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Mord auf Bali: Ein Urlaubs-Krimi (German Edition)

Mord auf Bali: Ein Urlaubs-Krimi (German Edition)

Titel: Mord auf Bali: Ein Urlaubs-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Fischer
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war er jetzt total durchgeknallt und verrückt geworden? Was um alles in der Welt hatte ihn zu dieser Wahnsinnstat veranlasst?
    Padangs Leute holten die Leiche aus dem Pool. Ein Arzt untersuchte ihn. Kurze Zeit später wurde Padang mitgeteilt, dass der Tote schon etwa drei Stunden im Pool lag und der Pool nicht der Tatort war. Er war schon tot, als er in den Pool geschmissen wurde.
    Padang ging mit Rauscher ins Appartement der beiden. Seine Leute hatten die Namen an der Rezeption erfragt. Das Appartement war auf die Namen Otto Drake und Roland Drechsler gebucht.
    Padang machte auf Rauscher keinen guten Eindruck. Er bewegte sich hektisch und ungestüm, ganz ungewöhnlich für einen Balinesen. Padangs Nervenkostüm war wohl nicht das Strapazierfähigste, dachte Rauscher. Padang durchwühlte die Sachen von Drake und Drechsler. Schublade für Schublade, Schrank für Schrank. Immer wenn er außer Klamotten nichts fand, stieß er einen kleinen Fluch aus. Rauscher verstand nicht, wusste aber genau, was es bedeuten sollte. Nach zehn Minuten verließen sie das Appartement. Kein Hinweis, der sie weitergebracht hätte.
    „Wie geht’s weiter?“ Rauscher sah Padang fragend an.
    „Wir müssen finden Mann mit Bart. Unbedingt. Und wir müssen aufpassen auf Schwester von Maurer. Wache bleibt vor ihre Zimmer.“
    Die Sonne war aufgegangen und verteilte ihre heißen Strahlen auf der ganzen Insel. Pflanzen, Bäume, Sträucher, Blätter, Gras: Alles, was grün war, sah man förmlich wachsen. Das Leben spross, wuchs, kreuchte, fleuchte, entfaltete sich. Welch wunderbares Bild zu früher Morgenstunde, dachte Rauscher. In dieses Szenario passte der Tote gar nicht hinein.
    „Kommissar Padang, ich spreche heute nochmal mit Madé. Es scheint mir immer wahrscheinlicher, dass sie etwas weiß.“
    „Gut, Mister Rauscher. Viel Erfolg ich wünsche. Wir später wieder reden.“ Er drehte sich um, gab seinen Leuten ein Zeichen und verschwand.
    Rauscher konnte Tote am frühen Morgen noch nie leiden. Sie schlugen ihm auf den Magen. Ein Toter nachmittags, abends oder nachts war etwas ganz anderes. Da rechnete man schon fast damit. Aber morgens aus dem Bett springen und gleich die Hektik. Nein. Das war nicht sein Ding.
    Mit einem unangenehmen Grummeln in der Magengegend verließ er den Tatort und schrieb eine SMS: „Jetzt hat’s den Dritten erwischt. Diesmal kennen wir aber ziemlich sicher den Mörder. Müssen ihn nur noch schnappen. Das sollte wohl auf dieser kleinen Paradiesinsel kein Problem sein.“

2.
    Der Umzug gestaltete sich problemlos. Doris Maurer packte ihre Sachen in Begleitung eines Polizisten und ließ sie ins größere Appartement bringen. Sie hatte sich dort schon ausgebreitet, als Rauscher mit seinem Koffer auftauchte. Ein großzügiger Wohnraum führte auf den Balkon hinaus, jeweils links und rechts führte eine Tür in die beiden Schlafräume. Nebenan gab es sogar eine geräumige Küche. Alles etwas eleganter, etwas komfortabler eingerichtet. Auch das Bad war luxuriöser ausgestattet. Marmor-Waschbecken und Marmor-Fliesen in der Dusche.
    Sehr einladend waren die Zimmer, fand Rauscher, aber trotzdem verspürte er ein merkwürdiges Gefühl, mit einer fremden Frau hier einzuziehen und den Rest des Urlaubs zu verbringen.
    Doris Maurer hatte sich damit abgefunden, keinen früheren Rückflug zu bekommen, und hatte beschlossen, die nächsten Tage einigermaßen entspannt hinter sich zu bringen. Ihr gefiel das neue Appartement recht gut, und vor allem war sie froh, nicht alleine zu sein.
    Rauscher war für sie eine angenehme Erscheinung: unkompliziert, vertrauenswürdig, unterhaltsam. In der letzten Zeit hatte sie nicht oft Männer kennengelernt, von denen man das behaupten konnte. Meistens waren es eingebildete Mittvierziger, die ihr beim ersten Treffen gleich den nagelneuen 5er-BMW-Schlüssel unter die Nase hielten, ihr von ihrer Top-Position im Unternehmen vorschwärmten und auch sonst alles im Griff hatten. Nach kurzer Zeit stellte sich dann aber heraus, dass nicht alles so paletti war. Die meisten waren geschieden oder lebten in Trennung, erzählten von ihren Seelenschmerzen und ihrer Einsamkeit. Dass der Traum von Haus, Hof, Familie und Kindern geplatzt war und sie vor dem Nichts standen. Oder sie hatten Angst vor der Kündigung, weil es ihrem Unternehmen schlecht ging. Viele bauten eine Fassade um sich herum auf, um den Anschein von Glück und Harmonie zu erwecken. Dahinter sah es düster aus.
    Doris Maurer kannte keine Ehe in

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