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Mord hat keine Tränen: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)

Mord hat keine Tränen: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)

Titel: Mord hat keine Tränen: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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Sie hat eine andere alte Frau in einer Warteschlange in einem Postamt geschlagen. Die Polizei wurde hinzugerufen. Großmutter Colley weigerte sich, das Postamt zu verlassen, benutzte Schimpfworte und legte sich mit einem der Constables an. Zwei kräftige Beamte waren nötig, um sie nach draußen zu befördern. Bemerkenswert für eine Frau in ihrem Alter, wenn Sie mich fragen. Die Colleys sind eine reizende Familie, alle zusammen, und gute Bekannte bei der örtlichen Polizei, aber sie sind keine Mafia.«
    »Was ist mit den Sneddons?«, fragte Jess.
    Morton schüttelte den Kopf. »Fleißige, gesetzestreue einheimische Landwirte. Ich war außerdem noch bei Sebastian Pascal, dem Betreiber der Tankstelle in der Nähe der Einmündung von Toby's Gutter Lane. Gegen ihn liegt ebenfalls nichts vor. Er wirkte nervös, als ich seinen Laden betrat und meinen Ausweis vorzeigte, aber das ist nicht ungewöhnlich. Viele Leute werden nervös. Es bedeutet nicht, dass sie sich irgendetwas zu Schulden haben kommen lassen. Allerdings beschäftigt er einen jungen Burschen mit rasiertem Schädel, der bei ihm Autos wäscht. Mein Auftauchen ging ihm ganz offensichtlich gegen den Strich, doch ich bezweifle, dass er in irgendeine größere Sache verwickelt ist.«
    »Also suchen wir nach einer Gruppe von jugendlichen Autodieben, die in der vorletzten Nacht ziemlich spät die Toby's Gutter Lane hinuntergefahren sind. Die Polizei hatte Balaclava House zu diesem Zeitpunkt bereits wieder verlassen, und die Sneddons lagen im Bett. Gut möglich, dass der Wagen nichts mit unserem unbekannten Toten zu tun hat. Andererseits erscheint mir der Zufall doch ein wenig zu groß. Wir müssen feststellen, wem der Wagen gehört hat. Die örtliche Polizei hilft uns, wo sie kann, bisher allerdings ohne jeden Erfolg. Niemand hat einen Wagen als gestohlen gemeldet, und das ist für sich genommen bereits seltsam. Tansy Peterson, die Tochter von Bridget Harwell, meinte, wer auch immer verantwortlich war, es müsse wohl jemand auf der Durchfahrt gewesen sein. Balaclava House liegt zwar ziemlich abseits an der schmalen Straße, aber es ist nicht von der Zivilisation abgeschnitten. Toby's Gutter Lane führt direkt zur Hauptstraße. Außerdem wissen wir immer noch nicht, wie der Tote nach Balaclava House gekommen ist.«
    »Der ausgebrannte Wagen muss von außerhalb unseres Bezirks kommen«, pflichtete Morton ihr bei und nickte. »Das Autowrack wird zurzeit untersucht, und ich warte auf den Anruf der Spurensicherung. Wenn Sie mich für einen kleinen Moment entschuldigen würden, Sir, ich rufe die Jungs an und frage sie, wie weit sie sind?«
    Carter nickte, und Morton ging nach draußen auf den Gang. Sie konnten hören, wie er in sein Mobiltelefon murmelte.
    »Der Tote muss doch inzwischen irgendwo vermisst werden«, sagte Carter ärgerlich. »Was ist mit Verabredungen? Geschäftsterminen? Treffen? Hatte er denn keine Frau, keine Partnerin, keine Sekretärin, nichts dergleichen?«
    Die Tür öffnete sich, und Morton streckte den Kopf herein. »Noch nichts Konkretes, Sir. Sie sind ziemlich sicher, dass es sich bei dem Wrack um einen Lexus handelt, das ist alles.«
    »Ein Lexus!«, rief Carter so unvermittelt, dass die beiden ihn überrascht anstarrten.
    »Es wäre möglich ...«, sagte er in ruhigerem Tonfall, »... es wäre möglich, dass wir am Ende doch eine heiße Spur haben.«
    Manchmal brachte harte Arbeit eine Ermittlung ein klein wenig weiter voran. Endlose Befragungen, routinemäßiger Ausschluss von Möglichkeiten, minutiöse Rekonstruktion von Ereignissen. Und manchmal, ganz selten, hatte man einfach nur Glück.
    Das sagte sich Ian Carter, als er einmal mehr im Wagen nach Weston St. Ambrose unterwegs war, diesmal mit Jessica Campbell als Begleitung. Keiner von beiden hatte an diesem Morgen damit gerechnet, doch so war das mit der Arbeit eines Ermittlers. Die Identifikation der Marke des ausgebrannten Autowracks war möglicherweise der Schlüssel, der die Tür zu diesem Fall weit öffnete. Wie dem auch sei - es gab nur einen Weg, das herauszufinden, und diesen Weg beschritten sie gegenwärtig.
    »›Hoffen wir auf das Beste und wappnen wir uns gegen das Schlimmste‹«, sagte Carter zu Jess. »William of Orange soll das gesagt haben«, fügte er hinzu.
    »Und?«, fragte Jess. »Hat er wirklich?«
    »Man ist sich nicht sicher.«
    »Oh.« Sie kamen nur langsam voran, aufgehalten von einem Traktor, der die schmale Straße vor ihnen ausfüllte und ein Überholen

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