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Mord au chocolat

Mord au chocolat

Titel: Mord au chocolat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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ihre Wangen ein wenig. »Leider weiß ich nicht, was Sie meinen, Heather.«
    »Das Porzellan. Das Hochzeitsporzellan, das Ihrem Ex bei der Scheidung zugesprochen wurde. Deshalb haben Sie ihn ermordet. Wo ist es?«

21
    Der Freitagstyp ruft niemals an,
Der Samstagstyp liebt einen Mann,
Der Sonntagstyp muss alles versauen
Und im Fernsehen immer nur Football schauen.
     
»Guys of the Week«,
Heather Wells
     
     
     
    »Geben Sie mir den Schlüssel, Pam«, verlange ich und strecke meine Hand aus.
    Einige Sekunden lang schaut sie mich erstaunt an, dann wirft sie ihren Kopf in den Nacken und lacht. »Ach – Sie!«, japst sie und gibt mir einen leichten Stoß. »Owen hat immer gesagt, Sie wären eine Ulknudel. Manchmal hätten Sie so viel herumgealbert, dass er sich sorgte, Sie würden Ihren Job nicht schaffen.«
    Also, dass er das gesagt hat, glaube ich – im Gegensatz zu seinem angeblichen Kommentar über meine rasante Tipperei.
    »Jetzt scherze ich nicht. Das wissen Sie. Geben Sie mir den Schlüssel, Pam. Damit lasse ich Sie nicht davonkommen. Und den Cops werden Sie auch nicht entrinnen. Sie können nicht einfach mit den Sachen eines Mordopfers
davonfahren. Da muss man auf gewisse Vorschriften achten...«
    Pam hört zu lachen auf. Aber sie lächelt, wenn auch ziemlich steif. Als hätte sie sich in eine Kürbislaterne verwandelt. Oder in Muffy Fowler. »Vorschriften«, wiederholt sie und kichert freudlos. »Nun reden Sie genauso wie Owen.«
    »Hören Sie, Pam...« Warum habe ich so lange gebraucht, um zu merken, wie verrückt sie ist?
    Ich muss vorsichtig sein. Aber ich bin nicht beunruhigt, denn ich weiß, wo die Tatwaffe liegt – in einem Tresor im Büro des Bezirksstaatsanwalts. Also kann Pam mir nichts anhaben. Sicher, vielleicht wird sie versuchen, mich niederzuschlagen. Doch ich bin mindestens zehn Jahre jünger und zwanzig Pfund leichter. Sollte es zu einem Kampf kommen, werde ich sie mühelos überwältigen. Beinahe wünsche ich mir, sie würde die Fäuste schwingen.
    Klar, ich mochte Owen nicht besonders.
    Aber es gefiel mir noch weniger, in sein Büro zu gehen und seine Leiche zu finden. Nichts würde mir größere Genugtuung verschaffen, als die Person zu verprügeln, der ich all das Grauen verdanke.
    »Machen Sie mir nichts vor, Pam. Sie haben Ihren Ex getötet. Das weiß ich. Sie sind nicht erst heute in New York eingetroffen, wie Sie vorgegeben haben. Schon gestern waren Sie hier. Sie wurden beobachtet. Drüben auf dem Rasenschachplatz.«
    Die Lippen leicht geöffnet, lächelt sie immer noch und starrt mich an. »Das ist Mumpitz.«
    Im Ernst, das sagt sie. Nicht Scheiße. Sondern Mumpitz. Unbezahlbar.

    »Noch etwas weiß ich«, füge ich hinzu. »Sie haben die Tatwaffe in Sebastian Blumenthals Tasche gesteckt. Sie hatten Streit mit Owen wegen des Hochzeitsporzellans. Das erzählte er mir. Er wollte es behalten. Weiß Gott, warum. Wahrscheinlich, weil Sie ebenfalls Wert auf das Geschirr legten, er dachte, auf diese Weise könnte er Sie für die Scheidung bestrafen. Weil er ein fantasieloser Mensch war, fiel ihm keine bessere Methode ein, um Ihnen alles heimzuzahlen. Wann Sie in die Stadt gekommen sind, weiß ich nicht. Aber das wird die Polizei sicher herausfinden. Haben Sie den Lieferwagen gemietet, um hierherzufahren, dann abgewartet, bis Sie Owen allein antreffen würden, und ihm eine Kugel ins Hirn gejagt? War es so?«
    Langsam schüttelt sie den Kopf. Immer wieder. Ihre graue Mummy-Frisur, für die Trauerfeier sorgsam gestylt, bewegt sich kein bisschen. »Wie kreativ Sie sind...«, meint sie, immer noch lächelnd. »Das muss an Ihrer Karriere im Showbusiness liegen.«
    »So etwas nennt man eher ›logische Schlussfolgerungen‹, Pam. Und damit werde ich Sie für den Rest Ihres Lebens hinter Gitter bringen. Da Sie die Tatwaffe einer unschuldigen Person untergejubelt haben, dürfen Sie nicht auf mildernde Umstände oder eine Haftverkürzung hoffen.«
    Als ich erneut erwähne, sie habe Sebastian die Pistole untergeschoben, hört sie auf, den Kopf zu schütteln. Aber das unheimliche Lächeln umspielt ihre Lippen immer noch. So als wären sie erstarrt. »Das glaube ich nicht – Sie stehen auf seiner Seite.«
    »Auf wessen Seite?«
    »Natürlich meine ich Owen. Jeden Tag haben Sie mit
ihm zusammengearbeitet und gesehen, wie er war. Ein Roboter mit seinen Agendas, Pflichten und Terminkalendern. Einfach unmenschlich!«
    Endlich erlischt das Lächeln, die roten Flecken auf den Wangen breiten sich über

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