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Mord au chocolat

Mord au chocolat

Titel: Mord au chocolat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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nicht unfreundlich.
    »Hi, ich bin Heather Wells, die Assistenzleiterin der Fischer Hall vom New York College. Sie sind Jamie Prices Mutter?«
    »Eh – ja«, bestätigt die Frau leicht nervös. »Sie kamen mir gleich bekannt vor, Miss Wells. Wenn ich mich recht entsinne, sind wir uns bei Jamies Anmeldung begegnet...« Sie ergreift die Hand, die ich ihr automatisch hinhalte. »Deborah Price. Hallo.«

    »Tut mir leid, Sie hier in Ihrem Haus zu stören. Aber Jamies Zimmerkameradin hat uns erklärt, Ihre Tochter sei nach Hause gefahren. Deshalb wollte ich fragen, ob alles in Ordnung ist. Und wenn sie mit mir zurückfahren will...«
    »Oh...« Mrs Prices Verwirrung wächst, aber sie schaut mich immer noch freundlich an. Offenbar ist sie der Typ, der dazu erzogen wurde, in allen Situationen freundlich zu bleiben. Sogar wenn wie aus heiterem Himmel jemand von der College-Verwaltung auf ihrer Schwelle steht oder halb nackte Studenten im Bett ihrer Tochter liegen. Was auch immer. Keep smiling. Unter dem kecken rosa Halstuch schimmern Perlen. Die passen gut zu den perfekt polierten Reitstiefeln, die keinen einzigen Kratzer aufweisen. Haben sie jemals den Stallboden gesehen? »Oh, ich wusste nicht, dass das College diesen Service anbietet.«
    »Nun, wir bemühen uns stets um das Wohl der jungen Leute«, erwidere ich bescheiden. »Ist Jamie da? Darf ich mit ihr reden?«
    »Natürlich. Kommen Sie doch herein. Sagten Sie nicht, Sie wären hierhergefahren?« Ihre blauen Augen, keine Falten drum herum – Botox oder plastische Chirurgie? -, schweifen an mir vorbei zur kreisrunden Zufahrt. »Wo ist Ihr Wagen?«
    »Ich habe unten im Dorf geparkt. Weil das Wetter so schön ist, wollte ich zu Fuß gehen.«
    Das ist keine Lüge. Wie sich herausgestellt hat, wohnen die Prices nicht allzu weit vom Rock Ridge Police Department entfernt. Chief O’Malley beschrieb mir bereitwillig den Weg zu ihrem Haus. Inzwischen sitzt Cooper im BMW und telefoniert per Handy mit einem der vielen
Kautionsbürgen, die er zufällig kennt – als die erste Belustigung verflog, wollte nicht einmal er den armen Gavin eine weitere Nacht hinter Gittern schmoren lassen. Allzu erfreut war er nicht über meinen Entschluss, die lange Zufahrt zu dem steinernen Haus am Hügel hinaufzuwandern. Vorbei an einem grünweiß gestrichenen Stall, einem Teich voller riesiger Goldfische – ja, ich habe reingeschaut – an einer Seite und vier Jaguars in der Garage auf der anderen …
    Ich dachte, die Mühe würde sich lohnen. Denn ich muss herausfinden, was Reverend Mark getrieben hat. Keine Sekunde lang habe ich ihn für Owens Mörder gehalten.
    Und ich sterbe vor Neugier. Warum glaubt Jamie, er hätte es getan?
    »Miss Wells, ich will Sie nicht belügen«, sagt Mrs Price und führt mich zum Fuß einer langen, geschwungenen Treppe.
    Obwohl das Haus mit Ritterrüstungen und wuchtigen antiken Möbeln ausgestattet ist, um einen altehrwürdigen Eindruck zu erwecken, ist es ein Neubau. An die allgegenwärtige grandiose Eingangshalle moderner Herrschaftshäuser grenzen ein Speisezimmer, ein Salon, ein Fernsehzimmer, eine Küche und eine Bibliothek mit Billardtisch. Im Hintergrund sehe ich einen gigantischen schwarzen Granitpool, einen Whirlpool, noch weiter hinten einige Tennisplätze. Mr Price lässt sich nicht blicken. Wahrscheinlich arbeitet er, um das alles zu bezahlen.
    »Wie ich gestehen muss«, fügt seine Frau hinzu, »erleichtert mich Ihr Besuch maßlos, Miss Wells. Die vierundzwanzig Stunden seit Jamies Heimkehr waren nicht besonders angenehm.«

    »Tatsächlich?«, frage ich und gebe vor, ich hätte nicht die leiseste Ahnung, wovon sie redet. »Warum nicht?«
    »Jamie und ihr Vater kommen nicht allzu gut miteinander aus. Nun, sie sind einander so ähnlich. Immer war sie Daddys kleines Mädchen. Und letzte Nacht – der Junge aus dem College – ausgerechnet hier...«
    »Was Sie nicht sagen«, murmle ich und versuche, schockiert zu wirken.
    Verwundert schüttelt Mrs Price den Kopf, und ich nehme an, sie kann noch immer nicht fassen, dass irgendein Junge ihre Tochter attraktiv findet. »Wir ertappten ihn in ihrem Bett! Gewiss, er war nicht unwillkommen, wenn Sie verstehen, was ich meine – das heißt, er hat sich ihr nicht aufgedrängt. Aber sie ließ ihn hinter unserem Rücken ins Haus. Roy und ich hatten keine Ahnung. Selbstverständlich darf sie in ihrem Zimmer keine jungen Männer empfangen. Ich weiß, sie ist über achtzehn und volljährig. Trotzdem – solange sie

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