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Mord ist aller Laster Anfang: Ein Mitchell & Markby Roman

Mord ist aller Laster Anfang: Ein Mitchell & Markby Roman

Titel: Mord ist aller Laster Anfang: Ein Mitchell & Markby Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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zu einem Drink einladen?«
»Ich dachte, Bullen trinken nicht im Dienst.« »Ich habe Mittagspause«, sagte er.
»Bißchen früh dran, oder? Na schön, meinetwegen. Ich war noch nie in diesem Pub. Trinke aber auch nur selten mitten am Tag.«
Innen war das »Dun Cow« nicht so übel, wie sie befürchtet hatte. Es gab nur einen Spielautomaten und nichts Schlimmeres als einen Tisch für Kegelbillard.
»Ah!« sagte Markby begeistert. »Früher, als Student, war ich mal ganz gut. Können Sie spielen?«
»Habs ein- oder zweimal probiert, bin aber nicht sehr gut.«
»Kommen Sie, ich spendiere Ihnen ein Spiel. Werfen Sie aber die Kegel nicht um.« Er reichte ihr ein Queue und suchte in seiner Tasche nach einer Münze, um sie einzuwerfen. »Ich würde gern mit Sara über Lorrimer reden«, sagte er, als er sich über den Tisch beugte. »Sie hat ihn doch gekannt, oder?«
»Nur flüchtig, denke ich. Ängstigen Sie sie bloß nicht.«
»Warum sollte sie sich ängstigen?«
»Hören Sie«, sagte Meredith, »sie ist jung, und der Tod ist für junge Menschen sehr erschreckend, besonders wenn er einen anderen jungen Menschen trifft. Sie halten sich für unsterblich.«
»Keiner glaubt so recht daran, daß er einmal sterben wird.« Die Kugel fiel durch ein Loch im Tisch und rollte nach vorn zurück. »Aber mit den jungen Leuten haben Sie unrecht. Die haben die Realität manchmal besser im Griff als ältere Leute. Haben Sie ein Testament gemacht, Meredith?«
»Das habe ich, ja. Was hat das damit zu tun?«
»Erstaunlich viele ältere Leute tun es nicht.«
»Fürs Protokoll«, sagte sie eisig, »ich gehöre nicht zu den älteren Leuten.«
Er richtete sich auf. »So war das auch nicht gemeint. Ich wollte sagen, wir denken alle nicht gern daran, daß wir sterben werden. Und jetzt los! Aber stechen Sie mir mit dem Queue nicht das Auge aus.«
Meredith wagte einen Versuch, doch der schwarze Kegel fiel um.
»Pech«, sagte Markby mitfühlend. »Aber wir spielen ja nicht um Punkte.«
»Ich habe Ihnen doch gesagt, daß ich nicht gut bin.« Man hörte ihrer Stimme die Enttäuschung an. »Sollten Sie eigentlich nicht irgendwo da draußen sein und herausfinden, wie Lorrimer gestorben ist? Statt dessen spielen Sie in einem Pub Kegelbillard mit mir und trinken Bier.«
»Dann setzen wir uns doch dort hinüber.« Er nahm sein Glas und zeigte auf die leere Kaminecke. Als sie Platz genommen hatten, sagte er: »Was die Todesursache anbelangt – er wurde vergiftet, daran besteht kein Zweifel.«
»Oh«, sagte Meredith nachdenklich und verstummte. Sie nippte an ihrem Tomatensaft und neigte den Kopf, so daß ihr braunes Haar nach vorn fiel und ihr Gesicht verbarg.
»Wir hatten ein paar Sachen aus der Küche mitgenommen. Zum Glück hielt Lorrimer nicht viel vom Geschirrspülen. Er ließ Töpfe und Teller so lange stehen, bis nichts Sauberes mehr da war. Eine Menge Reste für die Laborleute zum Spielen. Wir haben Giftspuren in einer Kaffeetasse, einer Müslischüssel und einer Milchflasche gefunden.«
»In einer Milchflasche?« Meredith blickte überrascht auf, und der Vorhang aus braunem Haar schwang zur Seite. »Sie wollen doch damit nicht sagen, wir hätten hier einen der Fälle, in denen jemand idiotischerweise ein Insekten- oder Unkrautvertilgungsmittel in einer leeren Milchflasche aufbewahrt hat?«
Er fragte freundlich: »Wieso fallen Ihnen ausgerechnet diese beiden Dinge ein?«
Sie zögerte. »Lorrimer hat mir erzählt, daß er, als er einmal eine seiner Katzen vermißte, auch in den Gartenschuppen schaute, der dem alten Burschen nebenan gehört, und dort hätten in den merkwürdigsten Behältern alle möglichen Arten von Unkrautvertilgungsmitteln, Rattengift und so weiter herumgestanden. Bert, das ist der alte Kerl, ist wohl zuzutrauen, daß er irgendeinen Allesvertilger in eine Milchflasche tut und sie dann zusammen mit den leeren Flaschen hinausstellt. Ich habe gelesen, daß manche Leute so etwas machen.«
»So etwas gibt’s sicherlich, aber nicht in diesem Fall, glaub ich. Das Gift ist, soweit die Laborjungs das feststellen konnten, pflanzlichen Ursprungs. Es wurde über eine längere Zeit hinweg verabreicht und war in seiner Wirkung kumulativ. Lorrimer hat Ihnen doch erzählt, er habe schon häufiger Magenbeschwerden gehabt. Sie wurden von Mal zu Mal schlimmer. An dem Tag, an dem er während des Gesprächs mit Ihnen auf dem Pfad zusammenbrach, hatte das Gift sich schon in seinem ganzen Organismus verteilt. Es brauchte nur noch eine einzige

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