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Mord auf Widerruf

Mord auf Widerruf

Titel: Mord auf Widerruf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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konserviert. Er lag unter dem Beton hinter dem Torhaus. Unglücklicherweise hatte das Aussehen des Parkplatzes unnötig gelitten, weil die Männer auf der anderen Seite begonnen und außenherum gearbeitet hatten, so daß ein fast vier Meter breiter Graben entstanden war.
    Voll Wehmut betrachtete Dan Trimble die in seinem Parkplatz klaffende Wunde.
    »Vermutlich hätte es noch schlimmer sein können«, sagte er.
    »Das kommt noch«, sagte Dalziel lakonisch.
    »Was?«
    »Wir haben das Mädchen noch nicht gefunden. Beverley King.«
    »Sie glauben doch nicht etwa, daß die auch noch hier liegt?«
    »Wo sonst? Sie und Waterson waren auf dem Boot, und man hat sie wer weiß wie lange nicht mehr gesehen. Er würde sie nicht am Leben lassen, wenn er schon den armen Teufel getötet hat, oder?«
    »Stringer? Andrew, sind Sie sich ganz sicher? Nachdem, was Sie sagen, kann es wohl sein, daß er sich in Watersons Fall für ein Instrument Gottes hielt, um aber das Mädchen mit reinzuziehen, müßte er komplett übergeschnappt gewesen sein.«
    »Stringer? Wer spricht denn von Stringer?« fragte Dalziel. »Sie glauben doch nicht etwa, daß ich ihm den Blödsinn abnehme, oder? Nein, ich bin hinter dem Halunken da oben her. Bei Gott, der hält sich für so klug! Ich verbessere mich, er ist klug. Ehre, wem Ehre gebührt! Im Denken ist er flink. Wie eine in die Enge getriebene Ratte. Kaum haben die Preßlufthämmer wieder losgelegt, hat er schon erraten, wonach ich suche. Noch bevor er mit der Leiche des armen Typen konfrontiert wird und sich erklären soll, hat er eine Erklärung parat!«
    Trimble zeigte sich unbeeindruckt.
    »Das ist die eine Sicht der Dinge. Die andere ist, daß er die Wahrheit sagt. Ich will, daß Sie beide Möglichkeiten gründlich untersuchen. Swain behauptet, wie ich gehört habe, daß er an dem Abend, als Waterson im ›Pilger‹ gesehen wurde, geschäftlich in Darlington war. Haben Sie das überprüft?«
    »Warum soll ich mich beeilen, wenn ich weiß, was dabei herauskommt?« erwiderte Dalziel. »Die Geschichte wird gut sein, aber gute Zeugen wird es nicht geben.«
    »Mr. Pascoe, würden Sie wohl die Prognose des Superintendent überprüfen?« murmelte Trimble. »Doch selbst, wenn sie zutreffen sollte, ist damit noch nichts bewiesen.«
    »Bev Kings Leiche wird etwas beweisen«, versicherte Dalziel. »Und wir werden wohl nicht lange brauchen, sie zu finden. Sie dürften ganz nahe beieinander liegen.«
    »Ich kann nur hoffen, daß Sie recht haben«, versuchte Trimble den Ton etwas ins Hoffnungsfrohe zu wenden. »Diese Preßlufthämmer bohren geradewegs in mein Herz, das ist Ihnen doch wohl klar?«
    »Kein geringes Hindernis, auf das sie da treffen«, erwiderte Dalziel.
     
    Als Pascoe das Vernehmungszimmer erreichte, waren die Preßlufthämmer wieder bei der Arbeit, aber Swain reagierte nicht auf den erneuten Lärmausbruch.
    In den nächsten zehn Minuten konnte Dalziel eine Menge Punkte für sich verbuchen. Swains Geschichte lautete, daß er sich ein altes Haus hatte ansehen wollen, das in Kürze abgerissen werden sollte, weil er eventuell ein paar Backsteine und Teile der Innenausstattung kaufen wollte. Der Bauunternehmer war nicht gekommen, und als er ihn daheim anrief, stellten sie fest, daß sich einer von ihnen im Datum geirrt hatte. Der andere schaffte es nicht, an jenem Abend zu ihm zu stoßen, deshalb hatte sich Swain allein umgesehen, war dann in ein Wirtshaus in Darlington mit dem Namen »Zur Krone« oder sonst irgend etwas Königliches gegangen und hatte etwas getrunken und ein belegtes Brot gegessen. Beim Herauskommen entdeckte er, daß er einen Platten hatte. Nachdem er mit etlicher Anstrengung den Reifen gewechselt hatte, war er schließlich nach Mitternacht nach Hause zurückgekehrt.
    »Abgesehen von der Bedienung in einer möglicherweise königlichen Gastwirtschaft haben Sie niemanden, der Ihre Geschichte bezeugen könnte«, sagte Pascoe.
    »Der Abrißunternehmer kann meinen Anruf bestätigen«, sagte Swain. »Und ich schätze mal, daß mich jemand auf dem Parkplatz beim Reifenwechseln gesehen hat. Doch warum interessieren Sie sich für meinen Aufenthaltsort, Mr. Pascoe?«
    »Routine, Sir.«
    »Ich bitte Sie! Für wie dumm halten Sie mich?« Er sah Pascoe nachdenklich an, dann keimte ein Verdacht in ihm, Augen und Mund rundeten sich, und er rief aus: »O mein Gott! Diese verdammten Preßlufthämmer … Sie haben doch nicht … Waterson gefunden? O Arnie, Arnie! Wenn er sich erst einmal etwas in

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