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Mord in Thingvellir

Mord in Thingvellir

Titel: Mord in Thingvellir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Blómkvist
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machen.«
    »Hast du die Fotos noch?«
    Sie schüttelt den Kopf.
    »Sie waren nicht besonders«, sagt sie und stößt wieder mit mir an.
    »Hast du sie weggeworfen?«
    »Nein, ich habe sie im Osten vergessen und den Fotoapparat auch.«
    »Sind das die Bilder, von denen du neulich geglaubt hast, dass ich sie dir zeigen wollte?«
    Thórdís zuckt mit den Schultern.
    »Eigentlich schon.«
    Sie hat schon rote Wangen. Vom Alkohol. Und ihrer warmen Kleidung.
    »Ist dir nicht viel zu heiß in dieser Ledermontur?«, frage ich.
    »Doch«, antwortet sie. »Ich ziehe sie lieber mal aus.«
    Thórdís stellt ihr Glas ab. Lehnt sich im Sofa zurück. Legt beide Hände sanft auf den untersten Rippenbogen.
    Fährt langsam mit ihren Handflächen über ihre Brüste. Und zieht den Reißverschluss hinunter.
    Die Enthüllungen gehen langsam vor sich. Aber gezielt. Als wäre sie eine geübte Stripperin.
    Ihre frechen Brüste kommen nackt unter dem schwarzen Leder zum Vorschein.
    »Willst du mir nicht aus der Hose helfen?«, fragt sie. Mit einem herausfordernden Lächeln auf ihren verführerischen Lippen.
    Ich rücke näher an sie heran. Öffne ihren Gürtel. Und den Reißverschluss.
    Thórdís hat ihre Unterwäsche zu Hause gelassen.
    Ich fahre mit meinen Fingern abwärts über das helle Haarbüschel. Bis zwischen ihre Oberschenkel. Bevor ich sie auf die Füße ziehe.
    »Wollen wir nicht die Flasche mitnehmen?«, fragt sie.
    »Unbedingt.«
    Ich stelle Jackie Daniels auf dem Nachttisch ab.
    Sie zieht mir alle Kleider aus. Kniet sich vor mich hin. Mit feuchten, gierigen Lippen. Und einer suchenden Zunge.
    »Aaah!«
    Thórdís hat auch ihre Schüchternheit zu Hause gelassen.

41
    Donnerstag, 16. September
    Die Zulassungsnummer!
    Meine Gehirnzellen haben die ganze Nacht nach dem passenden Puzzleteil gesucht. Tief unten in den Verliesen des Gehirns. Und es schließlich gefunden. Indem es zwei Informationen aus verschiedenen Richtungen miteinander kombiniert hat.
    Das Ergebnis weckt mich aus einem unruhigen Schlaf.
    Ich rolle mich auf die Seite. Aber greife ins Leere.
    Thórdís liegt nicht mehr in meinem Bett. Sie ist leise verschwunden, während ich schlief. Ohne dass ich es bemerkt habe.
    Egal. Ich habe sie von oben bis unten erforscht. Körperlich.
    Aber die Nummer blinkt weiter in meinem Kopf. Wie ein kaltes Neonlicht. Obwohl mein Gehirn immer noch in das angenehme Feuerwasser aus Tennessee eingelullt ist.
    Ihre Zulassungsnummer vom Motorrad. Neben meinem Silberhengst.
    Ich muss an meine Aktentasche. Um mir den Zettel anzusehen, auf den ich vor ein paar Tagen gekritzelt habe. Als das schwarze Motorrad an Sigga und mir vorbeigebraust ist. Direkt in Eddi Event-Rattes Garage.
    Ob Thórdís ihn immer noch besucht?
    Ich hieve mich aus dem Bett. Kreise ein paar Mal mit meinem Kopf, in der Hoffnung, die Bleischwere aus der Mischung von Schlaf und Alkohol etwas abschwächen zu können.
    Streife mir danach meinen dünnen, hellen Seidenmorgenmantel über. Binde den Gürtel vorn zu einer Schleife. Schiebe meine Zehen in meine weichen, weißen Pantoffeln. Und gehe los.
    Aber bleibe auf dem Flur stehen. Vor der Küche.
    Wo sind meine Hausschlüssel?
    Sie hängen nicht an ihrem Haken neben dem Treppenabsatz. Da, wo ich meinen Schlüsselbund immer hinhänge, wenn ich nach oben gehe. Immer.
    Auch gestern. Als ich Thórdís die Treppe hoch gefolgt bin.
    Ich flitze hinunter. Bleibe abrupt in der Diele stehen.
    Die Tür zum Büro steht halb offen. Mein Schlüsselbund baumelt im Schloss.
    Nach kurzem Zögern schleiche ich näher. Gucke ins Büro.
    Der große Tresor in der Ecke direkt gegenüber der Tür ist sperrangelweit geöffnet.
    Thórdís kniet vor dem braunschwarzen Monstrum aus Klettur. Völlig versunken durchwühlt sie einen braunen Pappkarton.
    »Wahrscheinlich sollte ich dir dankbar sein, dass du den Tresor geöffnet hast«, sage ich ruhig. »Ich bin nämlich dabei, nach den richtigen Zahlen zu suchen.«
    Sie hebt ruckartig den Kopf. Und springt auf. In ihrem schwarzen Lederdress.
    »Hast du das gefunden, wonach du gesucht hast?«
    Sie antwortet nicht sofort. Als wüsste sie nicht genau, wie sie auf mein unerwartetes Kommen reagieren sollte.
    »Ich habe nur nach etwas gesucht, was mir gehört«, sagt sie schließlich trotzig.
    »In meinem Büro? In meinem Tresor?«
    »Mir gehören Fotos, die dein Vater von mir gemacht hat.«
    »Hast du für ihn Modell gesessen?«
    »Ich weiß, dass er meine Bilder in diesem Tresor aufbewahrt hat, ich wollte sie nur

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