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Mord ist aller Laster Anfang: Ein Mitchell & Markby Roman

Mord ist aller Laster Anfang: Ein Mitchell & Markby Roman

Titel: Mord ist aller Laster Anfang: Ein Mitchell & Markby Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Gesicht Mißbilligung aus. »Was haben Sie vor, Lady? Wollen Sie es hier rausholen und triumphierend ins Haus tragen?«
»Seien Sie nicht albern«, entgegnete sie verärgert. »Natürlich nicht.«
»Fein. Also lassen Sie es hier. Ich werde mich darum kümmern, in Ordnung?«
In seiner Stimme war eine Schärfe, die vorher nicht dagewesen war. Unwillkürlich musterte Meredith ihn ein zweites Mal. Die hellgrauen Augen ähnelten bei weitem nicht mehr den starren Augen eines Fischs. Sie hatten nun einen harten Glanz, der jedoch erlosch, während sie ihn ansah. Elliott lächelte besänftigend. »Sie brauchen sich jetzt nicht den Kopf darüber zu zerbrechen. Sie sind doch eben erst angekommen. Warum gehen Sie nicht hinein und sagen erst mal hallo? Evie wartet auf Sie. Warum das Wiedersehen verderben? Seit gestern redet Evie nur noch davon, daß Sie kommen. Ich sage Ihnen, ich war schon richtig neugierig darauf, Sie kennenzulernen.«
Meredith unterdrückte das Verlangen, schnippisch zu tragen: »Und was denken Sie jetzt, nachdem Sie mich kennengelernt haben?« Statt dessen gab sie sich förmlich: »Nun gut. Aber wir sprechen später darüber.«
»Selbstverständlich«, sagte Elliott sanft und vermittelte ihr den unangenehmen Eindruck, daß er so geschickt mit ihr verfahren war wie mit einer seiner launenhaften Aktricen auf den Sets. Mit leichten, energischen Schritten ging er zum Tor und drückte auf den Klingelknopf. Eine körperlose, krächzende Stimme, undeutlich als die von Eve zu erkennen, fragte, wer da sei.
»Albie, mein Schatz«, sagte Elliott. »Und deine Cousine bringe ich dir auch gleich mit.«
Ein elektronisches Schnarren, das plötzlich ertönte, ließ Meredith beinahe aus der Haut fahren. Das Tor ging auf. Vor sich sah Meredith jetzt an der Hauswand den auffälligen, blau lackierten Kasten einer Alarmanlage. Mit dem Sicherheitstor, der hohen Mauer und der Alarmanlage hatte sich Eve ziemlich gut geschützt und abgeschirmt. Offenbar durfte man heutzutage auf dem Land keine Risiken eingehen. Besonders dann nicht, wenn es in der Umgebung Leute gab, die einem so widerliche Streiche spielten.
Wie ein Echo auf ihre Gedanken kam Elliotts gemurmelte Ermahnung: »Wir erwähnen das kleine Päckchen da draußen nicht, in Ordnung? Es hat keinen Sinn, Evie aufzuregen.«
Meredith nickte zustimmend, wenn es sie auch einige Überwindung kostete. In ihrer Kindheit war es auf dem Land üblich gewesen, daß die Menschen ihre Türen den ganzen Tag offenließen, sogar dann, wenn sie in den Dorfladen zum Einkaufen gingen. Beides war verschwunden, sowohl das Vertrauen als auch die Dorfläden. Und dazu hatten die Grundstückspreise angezogen. Was mag wohl heute ein Haus wie dieses kosten, fragte sie sich, als sie die Stufen zum Portal hinaufstieg. Mit einer Aufteilung, wie sie typisch für die damalige Zeit war: bestimmt fünf oder sechs Schlafzimmer, ein paar Mädchenzimmer in der Mansarde, wahrscheinlich zwei Badezimmer und vielleicht eine separate Toilette im Flur des Erdgeschosses, mehrere schöne Empfangsräume und eine riesige Küche (mit Steinfliesen, nahm sie an, und jetzt zweifellos mit Geschirrspülmaschine und anderen modernen Gerätschaften bestens ausgestattet), dazu ein weiter Komplex von Nebengebäuden und ein großer, von einer Mauer umfriedeter Garten … Wenn ich mich einmal aus dem Berufsleben zurückziehe, dachte sie, werde ich schon froh sein müssen, wenn ich mir ein Einzimmerapartment leisten kann. Gerade als ihr dieser Gedanke durch den Kopf ging, wurde die Haustür aufgerissen.
»Liebling!« rief Eve und streckte beide Hände aus. »Wie wunderbar! Endlich bist du da!« Meredith wurde mit einer herzlichen Umarmung in Empfang genommen, und der schwache Duft eines sehr teuren Parfüms hüllte sie ein. »Komm nur rein!«
»Mein Wagen steht noch draußen.«
»Ach, fahr ihn später rein. Diese Straße benutzt sowieso niemand. Hier ist es sehr ruhig. Halt, ich weiß, gib Albie den Schlüssel. Er holt das Auto.«
Elliott schnitt eine Grimasse und streckte die Hand aus. Ein wenig verlegen reichte Meredith ihm den Schlüssel. »Das ist nett von Ihnen.«
»Warum auch nicht?« erwiderte er rätselhaft.
Meredith wurde eilig durch die Halle in einen Salon geführt. Dann nahm Eve sie bei den Schultern. »So«, sagte sie vergnügt. »Und jetzt laß dich ansehen.«
Der Salon war elegant möbliert. Nur wenig erinnerte an die Zeit seiner ursprünglichen klerikalen Nutzung. Jetzt waren die Wände pfirsichfarben gestrichen, vor den

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