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Mord Im Garten Eden

Titel: Mord Im Garten Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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nur sprechen, sondern es sprach sogar auf Englisch. Nur einen kleinen Tick noch bizarrer als Mr. Ed, das sprechende Pferd: » Ach, Willlllburrrr! «)
    Da tat der HERR der Eselin den Mund auf, und sie sprach zu Bileam: »Was hab ich dir getan, dass du mich nun dreimal geschlagen hast? Bin ich nicht deine Eselin, auf der du geritten bist von jeher bis auf diesen Tag? War es je meine Art, es so mit dir zu treiben?«
    - aus 4. Buch Mose (Numeri) Kapitel 22
     
    »Es ist rein geschäftlich«, sagte er. »Nichts Persönliches. Na ja, vielleicht ein bisschen persönlich schon. Verdammt, es ist sogar sehr persönlich. Ich kann diesen Schweinehund nicht ausstehen! Willst du wissen, warum?«
    Eigentlich wollte Billy nicht wissen, warum. Je weniger er wusste, desto besser. Aber der Mann zahlte ihm gutes Geld, und so spielte er mit. »Warum denn, Mr. Barton?«
    »Weil er ein verdammter, selbstgerechter Schweinehund ist, darum. Kommt aus der Gosse. Und jetzt, wo er eine Marke hat, hält er sich für unschlagbar.«
    »Eine Marke?«
    »Genau, eine Marke. Er ist beim FBI.«
    »Mann o Mann, Mr. Barton«, protestierte Billy. »Davon, dass ich einen vom FBI abknallen soll, haben Sie nichts gesagt.«
    »Was?« Bartons Augen verengten sich hinter seinen dicken Augenlidern zu Schlitzen. »Glaubst du vielleicht, ich zahl dir dieses ganze Geld, damit du irgendeinen dahergelaufenen Trottel abknallst?«
    »Von einem FBIler haben Sie nichts gesagt, Sir.« Billy griff an den Knoten seiner Krawatte, einer Stefano Ricci. Sie hatte zwar ein ziemliches Loch in seinen Etat gerissen, aber für ihn war das Beste gerade gut genug. Die leuchtend blaue Jacquardseide setzte einen perfekten Akzent zu seinem blütenweißen Brioni-Hemd. Sein mokkafarbener Zweireiher aus Kiton, einer Kaschmir-Mischfaser, war maßgeschneidert. Sein ausladender Brustkorb passte nämlich in keine Konfektionskleidung. »Die Leute vom FBI haben den besten Schutz, Sir, richtig schwere Artillerie. In meiner momentanen Lebenssituation ist mir die Sache zu heiß, glaub ich.«
    »Was für eine Lebenssituation?«, schimpfte Mr. Barton. »Komm schon, Billy. Wie alt bist du? Fünfunddreißig? Vierzig?«
    »Zweiundvierzig.«
    »Du bist ein junger Mann.«
    »Ich hab schon etliches hinter mir, Mr. Barton. Ich habe viel erreicht. Und aufhören sollte man auf dem Höhepunkt, wenn Sie wissen, was ich meine.«
    »Und für diesen Höhepunkt bezahle ich dich.«
    »Ich sag ja nicht, dass die Bezahlung nicht stimmt. Sie stimmt sogar sehr. Hat bei Ihnen immer gestimmt, Sir. Aber da gibt es noch andere Überlegungen.«
    Der alte Don lehnte sich langsam in seinem Ledersessel zurück und verschränkte seine Wurstfinger im Schoß. »Du wirst das für mich machen, Billy. Du hast keine Wahl. Das ist ein Befehl.«
    Billy betrachtete Barton in seinem schrillen Silberlamee-Outfit von Valentino. Schwarzes Hemd und gleichfarbige Krawatte - nicht gerade der letzte Schrei. Der Mann ließ sowohl Originalität als auch Klasse vermissen. »Sir, bei allem gebührenden Respekt, und ich zolle Ihnen viel Respekt, weil Sie es verdienen, Sir. Aber bei allem Respekt - gebührend und sonstwie - bin ich nicht sicher, ob mir wohl dabei ist. Und wenn mir bei irgendwas nicht wohl ist, steigt das Risiko enorm, dass ich es vermassle. Und dass es vermasselt wird, werden Sie bestimmt nicht wollen, Sir. Sie können mir den Befehl geben. Und weil ich weiß, wer Sie sind und so weiter, werd ich’s dann auch erledigen. Aber denken Sie daran, was ich gesagt habe.«
    »Hast du vielleicht vor, es absichtlich zu vermasseln?«
    »Ich vermassle nie etwas mit Absicht.«
    »Und wo liegt dann das Problem?«
    Jetzt war Barton gereizt. Keine gute Idee, ihn zu reizen, allein deshalb, weil Bill wusste, dass in Bartons Schreibtischschublade eine Heckler & Koch neun Millimeter Parabellum lag. Und vermutlich nicht nur die. Ganz zu schweigen von den beiden Gorillas vor der Tür des Büros und weiteren zwei am anderen Ende des Flurs. Barton hatte mehr Gorillas als der Zoo in der Bronx. Billy fühlte sich ohne seinen Ballermann nackt, aber das war hier Usus: Wann immer er Mr. Barton aufsuchte, nahmen ihm die Schwachköpfe da draußen die Knarre ab.
    Billy tat so, als müsste er überlegen, und nutzte die Zeit, sich im Büro umzusehen. Barton hatte Karriere gemacht - von einem zweitklassigen Rausschmeißer bis zum Kopf einer sehr erfolgreichen Baufirma. Seinen sozialen Aufstieg hatte er mit entsprechenden Statussymbolen markiert - dem großen, massigen

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