen Brief ... sie hatte die STIRN ... es mir so direkt ... ins Gesicht ... zu sagen?
    »Was wollen Sie von mir?«
    »Ich beobachte Sie schon lange. Meine Schwester und mein Schwager haben Sie auch beobachtet. Erinnern Sie sich nicht an meine Schwester?«
    »Nein.«
    »Na, sie hatte so eine Frisur wie ich ...« Die Frau lupfte ihre Badehaube. Zum Vorschein kamen: lila Zotteln! Plötzlich sah ich sie vor mir: die Frau von Rudolf! Die Kegelbruder-Clique! Natürlich! Die Frau hatte in meinem Chor mitgesungen! Und Rudolf hatte ich nicht nur einmal abgewiesen! Der Tänzer, der nur in der Auffahrt gut war! Die Badeschlappen-Brüder!! Es fiel mir wie Schuppen von den Augen. DIE hatten den Brief geschrieben! Natürlich! Und pausenlos ihre Kameras auf mich gehalten! Die Frau sang in HAMBURG im Chor! Zweiter Alt!
    »Wir haben auch so schöne Fotos von Ihnen«, sagte die Frau.
    Sie kicherte. Ich erschauerte. Welch eine unglaubliche Frechheit! Ich wollte sie von meinem Liegestuhl schubsen, in den Swimmingpool, und sie dort ertränken, aber das ging natürlich nicht, weil so viele Leute um uns herumsaßen.
    »Wir wollten die Fotos auch Ihrem lieben Mann schicken, aber da waren sie noch nicht entwickelt!«
    Meine Gedanken überschlugen sich.
    Endlich. ENDLICH hatte ich die wahre Erpresserin!!
    SIE, Frau Teichhuhn, hatte all mein Lebensglück auf dem Gewissen!
    Ich mußte sie erledigen.
    Ich wußte nur noch nicht, wie.
    Aber der Zufall eilte mir zu Hilfe.
    Gleich am nächsten Tag, es war der dritte Seetag in Folge, wurde wieder ein riesiger Eisblock herbeigeschleppt. Frau Teichhuhn paddelte plaudernd mit anderen Noppenbadehauben im Kreis herum.
    »Ach, jetzt schnitzen sie wieder so einen Pferdekopf«, sagte sie. »Da werd ich ganz schnell meine Videokamera holen!«
    Sie kletterte aus dem Becken und verschwand in der Dusche. Meine Gedanken rasten. Jetzt würde sie auf ihre Kabine gehen. Ganz allein.
    Unauffällig stand ich auf, warf mir mein Strandkleid über und schlenderte Richtung Ausgang.
    Und tatsächlich. Auf der anderen Seite des Pools ging auch sie zum Ausgang. Ich begegnete ihr wie zufällig im Treppenhaus. Niemand war in der Nähe. Alle standen draußen und begafften den Pferdekopf.
    »Wollen Sie das Eispferd filmen?«
    »Ja! Ich muß mich beeilen, denn sie fangen schon an zu arbeiten!«
    »Ich zeig Ihnen was, das filmt sonst keiner!«
    »Später, Frau Meier« Sie hoppelte die Treppen hinab.
    »Kommen Sie! Ich zeig Ihnen, wo das Eis herkommt!«
    Jetzt mußte sie anbeißen, sie MUSSTE!!
    Ich öffnete die Tür »Staff only« und hielt den Fuß dazwischen. »Dann haben Sie einen richtigen Dokumentarfilm!«
    »Kindchen, ich muß aber erst meine Videokamera holen! Wenn Sie so freundlich sind und hier warten ... meine Kabine ist gleich da vorn!«
    Sie wackelte

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