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Mord im Tiergarten - historischer Kriminalroman

Mord im Tiergarten - historischer Kriminalroman

Titel: Mord im Tiergarten - historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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Eichel zu lecken.
    Wilhelm Maharero verdrehte die Augen und fasste ihr unter die Achseln. Er wollte sie auf den Rand des Küchentisches heben, aber sie drehte sich blitzschnell um, legte sich bäuchlings auf die Tischplatte und raffte ihr Unterhemd hoch. Wilhelm Maharero griff nach seinem zuckenden Penis und führte ihn ein. Er packte sie an den Hüften und stieß zu.
    Draußen auf dem Ast vergrub er sein Gesicht in den Händen und fühlte sich einem Sturm unterschiedlicher Gefühle ausgesetzt. Da war Erregung, da war Ekel, aber da war vor allem Empörung, dass dieser minderwertige Buschkannibale durch die Gegend lief und deutsche Frauen begattete. Wenn noch der leiseste Zweifel in ihm gewesen war, dann war er jetzt beseitigt. Wilhelm Maharero würde ihn auf die Reise begleiten.
    Wannsee
    Am Tag der Regatta wehte bei strahlendem Sonnenschein ein schwacher Wind aus südwestlicher Richtung in einer Stärke von ein bis zwei Beaufort. Aufgrund der eher schlechten Segelbedingungen hatte man sich darauf geeinigt, den Regattakurs zu verkürzen. Nordöstlich der Insel Imchen ankerte nun ein Flaggschiff, das von Kälberwerder kommend Richtung Sandwerder zu umrunden war. Außerdem hatte man einen fliegenden Start ohne Zeiten vereinbart, der es den Teilnehmern ermöglichte, die aufgenommene Fahrt zu nutzen.
    Auf dem Vereinssteg standen Otto und Moses kurz Professor von Trittin von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Der Wissenschaftler trug ein weißes Segeljackett mit goldenen Epauletten und wirkte übernächtigt.
    »Irgendeinen Vorteil muss deine Hautfarbe ja haben«, sagte er. »Du kannst wenigstens keinen Sonnenbrand bekommen.«
    Moses zeigte keinerlei Reaktion. Er hatte nicht einmal richtig hingehört. Es gab auch keinen Grund, auf derartige Sticheleien einzugehen. Sie hatten intensiv trainiert und waren in nur wenigen Tagen eine eingespielte Mannschaft geworden. Auf diese Leistung konnten sie stolz sein. Ihre ganze Konzentration galt nun dem sportlichen Wettkampf, bei dem sie ihr Bestes geben würden – unabhängig von ihrer Platzierung.
    Wenige Minuten nach dem Ablegen ertönte schon der Vorbereitungsschuss. Nach einem Wendemanöver rief Moses das Kommando »Klar Deck«, und Otto hatte kurz die Gelegenheit, die Konkurrenz, die dicht neben ihnen über das Wasser glitt, in Augenschein zu nehmen. Alle Boote stammten aus derselben Hamburger Werft. Leergewicht, Maße und Takelung waren nahezu identisch. Trotzdem konnte eine Besatzung durch den Segeltrimm so große Wirkungen erzielen, dass sie den übrigen Schiffen davonfuhr. Die passende Antwort auf die sich ständig verändernden Wind- und Seegangsbedingungen zu geben, erforderte ein hohes Maß an Erfahrung, über die sowohl die Mitglieder des Vereins Seglerhaus am Wannsee als auch die Teilnehmer des Akademischen Segelvereins verfügten. Allesamt konnten auf eine beachtliche Reihe von Erfolgen zurückblicken.
    Wilhelm Fritze hatte beispielsweise im vergangenen Jahr den Prinz-Friedrich-Karl-Pokal gewonnen. Der Studiosus der Physik Eberhard von der Reith gehörte zur Besatzung der kaiserlichen Yacht »Meteor« und hatte mehrmals an der Kieler Woche teilgenommen. In der Berliner Segelszene war er trotz seiner jungen Jahre eine Berühmtheit. Aber auch Professor von Trittin hatte sein Können unter Beweis gestellt. 1893 hatte er auf der Vereinsyacht den Kaiserpreis geholt, und im letzten Jahr hatte er bei Wettfahrten auf benachbarten Gewässern drei erste Plätze, einen dritten Platz und einen Extrapreis errungen.
    Otto gab sich keinen Illusionen hin. Es war nahezu unmöglich, dass sie mit diesen Könnern mithalten konnten, aber sie würden auf eine Chance lauern, um zumindest dem Wissenschaftler Paroli zu bieten. Ihn zu besiegen, wäre ein kleines Wunder, aber im Sport waren Überraschungen an der Tagesordnung. Immer wieder konnten Außenseiter, denen niemand etwas zugetraut hatte, sich in Szene setzen. Warum nicht auch heute?
    »Klar zum Wenden!«, sagte Moses.
    »Das ist noch zu früh«, erwiderte Otto.
    Moses blickte auf die Taschenuhr und steckte sie dann wieder ein. »Ich bin der Steuermann. Ich gebe die Kommandos. Also: Klar zum Wenden!«
    Sein Leibdiener hatte natürlich recht. Er trug die Verantwortung und führte das Boot. Diskussionen konnten wertvolle Sekunden kosten. Otto sortierte schnell die Vorschoten und nahm die richtige Position ein, um unter dem Baum durchzutauchen. »Klar vorn!«, rief er.
    »Rhe!«, sagte Moses, woraufhin Otto die Steuerbordvorschot loswarf

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