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Mord im Pfarrhaus

Mord im Pfarrhaus

Titel: Mord im Pfarrhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Simmons, das ist die Haushälterin, sie hat gemeint, dass sie eine ganz miese Type ist. Aber nach dem, was Gladdie gesagt hat, also, da weiß ich nicht, was ich denken soll.»
    «Was hat Gladdie denn gesagt?»
    «Oh, nichts, Sir! Wir haben eben geredet, wissen Sie.»
    Lawrence schaute sie an. Er hatte den Eindruck, dass sie etwas verschwieg.
    «Ich frage mich, worüber sie mit dem Colonel geredet hat.»
    «Ja, Sir.»
    «Ich glaube, Sie wissen es, Rose?»
    «Ich? Oh nein, Sir! Ich weiß wirklich nichts. Wie könnte ich denn?»
    «Schauen Sie, Rose. Sie haben gesagt, Sie würden mir helfen. Wenn Sie etwas gehört haben, irgendwas – es kommt Ihnen vielleicht nicht wichtig vor, aber irgendwas… Ich wäre Ihnen so furchtbar dankbar. Schließlich könnte jeder – könnte zufällig – ganz zufällig etwas gehört haben.»
    «Aber ich nicht, wirklich, ich nicht.»
    «Dann jemand anders», sagte Lawrence schlau.
    «Nun, Sir…»
    «Sagen Sie’s mir, Rose.»
    «Ich weiß nicht, was Gladdie sagen würde, wirklich nicht.»
    «Sie würde wollen, dass Sie es mir sagen. Wer ist Gladdie eigentlich?»
    «Sie ist das Küchenmädchen, Sir. Und, wissen Sie, Gladdie ist gerade hinausgegangen, um mit einem Freund zu reden, und sie ging am Fenster vorbei – am Fenster des Arbeitszimmers – und da war der Herr mit der Dame. Und natürlich redete er sehr laut, der Herr, wie immer. Und natürlich war sie ein bisschen neugierig – ich meine…»
    «Ganz natürlich», sagte Lawrence. «Ich meine, man würde einfach zuhören müssen.»
    «Aber natürlich hat sie es niemand erzählt – außer mir. Und wir fanden es beide sehr seltsam. Aber Gladdie konnte nichts sagen, verstehen Sie, wenn nämlich bekannt geworden wäre, dass sie hinausgegangen ist, um – einen – einen Freund zu treffen – nun, dann hätte ihr das eine Menge Ärger mit Mrs Pratt eingebracht, das ist die Köchin, Sir. Aber bestimmt würde sie Ihnen alles sagen, Sir, gern.»
    «Kann ich in die Küche gehen und mit ihr reden?»
    Rose war entsetzt von dem Gedanken.
    «Oh nein, Sir, das geht auf keinen Fall! Und Gladdie ist sowieso sehr nervös.»
    Sie diskutierten lange über schwierige Einzelheiten, doch schließlich konnten sie die Sache abschließen. Ein geheimes Treffen zwischen den Hecken wurde vereinbart.
    Hier stand Lawrence zur gegebenen Zeit der nervösen Gladdie gegenüber, die nach seiner Beschreibung mehr einem zitternden Kaninchen als einem menschlichen Wesen glich. Zehn Minuten lang versuchte er das Mädchen zu beruhigen, während die zitternde Gladys erklärte, sie könnte nie – sie sollte auf keinen Fall – sie hätte nicht gedacht, dass Rose sie verraten würde, überhaupt hatte sie nichts Böses vorgehabt, bestimmt nicht, und es würde etwas setzen, aber wie, wenn Mrs Pratt je davon hören würde.
    Lawrence versicherte, beschwor, überredete – endlich war Gladys bereit zu reden. «Wenn Sie ganz sicher sind, dass niemand davon erfährt, Sir.»
    «Natürlich nicht.»
    «Und es wird nicht im Gericht gegen mich verwendet?»
    «Nie.»
    «Und Sie sagen es nicht der Herrin?»
    «Auf keinen Fall.»
    «Wenn Mrs Pratt etwas davon erfährt…»
    «Das wird sie nicht. Nun sagen Sies mir, Gladys.»
    «Ist es ganz bestimmt in Ordnung?»
    «Selbstverständlich. Eines Tages werden Sie froh sein, dass Sie mich vor dem Galgen gerettet haben.»
    Gladys stieß einen kleinen Schrei aus.
    «Oh! Wirklich, das würde ich nicht wollen, Sir. Also, ich habe sehr wenig gehört – und das nur zufällig, wie man sagen könnte…»
    «Das verstehe ich vollkommen.»
    «Aber der Herr, er war anscheinend sehr wütend. ‹Nach all diesen Jahren› – das hat er gesagt – ‹wagst du es, hierher zu kommen… Es ist empörend…› Ich konnte nicht hören, was die Dame sagte – aber dann sagte er: ‹Ich weigere mich absolut – absolut…› Ich kann mich nicht an alles erinnern – sie stritten sich, dass die Fetzen flogen, so hat es wenigstens geklungen, sie wollte, dass er etwas macht, und er hat es abgelehnt. ‹Es ist eine Schande, dass du hierher gezogen bist›, das habe ich gehört. Und ‹Du wirst sie nicht sehen – ich verbiete es…› und da habe ich die Ohren gespitzt. Hörte sich an, als ob die Dame Mrs Protheroe einiges erzählen wollte, und er hatte Angst davor. Und ich dachte so für mich, also, jetzt guck dir mal den Herrn an. Da tut er immer so. Und hat letzten Endes selber Dreck am Stecken, sieh mal einer an. ‹Die Männer sind alle gleich›, habe ich

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