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Mord au chocolat

Mord au chocolat

Titel: Mord au chocolat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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»könnte das mein Problem lösen, weil ich nicht mehr so anziehend auf die Damen wirke.«
    »Ja, mag sein«, stimme ich zu. »Viel Glück.«
    Obwohl er Owen nicht getötet hat, gilt er nach wie vor als Persona non grata. Jamie wird ihre formelle Beschwerde einreichen, mitsamt meinen Notizen über Marks Geständnisse und den Informationen über seine früheren Entlassungen ohne Angabe von Gründen. Wenn er auch keinen Mord begangen hat – er ist nun mal ein Lüstling.
    Nachdem sich die Aufregung gelegt hat, gehen wir alle langsam zur Fischer Hall. Langsam, weil wir auf Cooper Rücksicht nehmen. Anscheinend leidet er an Gleichgewichtsstörungen, die er den Sanitätern verschwiegen hat.
    »Das war – ziemlich schlimm«, bemerkt Sebastian.
    »Allerdings«, fauche ich ihn an, »und Sie hätten uns das Ganze erspart, wenn Sie nicht aufgetaucht wären.« Sicherheitshalber bleibe ich an Coopers Seite, um ihn festzuhalten, falls er umkippt. Das misshagt ihm, er hat mich schon zwei Mal aufgefordert, ihm nicht auf die Füße zu steigen. Darauf antworte ich, natürlich würde ich ihm beistehen so wie er mir im Sport Center. Aber er betont, seines Wissens würde ihm kein gemeingefährlicher Priester auflauern.

    Ein weiterer Beweis für die These, man könnte keine gute Tat ungestraft begehen.
    »Alles meine Schuld!«, jammert Sarah, während wir im Schneckentempo die Bleecker Street entlangschlendern, vorbei an Underground Comedy Clubs und oberirdischen Maniküresalons und Sushi-Lokalen. »Ich hielt es für eine gute Idee, wenn Sebastian zur Trauerfeier gehen würde, um dem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen. Wie sollte ich ahnen, dass Mrs Veatch ein Psycho ist?«
    »Was dachtest du denn, wie sie reagieren würde?«, will Gavin wissen. »Vorgestern wurde ihr Mann erschossen.«
    »Aber sie ist geschieden«, argumentiert sie. »Also hat sie total überreagiert, offenkundig gab es ungelöste Probleme zwischen Owen und seiner Ex.«
    Sarah und Sebastian halten sich an den Händen, was mir nicht entgeht. Anscheinend ist das Dinner mit den Blumenthals erfreulich verlaufen. Übrigens sind Cooper und ich die Einzigen, die sich nicht an den Händen halten. Ganz eindeutig – Liebe liegt in der Luft.
    Nach der Abfahrt des Krankenwagens habe ich mich umgesehen und festgestellt, dass Tad und Muffy verschwunden sind. Was nicht heißt, sie müssten gemeinsam weggegangen sein, aber es wäre möglich.
    Natürlich haben um diese Zeit auch alle anderen Trauergäste das Weite gesucht. Wenn bei einem Leichenschmaus eine Ambulanz eintrifft, weist das zweifelsfrei auf das Ende der Veranstaltung hin. Tom und Steve zogen sich in ihr Apartment hinter dem Park zurück, was verständlich ist. Und die Allingtons fuhren in ihrem Auto davon, ebenso wie die beiden Mrs Veatches.

    Trotzdem – man sollte meinen, Tad hätte dableiben und mich nach Hause begleiten müssen. Denn für ihn sah es doch sicher so aus, als wäre ein Mordanschlag auf mich verübt worden. Aber sobald man mit einem Kerl Schluss gemacht hat, ist wohl alles vorbei.
    »Wenn Sie sich Owens Exfrau vorstellen wollten«, sage ich zu Sebastian, »war das Timing denkbar schlecht.«
    »Aber das ist es ja.« Inzwischen sind wir in die Mac-Dougal Street gebogen. Die Fischer Hall liegt nurmehr zwei Häuserblocks entfernt. Aus der Ferne dringt bereits das Geschrei der GSC-Demonstranten herüber – der Lärm des Events, bei dem ich nicht »Sugar Rush« singe. »Ich kannte Pam schon.«
    »Eh – netter Versuch«, meine ich. »Leider ist es unmöglich. Sie kam erst heute in die Stadt. Und Sie wurden erst vor ein paar Stunden aus dem Knast entlassen, nicht wahr?«
    »Ich bin hungrig«, sagt Jamie. Kein Wunder. Wir überqueren die West Third Street, und die Abendbrise weht köstliche Düfte von Joe’s Pizza zu uns.
    »Wenn wir daheim sind, bestellen wir was«, verspricht Gavin. »Oder willst du ausgehen?«
    »O nein«, erwidert Jamie glücklich. »Ich mag Pizza mit Wurst und Pilzen. Und du?«
    »Unglaublich! Ich bin ganz wild auf Wurst und Pilze.«
    »Gestern Abend haben wir Pam auf dem Rasenschachplatz getroffen«, erklärt Sarah, während wir zur West Fourth wandern. »Zumindest glauben wir das. Es war jemand, der so aussah. Nicht wahr, Sebastian?«
    »Genau. Sie erkundigte sich nach der GSC und nahm was von unserer Literatur mit.«

    »Nein, unmöglich«, wende ich ein. »Gestern Morgen war sie noch gar nicht in New York. So schnell könnte sie nicht hier gewesen sein, weil sie in Iowa

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