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Mord im Labor

Mord im Labor

Titel: Mord im Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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wozu heucheln? Mir tut es ehrlich leid, daß sich
Browning umgebracht hat, aber das hatte nichts mit mir zu tun.« Er zuckte die
Schultern. »Wenn ich an der Reihe bin, seinen Job zu übernehmen, verursacht mir
das keine Kopfschmerzen.«
    »Wer behauptet, er habe
Selbstmord begangen?«
    »Hat er das vielleicht nicht?«
Er hob in mildem Erstaunen die zottigen Brauen. »Ich habe es heute früh im
Radio gehört. Wenn ich es mir recht überlege, wurde da allerdings von >vermutlichem
Selbstmord< gesprochen.«
    Es war durchaus denkbar, daß Lavers der Presse und anderen Massenmedien gegenüber
irgendwelche Verlautbarungen von sich gegeben hatte. Und die Redewendung klang
sogar ausgesprochen nach dem Sheriff, der nie glaubte, was sein getreuer
Lieutenant ihm sagte, und immer das Gegenteil von dem tat, was ihm geraten
wurde. »Wo waren Sie gestern abend ?« fragte ich.
    »Hier, bis ungefähr zwanzig
Uhr«, sagte er. »Dann ging ich nach Hause und legte mich frühzeitig schlafen.
Daran tat ich auch gut, danach zu urteilen, wie sich die Dinge heute morgen entwickelten.«
    »Allein?«
    »Allein.« Er grinste
freundlich. »Es ist mir zuwider, zugeben zu müssen, daß mein Sexualleben eine
Menge zu wünschen übrig läßt, Lieutenant.«
    »Sie haben inzwischen nicht
zufällig Everards Notizen entdeckt?«
    »Nein. Im Vertrauen gesagt, ich
dachte, Browning hätte sie möglicherweise in die Finger gekriegt und
aufbewahrt, damit er sie zu einem späteren Zeitpunkt als seine eigene Arbeit
ausgeben könnte. Aber ich habe schon zweimal seinen Schreibtisch durchsucht,
und es hat sich nichts gefunden, was auch nur annähernd Ähnlichkeit damit haben
könnte.«
    »Lassen Sie es mich wissen,
sobald Sie sie gefunden haben?«
    »Ist das Ihr Ernst,
Lieutenant?« fragte er höflich.
    »Ja«, sagte ich und verließ das
Büro.
    Vor der Telefonvermittlung
blieb ich stehen und überlegte, ob wohl CalCon etwas
dagegen hatte, wenn ich gratis von hier aus telefonierte.
    »Was, zum Teufel, ist jetzt
los?« erkundigte Judy Trents müde Stimme nach dem vierten Rufzeichen.
    »Al Wheeler«, sagte ich. »Ist
Tim Vaile zufällig bei Ihnen?«
    »Nein, weder zufällig noch sonstwie «, sagte sie patzig.
    »Wissen Sie, ob er in seiner
Wohnung ist?«
    »Ich habe keine Ahnung, wo er
ist, und es ist mir auch egal, wenn er in seinem eigenen Helikopter im
Augenblick über die Stadt wegfliegt«, zischte sie. »Gehen Sie doch mal raus und
schauen Sie zum Himmel hinauf. Hoffentlich brennt Ihnen dabei die Sonne die
dummen Augen aus dem Kopf!« Mit einem Knall wurde der Hörer aufgelegt.
    Vaile wohnte in einem der schicken
Junggesellenblocks, die über einen Swimming-pool , ein
Barbecue und sogar ein Ölgemälde im Vorraum verfügen. Sein Apartment lag im
zweiten Stock, und nach dem zweiten Klingeln wurde mir geöffnet. Er trug ein
hellviolettes Hemd, dessen Nähte mit blauen Paspeln versehen waren, dazu pflaumenfarbene Cordhosen mit weitem Unterteil. Das Urbild
des Playboys in seinen eigenen vier Wänden. Ich warf einen hoffnungsvollen
Blick über seine Schulter, sah jedoch kein nacktes Playgirl vorübertanzen.
    »Sie!« Das Willkommenslächeln
erstarrte auf seinem Gesicht, und selbst der Glanz seiner Zähne schien ein
bißchen zu verblassen. »Stimmt«, sagte er schnell, »gleich nachdem Sie sie gestern abend verlassen hatten, rief Judy mich an, und ich
fuhr hinüber, um sie zu trösten. Nur war sie auf mich wütend und nicht auf Sie.
Und so kehrte ich hierher zurück, besoff mich nach Strich und Faden und schlief
auf dem Wohnzimmerboden ein. Ich wachte gegen sieben an dem Wahnsinnsgeklingel
des Telefons auf. Es war Demarest . Er hatte die
Nachrichten über Browning am Telefon gehört und fand, es sei das beste , den ganzen Laden für diesen Tag zu schließen. Seit
diesem Zeitpunkt habe ich versucht, genügend Mut zu schöpfen, um mir ein
Frühstück zu bereiten. Aber jedesmal , wenn ich auch
nur daran denke, wird mir übel.« Er holte tief Luft. »Beantwortet das all Ihre
Fragen, Lieutenant?«
    »Fast«, sagte ich. »Wie wär’s,
wenn Sie mich zu einer Tasse Kaffee einladen würden?«
    Sein Gesicht zuckte gequält.
»Abgemacht, wenn Sie den Kaffee machen.«
    Das Apartment versuchte an
Eleganz wettzumachen, was ihm an Geräumigkeit fehlte. Wenn man in der Küche
versucht hätte, eine Katze hin- und herzuschwingen, so hätte man sich glatt die
Hand am Gelenk abgebrochen. Nachdem ich den Kaffee zubereitet hatte, brachte
ich ihn ins Wohnzimmer, wo Vaile , die Augen

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