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Mord auf Raten

Mord auf Raten

Titel: Mord auf Raten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Wir haben schließlich die Telefonnummer gewechselt, daraufhin haben die Anrufe aufgehört. Und er hat mir einige Male geschrieben, aber ich habe die Briefe nie gelesen, sonderngleich weggeworfen. Ich weiß, dass mein Mann ihm eine größere Summe Geld geschuldet haben soll und vielleicht sogar auch hat, denn er hat gerne mit andern gespielt. Ich habe ihn zwei- oder dreimal auf diesen Banser angesprochen, aber er hat immer nur abgewunken und gemeint, dass Banser ein Rad abhat und ich seinen Lügen bloß nicht glauben soll. Also hab ich mich da rausgehalten.«
    »Sie haben aber Ihrem Mann geglaubt, wenn ich das richtig verstehe.«
    »Warum hätte ich ihm nicht glauben sollen? Klaus war immer ehrlich zu mir, und seine Kunden können das bestimmt bestätigen. Und seine Angestellten mit Sicherheit auch. Andererseits erschien mir die Geschichte von Banser auch ziemlich einleuchtend, weil mein Mann eben ein Spieler war und gerne alles bis zum Schluss ausgereizt hat. Ich muss zugeben, dass Banser mir doch ziemlich leid getan hat. Aber wie hätte ich ihm helfen sollen? Was immer die beiden auch ausgehandelt hatten, ich wollte damit nichts zu tun haben.«
    »Würden Sie Banser einen Mord zutrauen?«
    Katharina Wedel überlegte einen Moment und schüttelte dann den Kopf. »Eher nein. Auf mich hat er zwar einen verzweifelten Eindruck gemacht, aber er hat sich mir gegenüber völlig korrekt verhalten. Nein. Er ist zwar ein komischer Kauz, aber Mord? Nein, der nicht. Steht er etwa unter Verdacht?«
    »Es gibt einige Indizien, mehr nicht.«
    »Dann haben Sie ja auch schon mit ihm gesprochen. Wie war denn Ihr Eindruck?«
    »Sie müssen verstehen, dass ich Ihnen das nicht sagen kann. Ich wünsche Ihnen noch einen angenehmen Tag.« Er stand auf, während sie sitzen blieb. »Ach ja, eine Frage hätteich noch – was wissen Sie von den außerehelichen Beziehungen Ihres Mannes?«
    Katharina Wedels Augen funkelten Brandt wütend an, als sie antwortete: »Ob mein Mann Affären hatte oder nicht, geht Sie überhaupt nichts an. Genauso wenig, ob ich davon wusste.«
    »Es geht mich schon etwas an, wenn es zur Aufklärung des Mordes dient. Aber Ihre Antwort genügt mir vorerst. Wiedersehen.«

Donnerstag, 11.45 Uhr
    Brandt hatte Hunger und Durst, und so hielt er an einer Imbissbude und bestellte sich eine Dose Cola und eine Currywurst mit Pommes frites. Er fühlte sich schon jetzt müde und ausgebrannt, obwohl der Tag noch nicht einmal zur Hälfte vorüber war. Er hatte gerade den Verschluss der Dose abgerissen, als Spitzer anrief.
    »Wo bist du gerade?«
    »Was essen. Warum?«
    »Dann halt dich mal schön fest und verschluck dich nicht. Banser hat gestanden.«
    »Was?! Das gibt’s doch nicht!«, entfuhr es Brandt.
    »Doch, das gibt’s. Er hat unterschrieben. Und die Klein ist triumphierend abgezogen. Du hättest mal ihr Gesicht sehen sollen.«
    »Ich bin gleich da.« Er drückte auf Aus, steckte das Handy wieder in die Innentasche seiner Lederjacke, schlang im Eiltempo ein paar Stückchen der Currywurst runter und schob ein paar Pommes nach, warf dann aber den Rest in den Müllbeutel. Er hatte plötzlich keinen Hunger mehr und schon garkeinen Appetit, er war auf hundertachtzig und raste fast so schnell zurück zum Präsidium, wobei er den Blitzer am Straßenrand zu spät bemerkte. Er fluchte leise, aber eine Radarfalle war im Augenblick sein geringstes Problem.
    Er rannte die Treppe hinauf und stürmte ins Büro.
    »Wo ist Banser jetzt?«
    »Mach mal piano und beruhig dich«, sagte Spitzer und deutete auf den Stuhl.
    »Ich kann mich nicht beruhigen. Wo ist er?« Brandt blieb stehen und ging zum Fenster, die Hände in den Hosentaschen vergraben. Seine Kiefer mahlten aufeinander, er hatte Mühe, nicht die Kontrolle zu verlieren, rüber zur Klein zu fahren und sie zur Rede zu stellen.
    »Wieder in seiner Zelle. Er wird um zwei dem Haftrichter vorgeführt. Ach ja, ich soll dir von der Klein ausrichten, dass wir nicht mehr für Banser zuständig sind und es dir ab sofort untersagt ist, noch einmal mit ihm zu sprechen.«
    »Ich glaub, die werte Dame tickt nicht mehr ganz sauber! Die will mir allen Ernstes verbieten, mit Banser zu reden? Wo kommen wir denn hin, wenn eine dahergelaufene Staatsanwältin sich herausnimmt, uns solche Vorschriften zu machen?! Ich sag dir jetzt eins – solange Banser hier ist, nehme ich mir das Recht heraus, mit ihm zu sprechen wann und wo ich will. Die soll sich bloß warm anziehen, die kriegt heute noch was von mir

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