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Mord im Labor

Mord im Labor

Titel: Mord im Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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»Aus dem
Weltraum?«
    »Sie werden das sicher interessant
finden, Lieutenant«, sagte er erwartungsvoll. »Der Wagen war in der
Kellergarage des Apartmentblocks untergestellt, wo dieser Bursche, Everard , wohnte.«
    »Und wenn uns der Hausmeister
nicht angerufen hätte, dann hätten wir das nie erfahren«, sagte ich in bitterem
Ton.
    »Hm, na ja—« er räusperte sich
erneut, »-dann bringen wir mal besser die Dinge ins Rollen, wie, Lieutenant?
Wollen Sie auf Doc Murphy und die anderen warten?«
    »Ich werde warten«, sagte ich.
»Und wenn ich schon hier bin, werde ich nachsehen, ob ich nicht noch was finde,
was Ihnen den Abend versüßt, zum Beispiel noch eine Leiche.«
    »Hm, danke, Lieutenant.« Er
schluckte hörbar. »Ich werde gleich alle Kollegen anrufen.«
    Ich legte auf und kehrte zum
Schreibtisch zurück. In der Schreibmaschine war ein Blatt eingelegt, und ich
stellte fest, daß ich es herausziehen konnte, ohne Brownings Kopf, der auf den
Tasten lag, zu verrücken. Obenauf stand »Lieutenant Wheeler« und darunter war
geschrieben:
    Ich kann nicht mehr länger
unter diesen Umständen leben, und ich werde es auch gar nicht versuchen. Ich
brachte die Hure um, weil sie mich betrog und mit Everard in das Motel ging. Ich wartete, bis ich sicher war, daß sie vor Erschöpfung
schlafen würden, schlich dann ins Zimmer, erstach beide, nahm ihre Kleider und
4rg rig4gj-
    Das letzte
Buchstabendurcheinander war wohl in dem Augenblick entstanden, als er sich in
den Kopf geschossen hatte und dieser auf die Tasten herabgefallen war. Ich
zündete eine Zigarette an und machte mich dann auf die Suche nach einem Drink.
Im ganzen Haus gab es nur eine Flasche Brandy, die zu einem Viertel voll war.
Vermutlich hatte Browning sie für strikt medizinische Zwecke aufbewahrt, und
ich fragte mich, ob er wohl einen Schluck genommen hatte, bevor er sich vor
dieser Schreibmaschine niedergelassen hatte. Ich bereitete mir einen
großzügigen Brandy auf Eis und nahm ihn mit, während ich einen Rundgang durch
das Haus machte. Alles war peinlich sauber und ordentlich, bis hinab zu dem
zusammengefalteten Pyjama auf dem Überzug von Brownings Bett.
    Ich kehrte ins Wohnzimmer
zurück und fragte mich, ob das Spätprogramm im Fernsehen wohl was zu bieten
habe, kam jedoch zu dem Schluß, daß nichts den Anblick des nach vorne
gesunkenen Browning überbieten könne. Ich war ein bißchen grob mit ihm umgegangen.
Na ja, verteidigte ich mich selbst, dazu war ich schließlich berechtigt
gewesen. Der elende Dreckskerl hatte die junge Witwe gezwungen, mit ihm zu
schlafen... Siehst du? sagte eine innere Stimme. Fällt dir die sorgfältige
Wortwahl auf? Mrs. O’Hara ist kein Mädchen oder keine
Frau mehr, sie ist eine junge Witwe. Und hattest du wirklich das Recht, mit dem
elenden Dreckskerl so rauh zu verfahren, daß er sich
umgebracht hat — lieber als dir in dein lausiges Gesicht hinein ein Geständnis
zu machen?
    Ich kehrte in die Küche zurück
und bereitete mir aus dem Rest des Brandys einen weiteren Drink.
    Ed Sanger traf ungefähr fünf
Minuten später ein, und Doc Murphy ebenfalls bald danach. Ich wartete
ungeduldig, bis sie alle fertig waren und fragte mich, wozu sie eigentlich
solange brauchten.
    »Zu dem hier sind Sie sehr
schnell gekommen, Al«, sagte Murphy. »Er ist höchstens seit einer Stunde tot.«
    »Anzunehmen«, sagte ich. »Er
rief mich an und bat mich, zu ihm zu kommen. Eine Viertelstunde Fahrt, und als
ich herkam, war er bereits tot.«
    »Er hätte auch noch ein bißchen
länger warten können«, sagte Murphy in brütendem Ton. »Ich wette, meine Frau
ist noch immer wütend auf mich, wenn ich nach Hause komme.«
    »Wie meinen Sie das, Doc?«
fragte Ed Sanger einfältig.
    »Na, würde es Ihnen zusagen,
wenn Sie im Badezimmer ständen, splitternackt bis auf die großen, schwarzen
Stiefel, die Peitsche mit der Stahlspitze die ganze Zeit über in der Hand?«
    Sanger gab einen erstickten
Laut tief aus der Kehle heraus von sich und tat so, als habe er nicht richtig
gehört.
    »Haben Sie was rausgefunden,
Ed?« fragte ich.
    »Es scheint eindeutig ein
Selbstmord zu sein, Lieutenant«, sagte er munter. »Der Pulverring um die Wunde
— und alles übrige. Ich werde natürlich die Waffe noch nach Fingerabdrücken untersuchen.«
    »Wie steht es mit dem Brief aus
der Schreibmaschine?«
    Er blinzelte. »Es scheint doch
alles ganz klar. Er gestand die Morde und brachte sich dann selbst um.«
    »Und er hatte solch verdammte
Eile, Selbstmord zu

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