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Mord auf Bali: Ein Urlaubs-Krimi (German Edition)

Mord auf Bali: Ein Urlaubs-Krimi (German Edition)

Titel: Mord auf Bali: Ein Urlaubs-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Fischer
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erkundigte sich Doris Maurer noch einmal nach dem Wahrsager. Sie hatte in den letzten Tagen mit dem Gedanken gespielt, selbst einmal hinzugehen, den Gedanken aber wieder verworfen, weil sie doch etwas Angst davor hatte. Zu viel von der Zukunft zu erfahren, muss nicht immer gut sein, hatte sie sich gesagt.
    „Das ist so eine Sache“, sagte Rauscher, „also ehrlich gesagt hätte ich nie damit gerechnet, dass mich ein Wahrsager so beschäftigen könnte. Ich bin davon ausgegangen, dass ich das viel cooler sehe. Aber er hat Dinge gesehen, die er nicht wissen kann. Zum Beispiel hat er mir gesagt, dass ich vor drei Jahren knapp dem Tode entronnen bin. Und das stimmt genau. Ist das nicht unheimlich?“
    „Das ist es. Was hat er denn noch gesehen?“
    „Insgesamt war es recht positiv für mich. Ich glaube, die haben ihre Standardsprüche mit Glückszahlen oder Glückssteinen, ob du reich wirst oder arm, ob du Familie und Kinder hast und so weiter. Wieso fragst du eigentlich?“
    „Ich habe überlegt, auch hinzugehen. Bei mir überwiegen noch die Bedenken, aber ich bin schon neugierig, was mir die Zukunft bringt. Würdest du sagen, nachdem du da warst, dass du daran glaubst?“
    „Ganz so weit würde ich nicht gehen. Aber es hat mir schon zu denken gegeben. Und ob ich es mir eingestehen will oder nicht: Es beeinflusst mich.“
    Doris Maurer konnte sich ganz gut in die Lage von Rauscher hineinversetzen und ließ es dabei bewenden.
    Nach dreihundert Metern erreichten sie die Anlage. Schon von weitem sahen sie eine Menschentraube direkt vor dem Eingang des Hotels. Als sie näher kamen, war unverkennbar, dass vier Wachpolizisten und Padang inmitten der Traube standen und die Menschen drum herum zurückhielten. Rauscher bahnte sich einen Weg durch den Pulk und stand schließlich neben Padang:
    „Was ist denn hier los?“
    „Leute machen verrückt wegen nix“, sagte Padang verärgert.
    Rauscher sah auf dem Boden, zwischen all den Menschen, einen Kris liegen, schön mit bunten Edelsteinen verziert. Er erinnerte ihn an den, der in Bayans Rücken gesteckt hatte und er sagte zu Padang:
    „Vielleicht war der Mörder wieder unterwegs und ist auf frischer Tat gestört worden.“
    „Oder jemand hat verloren Kris. Ganz einfach verloren.“ Padang hörte sich noch immer verärgert an.
    „Kommt vor. Verstehen Sie? Kommt einfach vor.“ Irritiert gingen Rauscher und Doris Maurer weiter und ließen die anderen stehen und weiter gaffen. Eine Fledermaus flatterte durch die Nacht und hängte sich kopfüber an einen Baum. Weitere folgten ihr. Es war spät geworden.

Achter Urlaubstag
1.
    „Drrrrrrrr! Drrrrrrr! Drrrrrrr!“
    Das Klingeln des Handys holte Rauscher aus dem Tiefschlaf. Lena? Er hatte gerade so schön von ihr geträumt. Nein. Es war eine balinesische Nummer. Und das morgens um kurz vor halb sieben. Wer in Gottes Namen konnte das denn sein, dachte er.
    „Hallo, Mister Rauscher?“ Padangs Stimme.
    „Ja, was gibt’s?“
    „Sie komme sofort zu Pool in Hotel neben ihre Hotel. Sie beeilen.“
    „Ja, ja, bin ja schon unterwegs.“
    Was war denn nun schon wieder? Rauscher versuchte sich leise und schnell anzuziehen, denn er wollte Doris Maurer nicht unnötig wecken. Er sprang in eine Shorts und seine Badelatschen und ging aus dem Zimmer. Der Wachpolizist schlief auf dem Stuhl neben der Tür. Als er Rauscher herauskommen sah, wachte er auf und erschrak. Er räusperte sich, schob seine Mütze zurecht und setzte sich gerade hin. Rauscher zog sein Hemd auf dem Gang über und beeilte sich. In den Badelatschen konnte er schlecht rennen, also ging er schnell. Keine zwei Minuten nach dem Anruf stand er am Pool des Nachbarhotels. Padang und einige Polizisten warteten schon auf ihn. Sie blickten in den Pool. Eine Leiche.
    „Was ist denn hier los?“ fragte Rauscher, worauf Padang antwortete:
    „Das Sie sehen selbst. Diese Mann von vierzig Jahre schwimme in Pool, tot natürlich.“
    Erst jetzt erkannte auch Rauscher den Vierzigjährigen. Die Leiche schwamm auf dem Bauch. Sie war schon etwas aufgequollen und die fahle Haut sah glitschig aus. Eine Drahtschlinge war um den Hals gelegt.
    Keine Spur eines Einstiches.
    Keine Spur von Kris.
    Das erleichterte Rauscher ein bisschen. Sie hatten es hier womöglich mit einem anderen Täter zu tun. Der Zwirbelbart? Vieles sprach dafür, denn der Kommissar teilte Rauscher mit, dass er verschwunden sei und die Fahndung nach ihm bereits lief. Komisch fand Rauscher den Zwirbelbart ja schon immer, aber

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