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Mord hat keine Tränen: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)

Mord hat keine Tränen: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)

Titel: Mord hat keine Tränen: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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Gründen, oder er hat beschlossen, ein paar Tage freizumachen. So was kommt gelegentlich vor.«
    Jess zückte ihr Notizbuch. »Der Name des Gentlemans ist also Jay Taylor, sagen Sie?«
    »Ja, richtig ...« Hemmings runzelte die Stirn. »Eigentlich heißt er mit Vornamen Gerald, aber alle nennen ihn Jay.«
    »Haben Sie vielleicht seine Adresse? Sie sagen, Sie hätten seine Telefonnummern?«
    »Ich habe irgendwo eine Visitenkarte von ihm ...« Er stemmte sich hoch, trampelte zur Tür und verschwand. Einige Augenblicke später war er zurück und hielt ihnen eine kleine weiße Karte hin. »Hier, nehmen Sie. Steht alles drauf.«
    Jess nahm die Visitenkarte und steckte sie sorgfältig ein. Hemmings setzte sich wieder und beugte sich vor, sodass seine muskulösen Unterarme auf den Oberschenkeln ruhten.
    »Da steckt doch mehr dahinter als nur ein ausgebrannter Wagen«, sagte er sodann. »Zwei ranghohe Beamte wie Sie würden sich doch nicht mit einem so unbedeutenden Fall abgeben. Dafür ist die örtliche Polizei zuständig. Vielleicht waren es Jugendliche. Wenn Sie glauben, dass es Jays Wagen ist - und offensichtlich sind Sie davon überzeugt -, dann würden Sie ihn suchen und nicht uns belästigen. Es steckt also noch mehr dahinter. Was also? Können Sie ihn ebenfalls nicht finden? Warum suchen Sie nach ihm?«
    Jess sah Carter an, der das Wort ergriff. »Sie haben recht, Mr. Hemmings. Es steckt mehr dahinter. Es gibt einen unidentifizierten Toten. Das ist der Grund, aus dem wir wissen möchten, ob Mr. Taylor bei Ihrer Party war oder nicht oder ob Sie zwischenzeitlich etwas von ihm gehört haben, irgendwas. Aber Sie sagen, Sie hätten ihn nicht erreichen können, und das, wie Sie sich denken können, schürt unser Interesse.«
    Hemmings stieß einen leisen, langgezogenen Pfiff aus. Er lehnte sich zurück, und der Bambussessel knarrte protestierend unter seinem Gewicht. »Das steckt also dahinter.«
    »Wie lange kennen Sie Mr. Taylor schon, Sir?«, fragte Jess.
    »Ein paar Jahre«, beantwortete Hemmings die Frage, doch er starrte weiter Carter an.
    Carter hatte unterdessen die Visitenkarte in Augenschein genommen. »Hier steht nicht, welcher Beschäftigung Mr. Taylor nachgeht«, bemerkte er.
    Hemmings grinste. »Na ja, Jay schreibt diese Bücher, wissen Sie? Für die Fußballstars und andere Leute, die man im Fernsehen sieht.«
    Verwirrtes Schweigen. Dann hatte Jess eine Eingebung.
    »Sie meinen, Mr. Taylor ist - oder war - Ghostwriter?«
    »Das ist es, richtig!« Hemmings nickte zustimmend. »All diese bekannten Persönlichkeiten, die Bücher über sich selbst und ihr Leben schreiben - na ja, in Wirklichkeit schreiben sie sie meistens gar nicht selbst. Die Arbeit macht jemand anders. Ich verstehe das gut. Manchmal denke ich, dass ich selbst eine Reihe von guten Ideen für das ein oder andere Buch habe, aber ich weiß, dass ich es niemals schreiben könnte. Das ist der Punkt, an dem Jay ins Spiel kommt. Sie sagen ihm, was Sie wollen, er stellt seine Nachforschungen an und schreibt das Buch. Er hat mir mal erzählt, dass er als Journalist angefangen hat. Bis er feststellte, dass es mehr als genug Arbeit gab für Ghostwriter.«
    »Mr. Hemmings, ich frage mich, ob wir Sie um Ihre Hilfe bitten dürften. Unsere Ermittlungen leiden beträchtlich unter der Tatsache, dass wir die Identität des Toten nicht kennen ...«
    Hemmings unterbrach ihn. »Ich habe ein Photo von Jay, wenn Sie solange warten möchten. Ich habe es sicher schnell gefunden. Terri hat ein großes Album, in das sie ständig neue Schnappschüsse klebt. Ich habe keine Ahnung, warum sie sich die Mühe macht, aber bitte. Ich gehe es holen.«
    »Er ist plötzlich ziemlich hilfsbereit ...«, murmelte Jess zu Carter, als Hemmings ein weiteres Mal aus dem Wintergarten verschwunden war.
    »Er will wissen, was das alles zu bedeuten hat. Er hat nicht gefragt, wo der unbekannte Tote gefunden wurde. Ich habe nicht gesagt, dass der Leichnam im Wagen war, und er hat bisher nicht danach gefragt. Meinen Sie nicht, dass die Frage naheliegend wäre? Wenn Sie mich fragen, irgendetwas stimmt da nicht ...«
    Hemmings kehrte mit einem großen, in weißes Leder eingeschlagenen Photoalbum zurück. Er schlug es auf und hielt es Jess und Carter hin. »Hier ist es. Cheltenham Races, vergangenes Jahr. Das ist Jay zusammen mit Terri. Er sieht zufrieden mit sich selbst aus, weil er kurz vorher eine hübsche Summe gewonnen hat. So viel, dass er uns an jenem Abend alle zusammen zum Essen

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