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Mord au chocolat

Mord au chocolat

Titel: Mord au chocolat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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lebt.«
    »Illinois«, verbessert mich Cooper.
    »Wo auch immer... Heute Morgen tauchte sie mit ihrem Koffer in der Fischer Hall auf.«
    Verwirrt runzelt Sarah die Stirn. »Wer war dann diese Lady gestern, Sebastian?«
    »Keine Ahnung.« Sebastian schüttelt den Kopf. »Oh, ich bin so müde, ich kann nicht mehr klar denken.«
    »Armes Baby«, murmelt sie und streichelt seine Bartstoppeln. Offenbar bekommen die Häftlinge im Rikers keinen Rasierapparat. »Ich bringe dich sofort ins Bett. Morgen wirst du dich besser fühlen.«
    »Das geht nicht«, protestiert er mit schwacher Stimme, »weil wir zur Demo müssen.«
    »Diesen einen Abend wird die GSC auch ohne dich auskommen«, erwidert sie zu meiner Verblüffung.
    »Nein«, seufzt er total erschöpft. »Für diese Aktion bin ich verantwortlich, also muss ich hin...«
    »Okay«, stimmt sie resignierend zu. »Zuerst müssen wir uns umziehen. In diesen Outfits dürfen wir uns da nicht zeigen.«
    Nun erreichen wir den Park. Immer lauter dringt das Protestgeschrei zu uns. Wir sehen das Getümmel drüben beim Washington Square Arch. Dort ist eine Bühne errichtet worden, auf der jemand steht und die Leute anfeuert, ein Megafon in der Hand. »Was wollen wir?«
    »Gleiche Rechte!«
    »Wann wollen wir sie?«
    »Jetzt!«
    Die Dämmerung bricht herein. An diesem milden
Abend ist das übliche gemischte Volk unterwegs – Skateboarder, Bongospieler, Vagabunden mit ihren Hunden – warum haben die immer Hunde? -, junge Liebespaare, Drogenhändler, zänkische alte Männer, die den Rasenschachplatz ansteuern.
    Und natürlich die Cops. Der ganze Park wimmelt davon wegen der Gewerkschaftsdemo.
    Vor Owens Apartmentgebäude, an derselben Stelle wie heute Nachmittag, parkt der Ryder-Lieferwagen. Diesmal ist die Heckklappe geschlossen. Wer immer ihn gemietet hat, muss alles drin verstaut haben und bald wegfahren. Sehr gut. Weil man nachts an dieser Stelle nicht parken darf.
    »Wenn ich ein Gästeformular für Sebastian ausfülle, würden Sie es dann unterschreiben, Heather?«, fragt Sarah.
    »O Sarah!«, stöhne ich ärgerlich. Ich will Cooper nach Hause und ins Bett bringen. Alle zwei Stunden muss ich ihn wecken. Also werden wir beide heute Nacht nicht viel schlafen. Bei dem Gedanken, dass ich ihn beinahe verloren hätte, erschauere ich. Auf dieser Treppe hätte er sich das Rückgrat brechen können. Oder noch schlimmer …
    »Ja, ich weiß«, sagt Sarah, »so was muss man vierundzwanzig Stunden vorher einreichen. Aber wie sollte ich denn wissen, dass man ihn entlassen würde?« Flehend schaut sie mich im schwindenden Tageslicht an. »Bitte!«
    »Also gut«, seufze ich. »Coop, macht es dir was aus, wenn du in der Fischer Hall ein bisschen auf mich wartest?«
    »Alles klar, ich geh schon mal nach Hause.«
    »Hör mal, Coop!« Anscheinend hat die Gehirnerschütterung
seine Persönlichkeit nicht verändert. »Es dauert nur eine Minute.«
    »Ich bin ein erwachsener Mann«, betont er, »und ich kann allein zu meinem Haus gehen, das gleich um die Ecke liegt.« Als er meine kummervolle Miene sieht, zerzaust er mein Haar. »Keine Bange, Heather, ich bin okay. Wir sehen uns daheim.«
    Dann wankt er davon.
    Sarah schaut ihm nach und kaut nervös an ihrer Unterlippe. »Tut mir ehrlich leid«, beteuert sie, als sie meinen Dolchblick sieht. »Wirklich, das ist so nett von Ihnen. Nach allem, was ich getan habe. Das verdiene ich gar nicht, ich weiß das...«
    »Gehen Sie rein«, unterbreche ich sie und folge ihr ins Gebäude.
    Während der Nacht herrscht ein anderer Rhythmus in der Fischer Hall als tagsüber. Glücklicherweise arbeite ich nur am Tag. Wenn ich um neun Uhr morgens zu arbeiten beginne, schlafen die meisten Bewohner und Bewohnerinnen noch. Und die Mehrheit kommt erst herein – oder steht auf -, wenn ich um fünf verschwinde. Wenn sie daheim sind, so wie jetzt, wimmelt es in der Halle von Aktivitäten – Teenager sausen auf Rollerblades umher, tragen Gästenamen in die Formulare ein, hämmern auf die Lifttasten, beklagen sich über den Fernsehempfang, telefonieren mit ihren Freunden in den oberen Stockwerken, verfluchen ihre Post, rufen einander »Hallo« zu … Mit anderen Worten, die Eingangshalle ist ein Zoo. Keine Ahnung, wie die einzelnen Leiter der anderen Halls, die darin wohnen, das aushalten. Einige kompensieren den nervenaufreibenden Job, indem sie sich wie Simon Hague in salbungsvolle Ekelpakete verwandeln.

    Andere bewahren ihre Gelassenheit, indem sie – wie Tom – alles

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