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Mord an der Leine

Mord an der Leine

Titel: Mord an der Leine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannes Nygaard
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Kommentars,
aber seinem Mienenspiel war anzusehen, dass er keine hohe Meinung von den
Beamten des LKA zu haben schien.
    Sie machten sich auf den Heimweg nach Hannover.
    »Was wollte Tuchtenhagen in Goslar?«, fragte Putensenf
plötzlich. »Unsere Ermittlungen im Hotel schienen doch darauf hinauszulaufen,
dass der Aufenthalt in dieser Gegend rein zufällig zustande gekommen ist. Das
Treffen vor der Kaiserpfalz in Goslar schien aber kein Zufall gewesen zu sein.«
    »Und wieder taucht ein Italiener auf. Und der schießt
auf Tuchtenhagen. Führt der Mann einen Privatkrieg gegen die Südländer?
Schließlich verdächtigen wir ihn, Marcello Manfredi ermordet zu haben.«
    Putensenf unterließ es, zu antworten. Stattdessen rief
er Richter an und berichtete von ihrem Einsatz. Den Rest der Fahrt schwiegen
sie.
    Das Büro war nicht sehr groß. Bernd Richter saß hinter
seinem Schreibtisch, ihm gegenüber hatte sich Madsack niedergelassen. Er hatte
Frauke angesehen und auf den Stuhl gezeigt, aber sie hatte unmerklich den Kopf
geschüttelt und lehnte sich gegen den Türrahmen. Putensenf schob ein paar
Ordner beiseite und setzte sich auf die Tischkante.
    »Verdammt. Ich bin unzufrieden. Wir kommen nicht
voran, und nicht nur Ehlers bedrängt mich. Ein Polizistenmord weckt die
Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit, und die Presse heizt das Thema noch
zusätzlich an.«
    »Wir sind doch aus der Schusslinie«, protestierte
Putensenf. »Da ist eine Sonderkommission eingesetzt worden, die Ehlers selbst
leitet. Wie weit sind die?«
    »Die verfolgen zahlreiche Spuren. Sie wollen uns
außerdem noch einmal vernehmen. Uns alle.« Richter ließ seinen Blick über die
Teammitglieder gleiten. »Viele Anhaltspunkte gibt es nicht. Außer unserem Team
war nur der Mitarbeiter der Messe in der Nähe. Der hat aber nichts mitbekommen.
Die Sonderkommission hat sich auch in alle Unterlagen und Protokolle vergraben,
die wir zum Mordfall Manfredi zusammengetragen haben. Ich habe mir vom
Kriminaloberrat anhören müssen, dass das mehr als dürftig ist.«
    »Wir können nicht hexen«, sagte Putensenf und sah
Frauke an. »Offenbar haben auch Hexen ihr Handwerk verlernt.«
    »Jakob! Das ist nicht der richtige Zeitpunkt für deine
Sticheleien«, fuhr Richter dazwischen, bevor Frauke antworten konnte. »Wenn du
nicht reif für die Gleichberechtigung von Mann und Frau bist, musst du dir
einen anderen Job suchen.«
    »Wie wär’s als Eintänzer im Schwulenpuff? Da tauchen
garantiert keine Frauen auf«, sagte Frauke.
    »Was ich Putensenf erklärt habe, gilt auch für Sie.
Ich möchte Ruhe im Team. Haben Sie das verstanden? Und du auch, Jakob?«
    Richter atmete tief durch. »Der Obduktionsbefund
Marcello Manfredi liegt jetzt vor. Es ist so, wie Frau Dobermann vermutet hat.«
    »Sie sollte bei ihrem Glück Lotto spielen«, sagte
Putensenf.
    »Schneiden Sie Ihre Grasbüschel in den Ohren zurück,
damit Sie den Teamleiter besser verstehen können«, antwortete Frauke.
    Richter stieg die Röte ins Gesicht. Er schlug mit der
flachen Hand auf die Tischplatte. »Noch ein Wort, und ich werde gegen Sie
disziplinarisch vorgehen. Gegen beide.« Der Hauptkommissar sog hörbar die Luft
ein, bevor er weitersprach. »Die Großfahndung nach Tuchtenhagen läuft. Ich habe
vorhin mit Ehlers abgestimmt, dass wir weder das Handy noch die Kreditkarte des
Flüchtigen sperren lassen.«
    »Wir würden dadurch aber seine Bewegungsfreiheit
einschränken«, warf Putensenf ein.
    »So können wir verfolgen, wann er sich wohin
orientiert und wo er sich aufhält«, erklärte Madsack.
    »Danke, Nathan«, fuhr Richter den korpulenten
Hauptkommissar an. »Ich kann meine Entscheidungen allein begründen.«
    Frauke wunderte sich, weshalb Richter so gereizt
reagierte. Auch ihr Geplänkel mit Putensenf war kein Grund, die Mitarbeiter in
dieser Weise anzuschnauzen. Dem Teamleiter musste irgendetwas untergekommen
sein, von dem die anderen nichts wussten. Ob Kriminaloberrat Ehlers Richter
Vorhaltungen wegen der erfolglosen Ermittlungen gemacht hatte?
    Richter sah an allen vorbei und stierte für einen
kurzen Moment die Wand an. Dann schüttelte er sich leicht. »Weiter im Takt. Die
Spurensicherung hat noch keine Patronenhülsen gefunden. Sie durchkämmen
weiterhin das Gelände. Das war’s.« Er sah auf sein Telefon, das klingelte.
    »Richter.« Dann lauschte er kurz in den Hörer, bevor
er Frauke ansah. »Geben Sie mir mal Ihre Handynummer.«
    Sie nannte die Ziffernfolge, die der

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