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Mord ist aller Laster Anfang: Ein Mitchell & Markby Roman

Mord ist aller Laster Anfang: Ein Mitchell & Markby Roman

Titel: Mord ist aller Laster Anfang: Ein Mitchell & Markby Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Dosis.«
Meredith klammerte sich an einen letzten Strohhalm. »Vielleicht war es etwas, das er selbst getrunken hat. Ein Kräutertee …«
»Nein. Den hätte er hektoliterweise trinken müssen, riesige Mengen, tagein, tagaus, um auch nur ganz leicht zu erkranken – und es gibt keinerlei Anzeichen dafür, daß er nach solchen Getränken süchtig war. Weder in seinem Abfall noch in seinem Küchenschrank haben wir leere Päckchen oder Teebeutel gefunden, und die Markentees sind, in vernünftigen Mengen getrunken, auch nicht schädlich. Nein, ich spreche von einem absichtlich hergestellten giftigen Extrakt aus irgendeiner Pflanze.«
»Sie sprechen von Mord«, bemerkte sie leise. Er hatte von Anfang an von Mord gesprochen, wenn auch mit allen Vorbehalten. Jetzt war es unmißverständlich gesagt.
»Ich fürchte, ja. Lorrimer war ganz wild auf Süßes. Wir haben überall getrocknete Zuckerkristalle gefunden. Der Zucker war natürlich ideal, um jeden merkwürdigen Geschmack zu überdecken.«
Geduldig wartete er auf eine Reaktion von ihr, während sie über das Gehörte nachdachte. Sie stellte ihren Tomatensaft ab und sagte: »Hören Sie, es gibt da etwas, was ich noch nicht erwähnt habe, obwohl ich es vielleicht hätte tun sollen. Nur schien es mir, als wir damals miteinander sprachen, nicht wichtig zu sein. Jetzt glaube ich allerdings, muß ich es sagen.«
»Ja?«
»Ich habe Ihnen erzählt, daß er eine seiner Katzen suchte, als ich ihn das letztemal auf dem Weg traf. Nicht erzählt habe ich, daß ich die Katze auf dem Friedhof gefunden habe – tot. Ich dachte, Bert hätte sie vergiftet. Ich hatte gehört, wie er es Lorrimer angedroht hat. Die Katzen buddelten nämlich in Berts Gemüsebeeten Löcher. Ich habe es Lorrimer nicht gesagt.« Sie zog die Schultern hoch. »Ich dachte, es würde ihn aufregen, und ändern konnte man es ja doch nicht mehr. Er hätte nicht beweisen können, daß der alte Mann es war.«
Markby machte ganz offensichtlich eine heroische Anstrengung, nicht laut zu fluchen, aber sie hätte ihm auch nicht übelgenommen, wenn er es getan hätte. Er stand auf. »Am besten gehen wir jetzt gleich auf den Friedhof, und Sie zeigen mir, wo Sie das Tier gefunden haben. Ich wünschte, Sie hätten früher etwas gesagt.«
Obwohl er sich bemühte, seinen Ärger zu unterdrücken, war ihm deutlich an der Stimme anzumerken, was er dachte, und sie errötete. Da es ihr nicht gefiel, sich abkanzeln zu lassen, auch wenn sie im Unrecht war, sagte sie störrisch: »Wenn ich es für wichtig gehalten hätte, hätte ich es Ihnen gesagt.«
»Warum lassen Sie nicht mich entscheiden, was wichtig ist, Meredith«, erwiderte er ungehalten.
»Es war doch nur eine tote Katze«, gab sie gereizt zurück. »Wollen Sie über den Verbleib jeder toten Kreatur – Tier oder Mensch – informiert werden?«
»Ja«, knurrte Markby, »in diesem Fall ja. Die Katze ist vermutlich gestorben, weil sie von derselben Milch getrunken hat. Lorrimer hat sie in seinen Kaffee getan, in seine Cornflakes, und dann hat er auch etwas in das Katzenschüsselchen gegossen … Kommen Sie schon!«
Sie verließen das »Dun Cow«, und sie beklagte sich bitter: »Wenn Sie so darauf erpicht sind, alles zu wissen, möchte ich Sie darauf hinweisen – da Ihre Leute es unerklärlicherweise übersehen zu haben scheinen –, daß es in diesem Dorf nur so von Presseleuten wimmelt, die das Pfarrhaus belagern und uns das Leben schwermachen.«
»Das ist Ihr Problem – oder Eves, da ihr das Haus gehört. Es ist, ehrlich gesagt, meine geringste Sorge.«
Sie waren bei seinem Wagen stehengeblieben, damit er seine Gummistiefel aus dem Kofferraum holen konnte. Meredith sah ihm zu, wie er sie anzog, und sagte: »Sie meinen, diese Leute dürfen uns ganz ungestraft belästigen? Nicht einmal das Personal lassen sie in Ruhe.«
»Das ist eine Privatangelegenheit, keine Straftat. Sagen Sie mir Bescheid, wenn einer von ihnen jemanden vom Personal auf offener Straße überfällt.«
»Ich dachte«, bemerkte Meredith ganz förmlich, »daß etwas unternommen wird, wenn man der Polizei dieses Landes etwas meldet.«
Markby richtete sich so unerwartet auf, daß sie erschrak und zurücksprang. »Jetzt hören Sie mir mal zu, Meredith! Hier sind Sie keine verdammte Konsulin. Das ist eine Morduntersuchung. Sie haben keine Befugnisse, und Sie haben in diesen Dingen auch keine Erfahrung, jedenfalls nicht in diesem Land. Sie sind hier nicht in Ruritanien. Und Sie genießen hier nicht diplomatische

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