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Mord hat keine Tränen: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)

Mord hat keine Tränen: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)

Titel: Mord hat keine Tränen: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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mich nur, wie lange Zeit uns mit Terri bleibt, bevor Billy herbeigestürmt kommt?«
    Terri winkte sie mit rotlackierten Fingernägeln ins Haus. Sie hatte offensichtlich beschlossen, sich vornehm zu geben - oder am Telefon entsprechende Instruktionen von ihrem Mann erhalten.
    »Wir gehen in den Wintergarten«, schlug sie vor. »Es ist angenehmer dort an Morgen wie diesem, wenn es draußen kühl, aber sonnig ist. Mein Mann Billy und ich verbringen eine Menge Zeit dort. Wir mögen die Sonne. Wir haben eine kleine Wohnung in Marbella, und wir fahren bald für ein paar Wochen dorthin, jetzt, wo die Abende so kühl werden in England. Eines Tages wollen wir uns dort zur Ruhe setzen. Ich kann es kaum abwarten.«
    Sie stöckelte auf Stilettos vor ihnen her, die so gar nicht zum Leben auf dem Land passen wollten, und Carter und Jess folgten ihr, wobei sie sich aufmerksam umsahen.
    Jess fand das Haus faszinierend. Wie zahlreiche alte Häuser, die vor ihrem Umbau zum Wohngebäude einem anderen Zweck gedient hatten, war auch die ehemalige Schule voller Eigentümlichkeiten. Die Türen waren breiter als gewöhnlich, um einen wilden Mob kleiner Kinder passieren zu lassen. Die Fenstersimse waren zu hoch und die Fenster selbst reichten bis fast zur Decke. Die inneren Wände waren massiver als alles, was in modernen Häusern zu finden war. Sie waren mehr oder weniger schalldicht. Es fiel nicht schwer, sich den Geruch von Kreide und Gummiturnschuhen in der Luft vorzustellen. Was Farbschemata anging, so erstreckte sich Terris Vorliebe für Weiß und Pastelltöne auf Decken, Wände, Türen und Mobiliar im Allgemeinen. Weiße Ledersofas auf hellbeigefarbenen Teppichen und vor den Fenstern bodenlange Vorhänge aus elfenbeinfarbenem Damast.
    Der Wintergarten stellte sich als riesiger Anbau heraus, der sich fast über die gesamte Länge des Gebäudes erstreckte. Der geflieste Boden war ein Schachbrettmuster aus marmoriertem Grau und Weiß. Die Bambusmöbel trugen dicke cremefarbene Polsterkissen mit kaum wahrnehmbaren Mustern in Rose und Türkis. Es gab eine weiß lackierte Chaiselongue aus Bambusrohr. Ringsherum standen vereinzelt Kübelpflanzen, doch sie vermochten nicht den insgesamt merkwürdig sterilen Eindruck des gesamten Raums abzuschwächen.
    »Kaffee?«, erkundigte sich Terri freundlich, um sogleich hinzuzufügen, noch bevor sie ablehnen konnten: »Machen Sie es sich bequem, bitte. Es dauert nur einen kleinen Moment.«
    Sie machte kehrt und verschwand ein weiteres Mal auf klappernden Stilettos.
    Carter und Jess nahmen auf den fett gepolsterten Bambussesseln Platz und sahen sich an. »Sie versucht Zeit zu schinden!«, flüsterte Jess.
    »Was mich zu der Vermutung führt, dass Bill Hemmings nicht weit sein kann«, erwiderte Carter. »Um was wetten wir, dass er in spätestens ...«, er warf einen Blick auf seine Uhr, »... in spätestens einer Viertelstunde hereingepoltert kommt?«
    Die Terrier veranstalteten immer noch ein lautstark protestierendes Bellkonzert aus Empörung darüber, dass man sie eingesperrt hatte. »Schon gut, Jungs, ganz ruhig!«, hörten sie Terri von irgendwo rufen. »Es dauert nicht lang, okay?«
    Fünf Minuten später, während derer Carter, wie Jess bemerkte, zunehmend unruhig wurde, kam Terri mit einem Tablett voller Kaffee zurückgestöckelt. Sie stellte das Tablett auf einen Glastisch.
    »Da wären wir«, verkündete sie.
    Während sie redete, war draußen das Geräusch eines vorfahrenden Wagens zu hören. Sie würden keine fünfzehn Minuten mit Terri Carter bekommen, nicht einmal fünf. Carter war seine Frustration anzusehen.
    »Ist das nicht wunderbar?«, fragte Terri, ohne sich die Mühe zu machen und nachzusehen, wer der Neuankömmling sein mochte. »Da kommt Billy, gerade rechtzeitig zum Kaffee! Wir sind hier draußen, Darling, im Wintergarten!«
    Die letzten Worte rief sie ohne Vorankündigung aus voller Kehle. Beide Besucher zuckten erschrocken zusammen, und die weggesperrten Terrier fingen erneut an zu bellen. Terri schenkte Kaffee aus und reichte Jess und Carter lächelnd je eine Tasse, sodass beide mit einer vollen Tasse balancierten, als Billy Hemmings auftauchte.
    Jess erblickte einen großen, rotgesichtigen Mann, der eine gute Reihe von Jahren älter war als seine Frau, wie an seinem kahl werdenden Schädel und dem struppigen grauen Haarkranz um die braungebrannte Stelle zu erkennen war. Seine Kieferpartie hatte ihre jugendliche Straffheit verloren, und Hängebacken waren entstanden. Sein Bauch

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