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Mord im Atrium

Mord im Atrium

Titel: Mord im Atrium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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von uns. Wir sollten sie haben …« Er verlor das Bewusstsein. Sergius und die anderen Vigiles legten ihn sorgsam ausgerichtet auf das Straßenpflaster. Als sein berauschter germanischer Kumpan das sah, ergriff er die Gelegenheit und ließ sich mit einem friedlichen kleinen Stöhnen zusammensacken. Er wurde neben Ermanus gelegt. Ich bückte mich, um zu überprüfen, ob sie noch atmeten. Ein gasiger Pesthauch drei Tage alter Weindämpfe bestätigte es. Ich zuckte zurück und legte schützend die Hand vors Gesicht.
     
    Nachdem ich mich aufgerichtet hatte, suchte ich Petros Blick. Es war eine Katastrophe. Das Letzte, was ich wollte, war ein von diesen greisen gesellschaftlichen Außenseitern durchgeführter Überfall, um sich Quintus zu schnappen und ihn zu benutzen, Veleda anzulocken. Der bloße Versuch war eine schlechte Nachricht für Rom. Ebenso für die alten Knacker, falls sie Anacrites auf die Füße traten.
    Ich fluchte. »Petro, Neros pensionierte germanische Garde ist vollkommen aus dem Lot, seit Galba sie aufgelöst hat. Jetzt planen sie eine Wiederbelebung, auf die wir gut verzichten können. Wenn sie Veleda jemals in die Fänge kriegen, wird das ein Alptraum. Wenn sie das durchziehen, sind wir in den Arsch gekniffen. Ich muss das verhindern.«
    »Sieh lieber zu, dass du zum Haus des Spions kommst, bevor die Germanen eintreffen«, sagte Petro ein bisschen zu sehr interessiert. Ich fragte mich, wie viel er heute Abend getrunken hatte. Anscheinend mehr, als ich gedacht hatte. Er sah aus, als wäre er bereit, Tempel ihrer Schätze zu berauben, falls irgendein ausgetickter Irrer so einen Unsinn vorschlug. Er war zu allem bereit.
    Trotzdem hatte ich nicht vor, ihn zurückzuhalten, wenn er vorhatte, mir zu helfen. Wir überdachten die Situation. Das heißt, wir dachten beide – doch nur so lange es dauerte, die Augen zu schließen und zu stöhnen.
    »Du könntest Anacrites einfach nur eine Warnung zukommen lassen.«
    »Und weiterfeiern? Wie staatsbürgerlich.« Ich wusste, »staatsbürgerlich« wäre für Lucius Petronius eine Beleidigung.
    »Scheiß drauf. Bist du bereit, Falco?« Man hätte meinen sollen, dass ich ihn um Hilfe bitten müsste, aber Petronius, dieser hirnverbrannte Abenteurer, hatte bereits beschlossen, sich einzuschalten, und stimmte sich mit mir ab.
    Ich unterdrückte meine Überraschung. »Schade, das Besäufnis mit den Jungs zu verpassen.«
    »Ach, mach dir da keine Sorgen.« Petro schien zu rechnen. »Die Nacht ist noch jung. Uns sollte genug Zeit bleiben, es zu schaffen – Verstärkung zu besorgen, ins Haus des Spions einzubrechen, Camillus zu schnappen, ihn irgendwo zu verstecken und zum Fest zurückzukehren, bevor der Wein alle ist.«

XXXIV
    A nacrites’ Haus lag anscheinend im Dunkeln. Eine kleine Gruppe von uns hatte sich leise in der Straße unter dem Palatin gesammelt und die Gegend überprüft. Ausnahmsweise wirkte das Forum hinter uns verlassen. Im Haus war kein Licht zu sehen, und das Tor war verbarrikadiert. Es sah genauso aus wie neulich, als ich mitten in der Nacht hier gewesen war, wenngleich das keine Garantie dafür bot, dass der Spion das Haus verlassen hatte. Es war zwar nicht erforderlich, dass der Spion heute Abend abwesend war, aber es wäre sicherer für uns.
    Auf dem Weg hierher hatte ich vorgeschlagen, einen Plan zu machen. Nicht nötig, Petronius Longus hatte bereits einen. Mein Freund war ein Mann voller Überraschungen. Ich konnte mich nicht erinnern, ihm erzählt zu haben, dass Anacrites Justinus festhielt, aber Petro schien alles darüber zu wissen. Als ich mit Helena und ihrem Vater über die Sache gesprochen hatte, war ich der Meinung gewesen, es sei am einfachsten, Justinus dort zu lassen, wo er endlos griechische Theaterstücke lesen konnte. Doch da die germanische Garde den Gefangenen entführen wollte, fand Petro, es sei an der Zeit für drastische Maßnahmen. Sein Plan sah folgendermaßen aus: Vorzugeben, dass die Vigiles Rauch aus dem Haus gerochen hatten, »Feuer!« zu schreien, dann ihre gesetzmäßige Autorität zu benutzen, um hineinzumarschieren, eine Suche nach menschlichem Leben durchzuführen, Justinus zu finden und ihn rauszuschleppen.
    »Ihn wie das Opfer eines Hausbrandes zu retten. Einfach, was?«
    »Du meinst, ausgedacht von einem Einfaltspinsel? Das funktioniert nie!«
    »Wart’s ab«, sagte Petro, nickte Fusculus zu und pfiff ein Signal für seine Jungs.
    Das erste Stadium verlief, wie ich es erwartet hatte. Zwei Vigiles wurden per

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