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Mord ist aller Laster Anfang: Ein Mitchell & Markby Roman

Mord ist aller Laster Anfang: Ein Mitchell & Markby Roman

Titel: Mord ist aller Laster Anfang: Ein Mitchell & Markby Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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meine, der verbrecherische
Overlord, hat es aus seinem Versteck ferngesteuert,
Liebling.«
»Oh, das hatte ich ganz vergessen.«
»Ich bin erstaunt, daß ein distinguierter Schauspieler wie Hetherbridge sich herabließ, bei einem
solchen Schwachsinn mitzumachen«, bemerkte Lazenby von oben herab.
»Hey!« rief seine Braut und versetzte ihm mit
dem Kopf einen leichten Stoß gegen sein Knie. »Das
ist einer von Mummys besten Momenten.«
»Das würde ich nicht sagen, Liebling.«
»Ich habe ihn als Polonius im Film gesehen.
Wünschte, ich hätte ihn sehen können, als er noch
jung war und seinen berühmten Hamlet hinlegte,
anno – wann war das doch gleich? Auf jeden Fall vor
dem Krieg. Sieben- oder achtunddreißig.« Lazenby
wandte den Kopf und sah sie der Reihe nach an. »Das wissen wir nicht, so alt ist keine von uns«,
sagte Meredith trocken.
»So wunderschön!« Lucia stöhnte leise auf. »Dieser Mann, er ist so böse. Er sollen sterben.«
»Er ist auch gestorben, der alte Ralph, oder? Kurz
nach den Dreharbeiten, nicht wahr?«
»Ja, Liebling, er ist gestorben. Er war vierundachtzig. Das hätte niemand vermutet.«
»So gemein«, schluchzte Lucia. »Sie zu verfolgen,
Signora!«
Ralphs verbrecherischer Overlord wurde schließlich ein Opfer seiner eigenen Monster, das wacklige
Raumschiff kehrte zur Erde zurück, die Musik
schwoll an, und der Nachspann kam.
»Solche Filme werden heute nicht mehr gedreht«,
sagte Meredith, tief zufrieden.
»Und das ist auch gut so«, erklärte Eve.
»Es war schön«, sagte Lucia leidenschaftlich. »Es
berühren mich hier.« Sie legte eine Hand auf ihren
üppigen Busen und lächelte wohlwollend.
Sara stand vom Fußboden auf und machte Licht.
»Hat Daddy nicht an dem Drehbuch mitgearbeitet,
Mummy?«
»Mike? Ja, das hat er«, sagte Eve. »Aber er ist mittendrin gegangen. Wenn er geblieben wäre, wäre es
ein viel besseres Drehbuch geworden. Der andere
Typ, ich habe seinen Namen vergessen, der an Mikes
Stelle weiterschrieb, war nicht halb so gut und dauernd verkatert. Einmal sind uns sogar die Dialoge
ausgegangen. Wir saßen um den Regisseur herum
und überlegten, wie es weitergehen sollte. Der alte
Ralph saß hinten, ganz allein, und nachdem wir uns
die Köpfe heiß geredet hatten, trompetete er: ›Improvisieren, meine Lieben! Improvisieren!‹« »Warum hat denn Daddy mittendrin aufgehört?«
fragte Sara.
»Oh, das weiß ich auch nicht mehr so genau«,
antwortete ihre Mutter ausweichend. »Er ist mit dem
Regisseur nicht gut ausgekommen. Es wurde dauernd etwas geändert.«
Aus der Ecke, aus der er, von den anderen ganz
vergessen, das Video mit grimmiger Aufmerksamkeit
verfolgt hatte, warf Elliott ein: »Evie, mein Schatz,
der Regisseur war ich.«
Beim Klang seiner sanften Stimme wurde Eve
dunkelrot. »Stimmt ja, Albie, Liebling, es war mir total entfallen. Wie dumm von mir.«
Meredith stand auf und schenkte sich einen
Drink ein. War mit dem Regisseur nicht gut ausgekommen, so ein Blödsinn! Du hattest eine Affäre mit
dem Plastikidioten angefangen, der die männliche
Hauptrolle spielte, und Mike hatte sich mehr von dir
gefallen lassen, als zu ertragen war, Evie. Du hast einen Narren aus ihm gemacht.
»Ich denke trotzdem«, sagte Lazenby eigensinnig,
»daß es für Hetherbridge eine sehr unrühmliche Art
war, seine Karriere zu beenden.«
Meredith sah ihn an. »Ach ja? Ich bewundere ihn
dafür, daß er in seinem Alter noch etwas ganz Neues
in einem für ihn fremden Metier angefangen hat.« »Absolut!« rief Eve. »Der alte Ralph hat alles
mit soviel Schwung und Begeisterung angepackt!«
Ihr Gesicht war noch immer gerötet, und sie fügte
unvermittelt hinzu: »Mach bitte das Fenster auf,
mein lieber Jonathan. Es ist schrecklich heiß hier
drin.«
    Später an diesem Abend, als Meredith sich aufs Zubettgehen vorbereitete, klopfte es an ihrer Tür. Sie rechnete halb damit, daß es wieder Sara sein würde, und öffnete; doch es war Eve, die in einem weißen Satinmantel auf der Schwelle stand, in einer Hand eine Ginflasche und in der anderen zwei kleine Flaschen Schweppes Tonicwasser. Sie hielt alle drei in die Höhe.
    »Und woraus sollen wir trinken?« fragte Meredith und trat beiseite, um Eve hereinzulassen. »O verdammt, ich habe die Gläser vergessen!«
    Verärgert verzog Eve das Gesicht.
»Keine Sorge, ich hole zwei Zahnputzbecher.« Sie ließen sich mit den Zahnputzbechern nieder,
    Eve goß ein, und sie prosteten sich schweigend zu. »Und welchem Zweck sollen diese mitternächtli
chen

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