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Mord au chocolat

Mord au chocolat

Titel: Mord au chocolat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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»Dafür kann er nichts, es war meine Idee. Genau genommen ist die blöde Housing-Abteilung dran schuld. Er hat um einen Zimmerkameraden gebeten, der sich koscher ernährt. Und was hat er gekriegt? Einen kalifornischen Surfer, der das koschere Essen vom Speiseplan strich, weil es teurer war. Dabei wusste der Junge gar nicht, was koscher ist. Dann ging Sebastian zu seinem Flurleiter und bat um ein anderes Zimmer und erfuhr, keines wäre verfügbar. Was sollte er denn tun? Seine religiöse Überzeugung verraten?«

    »Nein, offenbar zog er es vor, Ihren Job zu gefährden, Sarah.«
    Hektisch schnappt sie nach Luft, und eine Sekunde später beginnt sie zu hyperventilieren.
    Zum Glück finde ich eine leere Starbucks-Tüte am Boden, drücke Sarah auf die Couch und zwinge sie, ein paar Minuten lang hineinzupusten. Bald atmete sie wieder normal. Zusammengesunken sitzt sie zwischen Cooper und mir und beobachtet Lucy, die gerade das letzte Blatt aus dem Victoria’s Secret-Katalog verschlingt. »Ich glaube, ich bin die größte Närrin von der Welt.«
    »Nicht die allergrößte«, versucht Cooper, sie zu trösten.
    »Wir müssen den Bullen nicht erzählen, wie lange Sebastian in der Abstellkammer gewohnt hat«, schlage ich vor. »Sagen wir einfach, er war nur eine Nacht da.«
    »Nein.« Sarah schüttelt den Kopf so heftig, dass ihr langes Kraushaar beinahe in Coopers und meine Augen fliegt. »Ich war blind vor Liebe. Nicht einmal vor richtiger Liebe. Für ihn bin ich nur ein Kumpel. Als könnte so ein toller Typ ein Mädchen wie mich gar nicht lieben!«
    »Da sind schon seltsamere Dinge passiert«, bemerkt Cooper trocken. »Nach ein oder zwei Nächten in den Tombs wird er das schönere Geschlecht vielleicht zu würdigen wissen.«
    Am liebsten hätte ich meinen Ellbogen in seine Rippen gerammt. Aber Sarah sitzt dazwischen. Und ich muss mir keine Sorgen machen, denn sie hört ohnehin nicht zu.
    »Ich habe meine Macht als Senior-Assistentin missbraucht«, klagt sie, »schamlos gelogen, meine Privilegien ausgenutzt – den Haustürschlüssel, den ich besitze, den freien Zugang zu den Eintragungsformularen. Natürlich werde ich mich stellen.«

    »Für nichts und wieder nichts?«, fragt Cooper. »Und vor wem wollen Sie ein Geständnis ablegen? Ihr Boss ist tot.«
    »Ja«, bestätige ich. »Ich finde, man kann es einer vorübergehenden Unzurechnungsfähigkeit zuschreiben. Wegen des Frühlings und so...«
    »Nie wieder werde ich mit ihm reden«, beteuert Sarah. »Nachdem ich den Polizisten die Formulare gezeigt und meine Aussage gemacht habe. Wenn die GSC das Präsidentenbüro veranlasst hat, alle unsere Forderungen zu erfüllen. Und wenn ich ihm irgendwo ein Quartier verschafft habe, das er sich leisten kann. Und wenn er eine Psychotherapie gemacht hat, um den posttraumatischen Stress zu bewältigen, den er zweifellos erleidet.«
    »So ist’s recht«, sagt Cooper ermutigend.
    Während wir drei zur Fischer Hall gehen, um das Formular zu holen und in Detective Caravans Büro zu dringen, um die Freilassung des Mannes zu erwirken, den Sarah angeblich nicht mehr liebt, was sie emphatisch versichert, gibt sie zu bedenken: »Natürlich wär’s besser, wir würden herausfinden, wer Owen wirklich umgebracht hat. Nicht nur Sebastian zuliebe«, fügt sie hastig hinzu. »Sondern damit alles wieder seinen normalen Gang geht.«
    Cooper und ich wechseln einen kurzen Blick.
    »Ja«, stimme ich zu, »das wäre besser.«

11
    Ich wandere durch den Park mit meinem Kind,
Vorbei an Hunden und Menschen,
Die im Herzen jung geblieben sind.
     
»Lucy’s Song«,
Heather Wells
     
     
     
    Eine Dreiviertelstunde später präsentieren wir Detective Canavan die Formulare, die ihn nicht sonderlich beeindrucken – wahrscheinlich, weil er nach einem langen Arbeitstag müde ist und nach Hause gehen möchte. Willkommen im Club. Außerdem, weil er betont, das sei kein hieb- und stichfestes Alibi, denn jeder könne an einem College-Sicherheitsbeamten vorbeischleichen, einen Interimsleiter der Fischer Hall erschießen und wieder zurückschleichen.
    Ich erkläre ihm, sein Zweifel an der Verlässlichkeit des grandiosen College-Sicherheitsdienstes sei beleidigend. Darauf reagiert er nicht. Stattdessen erwähnt er eine kleine Pistole, die seine Kollegen in Sebastians Schultertasche gefunden haben.
    »Eine Pistole?«, höhnt Sarah. »Machen Sie sich nicht lächerlich! Sebastian besitzt keine Waffe, er ist ein Pazifist.
Nach seiner Meinung ist Gewalt kein geeignetes

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