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Mord ist aller Laster Anfang: Ein Mitchell & Markby Roman

Mord ist aller Laster Anfang: Ein Mitchell & Markby Roman

Titel: Mord ist aller Laster Anfang: Ein Mitchell & Markby Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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den Schnurrbart. Seine Finger waren mit roter Farbe bekleckst. Es schien ihm erst jetzt aufzufallen, und er fügte erklärend hinzu: »Die Schlacht bei Waterloo. Ich arbeite an einem Diorama, einem großen Schaubild.«
»Das ist ja interessant. Sie recherchieren sehr viel, nehme ich an.«
»Auf mein Wort – ja. Die Bibliothek in Bamford ist sehr hilfreich. Ich verbringe viel Zeit dort. Habe aber auch eigene Bücher mit Uniformen und so weiter. Es wird so viel falsch gemacht!« stieß er heftig hervor. »Bei Waterloo waren keine Husaren eingesetzt, wissen Sie. Doch jedesmal, wenn man ein Bild dieser Schlacht zu sehen bekommt, ist ein Husar dabei und noch dazu genau in der Mitte.«
»Ich verstehe.«
Mrs. Locke war zurückgekommen. »Hier ist der Klebstoff, Howard. Du hast ihn auf der Anrichte liegenlassen.«
Major Locke nahm die Tube und betrachtete sie argwöhnisch. »Ja, hier ist er. Du hast am oberen Ende herumgequetscht, Muriel.«
»Nein, Howard, das habe ich nicht. Nimmst du deinen Tee in die Werkstatt mit?« Ihr Mann verstand den Wink und verschwand mit Tee und Klebstoff.
»Howards Hobby«, sagte Mrs. Locke. Sie beugte sich vor: »Howard hat einen friedlichen Lebensabend wahrlich verdient. Seine Gesundheit ist nicht die beste. Ich versuche alle Unannehmlichkeiten und Sorgen von ihm fernzuhalten. So gut ich eben kann.«
Meredith lächelte und trank ihren Tee aus. »Jetzt muß ich aber wirklich gehen. Vielen Dank, daß ich mir Ihr schönes Haus ansehen durfte.«
»Keine Ursache. Ich danke Ihnen, weil Sie mich wegen des Katers beruhigt haben.«
Langsam spazierte Meredith zum Pfarrhaus zurück. Mrs. Locke hatte offenbar von Saras früherem wildem Leben erfahren. Als das Tor sich summend öffnete, um sie einzulassen, dachte sie: Ich nehme zumindest an, daß es das war, was sie gemeint hat …
    »Schau, was Jon mitgebracht hat!« rief Sara aufgeregt nach dem Abendessen und zeigte ein kleines Päckchen herum. »Es ist das Video eines deiner alten Filme, Mummy! Er wurde für die Reproduktion freigegeben, und wir können ihn uns alle ansehen!« »Du meine Güte«, stöhnte Eve und fragte vorsichtig: »Welcher ist es denn?«
    »›Abenteurer auf Planet Ypsilon‹«, erklärte ihre
    Tochter.
»Oh …«, entfuhr es Eve.
Meredith rief: »He, das ist der, den ich so mag, in
    dem du von Ungeheuern gejagt wirst.«
»Es ist einer von meinen früheren«, sagte Eve.
»Mir wäre lieber gewesen, du hättest ›Spionin für die
Liebe‹ mitgebracht, Jon. Das war eine viel bessere
Rolle.«
»Lucia muß auch kommen und sich ihn ansehen«, befahl Sara, als sich alle vor dem Fernseher
versammelt hatten.
Lucia wurde aus der Küche geholt und setzte
sich, an den Seiten überquellend, auf einen ziemlich
kleinen Stuhl, mit einem großen Taschentuch in Bereitschaft. Sara selbst nahm, als der Film lief, zu Lazenbys Füßen Platz.
»Dramatische Musik«, sagte Meredith.
»Die Farben sind furchtbar grell, Mummy.« »Das lag an den Filmen, die sie damals benutzten,
mein Schatz.«
»Du liebe Zeit, schaut euch die Kontrollpulte auf
diesem Raumschiff an!« spottete Sara nach einer Weile.
»Sehen wie die Knöpfe an einer Waschmaschine aus.
Wer könnte mit so einem Ding zum Mars fliegen?« »Das Raumschiff ›Enterprise‹ kam später, Liebling, und hat die Vorstellung, die man von Raumfahrt
hatte, völlig verändert. Vergiß das nicht.«
»Das ist doch Ralph Hetherbridge, der den Bösewicht spielt, nicht wahr?« fragte Lazenby plötzlich.
»Ich dachte, er sei Shakespeare-Darsteller.«
»Das war er auch«, bestätigte Eve. »Zum Film ist
er erst in einem Alter gekommen, in dem Leute aus
anderen Berufen in Pension gehen. Er hat nie eine
schlechte Vorstellung abgeliefert.«
»Hat dem Ganzen ein bißchen Klasse gegeben«,
sagte Meredith. »Hätte ein anderer die Rolle des
Schurken gespielt, wäre es einfach lächerlich gewesen. Aber dem alten Ralph haben die Leute abgenommen, daß er böse war.
Ah, das ist die Stelle, an der die Rieseneidechse
dich beinahe zum Lunch verzehrt, Eve …«
»Sie sind so schön!« Lucia schniefte in ihr Taschentuch. »Oh, so schön, Signora. Und dieser Mann
ist so böse.«
»Du meine Güte, ich hatte vielleicht Übergewicht! Ein richtiges Dickerchen.«
»Du platzt aber sehr reizvoll aus dem Bikini,
Evie.«
»Also ich kapier’ ganz einfach nicht, warum dieses Reptil sich so komisch bewegt, während es dich
jagt. Ich meine, liegt das an der Mechanik, oder soll
es ein bißchen zurückgeblieben wirken?«
»Der alte Ralph, ich

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