Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mord ist aller Laster Anfang: Ein Mitchell & Markby Roman

Mord ist aller Laster Anfang: Ein Mitchell & Markby Roman

Titel: Mord ist aller Laster Anfang: Ein Mitchell & Markby Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
Vom Netzwerk:
Katastrophe. Die Presse hat schon ihren Spaß gehabt. Ein Revolverblatt hat bereits ein Foto dieses Hauses veröffentlicht; es wurde offenbar durch das Tor aufgenommen. Ich werde mich bei der hiesigen Polizei beschweren, und wenn es nicht aufhört, schreibe ich an den Presserat.«
»Da werden Sie aber eine Menge zu tun haben, wenn Sie sich mit all diesen Leuten in Verbindung setzen wollen«, sagte Meredith.
»Merry!« rief Sara erschrocken.
Lazenby preßt die Lippen aufeinander, und an seinem Hals trat eine heftig pulsierende Ader hervor. »Ich bin zwölf Stunden früher aus den Staaten zurückgekommen, weil ich weiß, wie schnell diese Dinge aus dem Ruder laufen können. Wir müssen der Köchin und der Haushaltshilfe einschärfen, daß sie auf keinen Fall mit jemandem außerhalb des Hauses sprechen. Das sind nämlich genau die Personen, denen die Skandalpresse immer die saftigsten Informationen abschwatzt.«
»Da kommen Sie ein bißchen zu spät«, teilte Meredith ihm mit. »Das haben wir alles schon hinter uns. Sie werden übrigens feststellen, daß die Polizei, was unser Problem mit der Presse angeht, wenig Mitgefühl hat.«
»Und dieser Markby? Ist er nicht ein Bulle? Angeblich ein Freund der Familie. Was tut er eigentlich?«
»Er arbeitet sehr hart an einem komplizierten und ziemlich häßlichen Fall!« entgegnete Meredith scharf und war über die Heftigkeit in ihrer Stimme selbst ein wenig überrascht. »Und es ist eine häßliche Angelegenheit, wenn ich Sie nur einmal auf den rein physischen Aspekt hinweisen darf. Ich habe den Toten gefunden, und er war kein besonders schöner Anblick.«
»Bitte, Merry nicht –« flüsterte Sara.
Es folgte ein verlegenes Schweigen. »Tut mir leid«, sagte Meredith bedauernd.
»Was haben Sie eigentlich dort gemacht?« fragte Lazenby. Er schaute sie mißtrauisch an. »Warum haben Sie sich in dem Atelier herumgetrieben?«
»Ich habe mich nicht herumgetrieben«, erwiderte Meredith zornig. »Ich wollte nur nachsehen, was der Katze fehlte.«
»Wenn Sie sich nicht eingemischt hätten, wären wir nicht in dieser Bredouille. Warum haben Sie ihn nicht einfach dort liegenlassen? Irgend jemand hätte ihn schon gefunden.«
»Das sollten Sie Alan Markby gegenüber besser nicht wiederholen!« entgegnete sie.
»Vielleicht«, schaltete sich Elliott sanft ein, »sollten wir die Sache vorläufig ruhen lassen. Sie kann warten.«
»Ja«, sagte Eve hastig. »Lucia ist mit dem Mittagessen fast fertig. Jonathan, Lieber, mach den Wein auf.« Meredith spürte den Druck einer Hand auf ihrer Schulter. Es war die von Elliott.
    Meredith ging nach dem Lunch spazieren, vor allem, um Lazenby bis zum Abendessen aus dem Weg zu gehen. Sie kam in der Halle an ihm vorbei, wo er gerade mit jemandem telefonierte, mit dem er zur Schule gegangen war und dessen Vater mit dem Leiter der Polizeidienststelle Golf spielte – oder eine andere ähnlich zufällige Beziehung hatte. Sie lief die Zufahrt hinunter und auf die Straße, ging dann schnell durchs Dorf, die Stirn in Falten gelegt, die Hände tief in den Taschen vergraben, bis sie zum alten Schulhaus kam. Mrs. Locke war im Garten. Meredith verlangsamte ihren Schritt.
    »Guten Tag!« rief sie über die Mauer.
»Ah, Miss Mitchell, Sie kommen gerade recht!« rief Mrs. Locke zurück und winkte und fuchtelte wild mit ihrer Gartenschere.
Meredith trat an die Gartentür, und Mrs. Locke öffnete ihr. Sie trug eine Plastikschürze, auf der in England vorkommende wildwachsende Blumen abgebildet waren, und Gartenhandschuhe. Sie trat zur Seite und ließ Meredith herein.
»Was für ein schöner Garten«, sagte Meredith – und das nicht nur aus Höflichkeit. Es war ein altmodischer Landgarten mit Blumen, die man jetzt nicht mehr oft zu sehen bekam, die früher aber weitverbreitet gewesen waren, wie zum Beispiel Stockrosen und Herbstastern.
»Es ist mein Hobby«, vertraute Mrs. Locke, die sichtlich erfreut war, ihr an. »Das heißt, mein Mann mäht den Rasen und trimmt die Hecken, aber die Blumenbeete gehören alle mir. Fürs Säen hat er nicht die Geduld. Und er hat natürlich auch sein eigenes Hobby, er baut militärische Szenen nach – mit Modellen und kleinen Soldaten und Geschützen und so.«
»Ah … wie interessant«, sagte Meredith.
Mrs. Locke seufzte tief auf. »Ich wollte schon immer einen richtigen Garten haben. Als wir bei der Armee waren, mußten wir ständig umziehen. Manchmal hatte ich ein kleines Beet, aber sehr oft wohnten wir in Appartements oder irgendwo, wo

Weitere Kostenlose Bücher