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Mord in Oxford

Mord in Oxford

Titel: Mord in Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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Liverpool versetzt. Wer weiß, vielleicht haben sie bei ihren abendlichen Treffen ja auch wirklich nur über die Durchführung des Wohltätigkeitsbasars diskutiert. Mir kommt es so vor, als wüssten wir nur die Dinge aus Yvonnes Privatleben, von denen Yvonne wollte, dass wir sie wissen.«
    »Und sonst war da gar nichts? In vierzehn Jahren? Das kann ich ehrlich gesagt nicht recht glauben.«
    »Ich weiß es nicht genau, aber ich habe den Eindruck, sie kam wegen eines anderen Mannes nach Oxford.«
    Kate stand auf, um frischen Kaffee zu kochen, wurde aber vom Telefon unterbrochen.
    »Das war Gavin«, sagte sie, als sie wieder in die Küche kam. »Im Prinzip mit dem gleichen Anliegen wie Barbara. Nur, dass ich bei ihm auch noch an seinen Ruf als Ratsmitglied denken soll und wie unangenehm es wäre, wenn etwas über unseren kleinen Einbruch durchsickern würde.«
    »Seine Besorgnis könnte echt sein«, sagte Camilla.
    »Oder auch nicht«, erwiderte Kate. »Zumindest ist es interessant, findest du nicht?« Sie gähnte und streckte sich. Plötzlich fielen ihr ihre kalten, nassen Füße wieder ein. »Ich glaube, du solltest nach Hause gehen, dich umziehen und dich in deiner Schule blicken lassen. Je normaler dein Verhalten, desto besser. Stell dir mal vor, jemand merkt, dass du am Morgen nach dem Mord an Yvonne bleichgesichtig herumrennst und dich seltsam benimmst. Ich lasse mir alles noch einmal durch den Kopf gehen. Du hast vielleicht wirklich Recht: Wir könnten durchaus mehr wissen als die Polizei.«
    »Zu Hause schminke ich mich ein bisschen«, erklärte Camilla. »Ich habe den ersten Termin heute erst um halb zwölf. Für den Morgen fällt mir bestimmt eine plausible Entschuldigung ein, keine Sorge. Und mit der Besprechung war heute sowieso mein Stellvertreter dran.«
    Ja, ja, dachte Kate, du hast deine wirren Gefühle wieder ganz und gar unter Kontrolle. Niemand wird je erfahren, was du in den letzten Stunden durchgemacht hast. Und wie viel hast du mir verschwiegen?
    »Um wie viel Uhr mag Yvonne getötet worden sein?«, fragte sie, während sie die Freundin zur Tür begleitete. »Falls sie überhaupt ermordet wurde. Bist du ganz sicher, dass es nicht doch ein Unfall oder vielleicht sogar Selbstmord war?«
    »Ich habe keine Waffe herumliegen sehen«, sagte Camilla nachdenklich. »Aber ich wüsste auch nicht, wie man sich selbst so fest auf den Kopf schlagen kann, dass man daran stirbt.«
    Kate öffnete die Haustür. Die Straße war mit Ästen und Zweigen, zerbrochenen Dachziegeln und von Autos losgerissenen Metallteilen übersät. Alles mögliche Tatwaffen, dachte sie, und einige davon durchaus mit potenziell tödlicher Wirkung. Das verdrehte, blau gestrichene Schutzblech eines Fahrrads lag in der Gosse.
    Da gab es noch einen merkwürdigen Zufall: In der letzten Nacht war die Oxford-Dose verschwunden! Angesichts der Neuigkeiten über den Mord hatte Kate das fast vergessen.
    Sie ging nach oben ins Badezimmer und drehte die Wasserhähne auf. Hoffentlich konnte sie im Badewasser wach bleiben und alles noch einmal überdenken. Zunächst musste sie sich daran gewöhnen, mit einem gewaltsamen Tod in der unmittelbaren Nachbarschaft klarzukommen. Danach wäre sie vielleicht in der Lage, die einzelnen Puzzleteile zusammenzusetzen und einen Sinn dahinter zu finden.
    Kate goss Badeöl ins Wasser und sah zu, wie sich dicke, weißduftige Schaumberge bildeten. Der Ausgangspunkt war Yvonne selbst. In ihrem Leben musste es Dinge gegeben haben, von denen Kate nichts wusste, die aber jemanden veranlasst hatten sie zu Tode zu knüppeln. Kate streckte sich im heißen Wasser aus und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Wie sie Camilla bereits erklärt hatte, kannte sie Yvonne als Zahnärztin und als Joggerin, aber außer diesen wenigen Fakten war ihr Leben für Kate immer ein Geheimnis geblieben. Das Ganze ließ sich an wie die Recherchen zu einer bestimmten Figur, wenn sie eines ihrer Bücher plante, nur, dass sie dieses Mal nichts erfinden konnte. Sie würde Leute fragen müssen, die Yvonne gekannt hatten. Erst als die Schaumberge um ihre Knie herum kalt wurden, gestand sie sich ein, dass sie ernsthaft in Erwägung zog, Yvonnes Mörder auf eigene Faust zu finden. Probleme waren dazu da, sie zu lösen, und Geheimnisse wollten enthüllt werden. Kate wusste genau, sie würde nicht im Stande sein, ins Jahr 1803 zurückzureisen und zufrieden an ihrem PC zu arbeiten, ehe sie nicht Antworten auf viele offene Fragen gefunden hatte.
    Aber was

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