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Mord im Atrium

Mord im Atrium

Titel: Mord im Atrium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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die Zukunft ihres Bruders in Gefahr brachte.
    Helena hatte ihr Versprechen noch nicht erfüllt, um Gnade für die Seherin zu bitten. Nachdem sie Justinus gesehen hatte, gestand sie mir: »Ich wünschte mir fast, dieses edle Angebot vergessen zu können.« Doch da sie war, wer sie war, wusste ich, dass sie ihr Versprechen halten würde. Der einzige Grund, warum sie sich noch nicht an Vespasian oder Titus gewandt hatte, bestand darin, dass wir Veledas Unschuld an dem Mord an Scaeva beweisen wollten. Mit der Anklage über ihrem Haupt, vor allem mit dem Mord hier in Rom, war ein Gnadengesuch aussichtslos.
    Uns blieben noch drei Tage. Ich redete mir ein, dass drei Tage völlig reichen würden, unseren Fall zu lösen, wenn Ganna den Mörder tatsächlich in Aktion gesehen hatte.

LIII
    W ir verbrachten einen schönen Abend mit Maia und Petronius. Das war hauptsächlich Maia zu verdanken, die vorgab, es hätte nichts mit den Saturnalien zu tun, sondern wäre nur ein einfaches Familienmahl. Meine Töchter benahmen sich gut, wie so oft in Anwesenheit viel älterer Kinder, vor allem in Gesellschaft von Maias vier plus Petros Tochter und Albia, die sich alle gut verstanden.
    Normalerweise hätte ich es vermieden, mitten in einer Ermittlung Pause zu machen, nur um einen gemütlichen Abend zu verbringen, aber im Moment hing ich fest und musste auf Ergebnisse anderer warten. Es gelang mir, mich zu entspannen. Nun ja, Petronius hatte immer einen guten Wein vorrätig und ging großzügig damit um. Außerdem konnte Maia gut kochen.
    Meine Mutter war ebenfalls eingeladen, was sie wenigstens von Anacrites’ Fängen fernhielt. Anscheinend widmete er ihr viel Aufmerksamkeit und horchte sie nach meinen Aktivitäten aus. Sie behauptete, ihm immer zu erzählen, ich sei ein guter Familienvater und damit beschäftigt, meinen Kindern wunderschöne Festtage zu bescheren. »Und was hast du als Geschenk für Helena gekauft, Marcus? Oh, erzähl’s mir nicht. Du bist genau wie dein Vater. Ich nehme an, du hast dir überhaupt keine Gedanken darüber gemacht.«
    Ich behauptete, es sei ein Geheimnis. Maia murmelte, das sei immer eine gute Ausrede, Zeit zu schinden. Helena sagte, sie freue sich auf eine Überraschung, daher brüllten wir alle die traditionelle Antwort, ihre Überraschung würde sein, gar nichts zu bekommen. Einige der jüngeren Kinder, die das noch nie gehört hatten, brachen vor hysterischem Gelächter zusammen.
    Helena war niemals fordernd gewesen. Ihre sanften braunen Augen verrieten mir, dass es ihr egal wäre – was meinem Herzen einen schuldbewussten Stich versetzte, da ich tatsächlich noch nichts besorgt hatte.
    Ohrringe. Papa hatte unverkaufte Ohrringe erwähnt … »Was hast du für Maia?«, murmelte ich Petronius zu.
    »Eine Halskette.«
    Warum hatte ich gefragt? Er hatte stets Halsketten gekauft, welcher Frau – oder Frauen – er auch immer Honig ums Maul schmieren wollte. Auf diese Weise war der poussierende Schürzenjäger in späteren Gesprächen auch nie erwischt worden.
     
    Obwohl sie nicht eingeladen waren, tauchten kurz nach dem Essen meine andere Schwester Junia und der öde Gaius Baebius auf. Sie wussten es immer, wenn jemand anders feierte. Um zu zeigen, dass Junias Ausrutscher mit dem Vinum primitivum vergessen war und sie wieder ein liebendes Paar waren, machten sie ein großes Theater darum, uns für den nächsten Tag in ihr Haus einzuladen. Petronius stand plötzlich auf, sagte, er müsse zum Dienst, und ging. Dadurch blieb es Maia überlassen, für sie beide die Einladung auszuschlagen (Petro konnte Junia und Gaius Baebius nicht ausstehen). Maia war stets unverblümt und sagte einfach: »Nein, vielen Dank, Junia.«
    »Oh, ich nehme an, ihr seid zu beschäftigt und habt andere Pläne.«
    Maia entblößte ihre hübschen kleinen Zähne auf eine Weise, die man entweder als Lächeln oder als Fletschen deuten konnte.
    Ich versuchte mich damit rauszureden, dass wir das Haus voller Soldaten hätten, woraufhin Junia rasch entgegnete, da müssten wir doch froh sein, von ihnen fortzukommen – wie wir es offensichtlich heute getan hatten. Ich ging dann davon aus, dass es jetzt Helenas Aufgabe war, uns zu decken, aber sie hatte sich in irgendeinem Traum verloren, und so blieb uns kein Ausweg.
    »Bei uns wird es Geistergeschichten geben. Ich werde euch einen wunderbaren Abend bereiten«, säuselte Junia mit der Selbstzufriedenheit, die wir alle hassten.
    Junia und Gaius blieben kleben wie Felsanemonen. Sie waren

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