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Mord au chocolat

Mord au chocolat

Titel: Mord au chocolat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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gefällt, was er mit ihnen macht?«
    »Genau. Oder sie finden es nicht so schlimm, und die meisten sagen, er würde es nicht absichtlich tun. Jedenfalls werfen sie mir vor, ich würde aus einer Mücke einen Elefanten machen.« Jamie bugsiert einen noch größeren Bissen vom Kirschauflauf auf ihren Löffel und stopft ihn in den Mund. »Wer weiß? Vielleicht habe ich übertrieben.«
    »Ganz bestimmt nicht, Jamie. Wenn Ihnen Reverend Marks Verhalten unangenehm war, mussten Sie Dr. Veatch darauf hinweisen.«
    »Vielleicht«, mampft sie. »Keine Ahnung. Jedenfalls drehte eine Chorsängerin durch, als sie herausfand, was ich tat, und sie warnte ihn.«
    »Großer Gott!« Dieses Mädchen würde ich am liebsten umbringen. Und ich bewundere Jamie, dass sie’s nicht getan hat.
    »Vorgestern Abend, nach der Chorprobe, nahm er mich beiseite und versuchte, mir die Beschwerde auszureden. Er sagte, er würde doch nur Spaß machen, er sei eben ein großer freundlicher Junge. Und er wüsste nicht immer, was er mit seinen Händen treibt. Oh, es war so – eklig.«
    Bevor ich antworte, muss ich erst einmal einen üppigen Happen Kirschauflauf runterschlucken. »Hätten Sie doch in seine Hose gegriffen und gesagt, Sie würden nur Spaß machen.«

    »Aber das hätte ihm gefallen.«
    »Stimmt.«
    »Als ich bei meinem Entschluss blieb, jammerte er, meine Beschwerde würde seine Karriere ruinieren. Wenn ich nicht zu Dr. Veatch ginge, würde er sich bessern. Da erklärte ich, es sei zu spät, Dr. Veatch wüsste schon Bescheid. Bald würde es das ganze College erfahren. Reverend Mark wurde ganz still. Schließlich sagte er, ich könnte gehen. Als ich am nächsten Morgen zu Ihrem Büro ging, war Dr. Veatch tot.«
    »Nahmen Sie an, Reverend Mark hätte ihn zum Schweigen gebracht? Und Sie wären das nächste Opfer?«
    »Ja.« Gewissenhaft kratzt sie mit ihrem Löffel die Krustenreste vom Glas, damit sie sich nicht verhärten, bevor die Schüssel in den Geschirrspüler wandert. Dabei helfe ich ihr. Natürlich müssen wir den Kirschauflauf mit vereinten Kräften erledigen. So wie den Reverend. »Fahren Sie mit mir in die Stadt zurück, Jamie. Was Sie mir soeben erzählt haben, müssen Sie einem Detective anvertrauen. Der ist mein Freund. Wenn Reverend Mark wirklich der Mörder ist, müssen Sie keine Angst vor ihm haben. Er kann Ihnen nichts antun. Das wird Detective Canavan nicht zulassen. Auch ich werde Sie beschützen.«
    »Wie wollen Sie das anfangen?«
    »Ganz einfach. Wenn ich ihn in der Fischer Hall zur Persona non grata erkläre, sind Sie sicher.«
    »Ach, ich weiß nicht recht...« Jamie verspeist ihren letzten Krustenkrümel.
    »Im Ernst, Jamie, was bleibt Ihnen anderes übrig? Wollen Sie den Rest Ihres Lebens in Rock Ridge verbringen, bei Ihrer Mom und Ihrem Dad? Gavin begleitet uns in
die Stadt zurück. Möchten Sie nicht mit ihm zusammen sein?«
    Da zieht sie ihre Brauen hoch, ebenso wie die verklebten kirschroten Mundwinkel. »Doch – ja«, gibt sie langsam zu. »Er ist wirklich süß. Und so verständnisvoll. Hier gibt’s nicht viele Jungs, die geduldig dasitzen und einem hysterischen Mädchen zuhören. So wie Gavin gestern Abend, als ich ausgeflippt bin. Wahrscheinlich liegt es daran, dass seine Mom eine Gynäkologin ist.«
    Dazu sage ich nichts. Ich meine, das geht mich ja auch gar nichts an.
    »Glauben Sie...« Mit großen blauen Augen beobachtet sie mein Gesicht. »Will er mein Freund werden?«
    Unwillkürlich verdrehe ich meine eigenen blauen Augen. »O ja, Jamie. Außerdem – wenn Ihre Mom nach Hause kommt und bemerkt, dass wir ihren Kirschauflauf gegessen haben, bringt sie uns ganz sicher um. Deshalb sollten wir lieber in die City flüchten.«
    »Okay.« Grinsend steht sie auf. »Ich will nur schnell duschen und mein Zeug zusammenpacken.«
    »Gut«, sage ich und lehne mich auf meinem Stuhl zurück.
    Sobald sie verschwunden ist, knöpfe ich meine Jeans auf. Obwohl sie genauso viel gegessen hat wie ich – mit diesen Kids kann ich nicht mehr mithalten.
    Deprimierend, aber wahr.

16
    Streu keine Rosen auf mein Bett,
Ich würde dich nicht erhören.
Bring das Etui zu Tiffany zurück.
Nur Schokoladeneis kann mich betören.
     
»Chocolate Lover«,
Heather Wells
     
     
     
    Als wir vom Sixth Precinct zur Fischer Hall zurückkehren, ist die zähnefletschende aufgeblasene Ratte verschwunden. Die Demonstranten haben sich mitsamt der Ratte in die Bibliothek verzogen, wo sie wahrscheinlich mehr Aufmerksamkeit erregen, weil

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