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Mord im Labor

Mord im Labor

Titel: Mord im Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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begehen, daß er nicht mal mehr genügend Zeit hatte, den
Brief zu beenden.«
    »Stimmt sicher«, sagte er
höflich.
    »Schauen Sie sich das an, Eddie
Boy«, sagte Murphy mit hämischem Grinsen. »Wheeler denkt wieder. Hören Sie
nicht, wie die Rädchen in seinem Kopf mahlen?«
    »Was ist der große Vorteil
eines unbeendigten , mit der Schreibmaschine getippten
Briefes?« fragte ich.
    »Ich verstehe nicht recht,
Lieutenant«, sagte Ed in besorgtem Ton.
    »Daß er nicht unterschrieben
werden muß«, sagte der Arzt gelassen. »Stimmt’s?«
    »Stimmt«, sagte ich. »Und ich finde,
das macht seinen Mörder zu einem lausigen Amateur.«
     
     
     

9
     
    Die dicke Zigarre beschrieb
zwei schnelle Kreise in der Luft und kam, die glühende Spitze genau auf mich
gerichtet, zur Ruhe.
    »Ich muß zugeben, Sie haben
verteufelt gute Fortschritte gemacht, Lieutenant«, sagte Sheriff Lavers . »Wir fingen bei diesen Ermittlungen mit einem
Doppelmord an, und nun ist es Ihnen gelungen, die Zahl der Opfer auf drei zu
erhöhen.« Er lachte plötzlich. »Vielleicht bringen, wenn wir nur lange genug
warten, alle Verdächtigen einander um, und Sie sind Ihrer Sorgen enthoben.«
    »Haben Sie je daran gedacht,
sich von Mrs. Lavers scheiden zu lassen?« fragte ich ernst.
    »Was?« brüllte er. »Warum, zum
Teufel, sollte ich das tun?«
    »Es ist nur so, daß der Sergeant,
der gestern nacht Dienst hatte, und Sie wie füreinander
geschaffen sind«, sagte ich.
    »Was ist das für ein Quatsch?«
    »Schon gut«, sagte ich. »Aber
ich bin nach wie vor von tiefem Mißtrauen erfüllt.«
    »Wie weit haben Sie Ihre
sogenannten Ermittlungen denn gebracht?« fragte er düster. »Keinen Schritt
weiter!«
    »Das würde ich für eine exakte
Beurteilung halten«, pflichtete ich bei. »Nur eine einzige lausige Spur vom Motelmanager zu Browning. Er unternahm auf eigene Faust
Nachforschungen, rief mich an und sagte, ich solle ihn aufsuchen, er wolle mir
davon erzählen. Eine Viertelstunde, allenfalls zwanzig Minuten später bin ich
dort und stelle fest, daß er tot ist. Was er wußte, war so wichtig, daß er ins
Gras beißen mußte, bevor ich hinkommen konnte. Wo hat er also seine
Informationen geholt? Natürlich bei seinem eigenen Mörder.«
    »Lieutenant«, sagte Lavers mit vor Ehrfurcht bebender Stimme, »das ist ein
brillantes Meisterstück von Deduktion!«
    »Ich weiß«, sagte ich. »Und es
bringt uns nicht weiter, ja?«
    »Ganz recht!« donnerte er.
»Alles, was wir jetzt noch brauchen, ist ein weiterer Mord, und die gesamten
Gazetten des Landes schicken ihre Teams hierher, damit sie Features über die
unglaubliche Inkompetenz des hiesigen Sheriffbüros schreiben.«
    »Ich weiß nicht.« Ich zuckte
behutsam die Schultern. »Bis jetzt ist es uns immer gelungen, das geheimzuhalten . Wenn wir alle zusammenstehen...«
    »Schluß!« Er wartete, bis die
Fenster zu rattern aufgehört hatten. »Sie glauben doch, daß die ganze Sache mit
diesen Leuten bei CalCon zu tun hat. Also müßten Sie
doch eigentlich inzwischen ein Motiv gefunden haben?«
    »Ich habe das häßliche Gefühl, daß hinter der Ermordung von Mrs. O’Haras und Everards gar
kein logisches Motiv steht. Bei Browning ja — das ist geschehen, um das Fell des
Mörders zu retten. CalCon ist eine Art aseptisches
Narrenhaus, und die meisten der Insassen sind Leute, die Sie in einem
Narrenhaus vorzufinden erwarten.«
    Lavers gab ein schwaches Stöhnen von
sich. »Kommen Sie jetzt bloß nicht auch noch mit Okkultismus, Wheeler. Es ist
zu spät, um die Mordabteilung der Stadtpolizei zuzuziehen. Sie würden den Fall
noch nicht mal mehr mit Gummihandschuhen anfassen, nach der Schweinerei, die
Sie daraus gemacht haben.«
    »Was ich sagen wollte, ist, daß
der Mord an den beiden zwar dem Mörder logisch erscheint, aber niemandem
sonst.« Ich holte tief Luft. »Wir haben es mit einem lausigen Amateur zu tun,
Sheriff. Sehen Sie sich doch bloß mal an, wie er versucht hat, Brownings Tod
als Selbstmord hinzustellen.«
    »Ich habe den Obduktionsbefund
von Murphy erhalten«, brummte er. »Er deckt sich mit der Selbstmordtheorie. Ed
Sanger hat die Pistole untersucht. Sie gehörte Browning. Er hatte sogar einen
Waffenschein dafür, und seine Fingerabdrücke waren auf dem Griff.«
    »Was er nicht zuwege brachte,
war, Browning dazu zu bringen, das Geständnis zu schreiben«, sagte ich. »Und
das hat den Rest seiner Bemühungen unwichtig gemacht.«
    »Vermutlich haben Sie recht«,
sagte er mit offensichtlichem

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