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Mord im Spiegel

Mord im Spiegel

Titel: Mord im Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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ihr die Hand. »Ich arbeite für Mr Rudd. Würden Sie, bitte, mit mir hineinkommen? Mr und Mrs Rudd haben ein paar enge Freunde in den ersten Stock gebeten.«
    Mrs Bantry fühlte sich geehrt und folgte ihm bereitwillig. Sie betraten das Haus durch einen Seiteneingang, der zu ihrer Zeit Gartentür genannt worden war. Ein rotes Seil hing vor der Haupttreppe. Preston hakte es aus, und sie gingen hindurch. Vor ihnen sah Mrs Bantry Bürgermeister Allcock und seine Frau. Mrs Allcock war sehr üppig und atmete heftig.
    »Wundervoll, was man aus dem Haus gemacht hat, nicht wahr, Mrs Bantry?«, keuchte Mrs Allcock. »Ich würde gern auch die Bäder inspizieren, aber dazu werde ich wohl keine Gelegenheit erhalten.« Ihre Stimme klang bekümmert.
    Oben am Ende der Treppe empfingen Marina Gregg und ihr Mann die Gäste. Durch die Hinzunahme eines Gästezimmers war der Vorraum vergrößert worden und glich jetzt mehr einer geräumigen Halle. Giuseppe, der Butler, reichte Getränke herum.
    Ein untersetzter Mann in Livree kündigte die Gäste an.
    »Ratsherr Mr Allcock und Mrs Allcock«, dröhnte er.
    Marina Gregg war genau so, wie Mrs Bantry sie Miss Marple beschrieben hatte, ganz natürlich und sehr charmant. Mrs Bantry konnte direkt hören, wie Mrs Allcock später sagte: »… und so herzlich, wissen Sie, obwohl sie doch so berühmt ist.«
    Wie reizend von Mrs Allcock, dass sie gekommen sei, und der Bürgermeister auch, und sie hoffe, dass sie sich heute Nachmittag gut amüsierten. »Jason, bitte, kümmere dich um Mrs Allcock!«
    Und damit wurde das Paar an den Ehemann weitergereicht und erhielt einen Drink.
    »Ach, Mrs Bantry, wie ich mich freue, dass Sie gekommen sind!«
    »Um nichts in der Welt hätte ich die Einladung versäumen wollen«, erklärte Mrs Bantry und trat zielstrebig auf die Martinis zu.
    Der junge Mann namens Preston kümmerte sich sehr freundlich um sie und sorgte dafür, dass sie einen Martini bekam, dann verschwand er wieder, mit einem Blick auf eine Liste in seiner Hand, zweifellos, um weitere Auserwählte herbeizuholen. Alles war sehr gut organisiert, wie Mrs Bantry feststellte, und sie beobachtete, das Glas in der Hand, wie neue Gäste eintrafen. Der Pfarrer, ein magerer, asketischer Mann, blickte etwas vage und wirkte leicht verlegen. Ernst sagte er zu Marina Gregg:
    »Sehr freundlich, mich einzuladen. Ich fürchte nur, dass ich… wissen Sie, ich besitze keinen Fernseher, aber natürlich… hm… natürlich halten mich die jungen Leute auf dem Laufenden.«
    Kein Mensch begriff, was er meinte. Miss Zielinsky, die sich ebenfalls um die Gäste kümmerte, reichte ihm mit einem freundlichen Lächeln ein Glas Zitronenlimonade. Mr und Mrs Badcock kamen als nächste die Treppe hoch. Heather Badcock, aufgeregt und glücklich, war ihrem Mann einen Schritt voraus.
    »Mr und Mrs Badcock«, rief der Mann in Livree dröhnend.
    »Mrs Badcock«, sagte der Pfarrer und drehte sich mit dem Glas Limonade in der Hand um. »Die unermüdliche Sekretärin unseres Vereins. Sie ist eine unserer eifrigsten Mitarbeiterinnen. Tatsächlich wüsste ich nicht, was wir ohne sie tun würden.«
    »Ich bin überzeugt, dass Sie es ganz großartig machen«, sagte Marina.
    »Sie erinnern sich nicht an mich?«, fragte Heather, etwas verwundert. »Aber wie sollten Sie auch, bei den Hunderten von Menschen, die Sie treffen. Und außerdem ist es viele Jahre her. Ausgerechnet auf den Bermudas war es. Ich war dort als Krankenschwester. Ach, es ist lange her.«
    »Natürlich«, sagte Marina Gregg, ganz Charme und Lächeln.
    »Ich erinnere mich noch ganz genau«, sagte Mrs Badcock. »Ich war so aufgeregt, völlig durchgedreht. Damals war ich noch sehr jung. Der Gedanke, Marina Gregg in Fleisch und Blut – oh, ich war immer eine große Verehrerin von Ihnen.«
    »Das ist wirklich ganz reizend von Ihnen, wirklich ganz reizend«, sagte Marina freundlich, während ihr Blick kurz über Heather hinwegglitt zu den nächsten eintreffenden Gästen.
    »Ich möchte Sie nicht aufhalten«, sagte Heather, »aber ich muss…«
    Die arme Marina Gregg, dachte Mrs Bantry. So was passierte ihr sicherlich ständig. Was für eine Engelsgeduld man da brauchte!
    Zu allem entschlossen, erzählte Heather ihre Geschichte weiter.
    Da spürte Mrs Bantry Mrs Allcocks heftigen Atem an ihrer Schulter. »Was alles verändert wurde!«, rief sie. »Man glaubt es erst, wenn man es mit eigenen Augen gesehen hat. Es muss eine Menge gekostet haben…«
    »… ich fühlte mich gar nicht

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