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Mord ist aller Laster Anfang: Ein Mitchell & Markby Roman

Mord ist aller Laster Anfang: Ein Mitchell & Markby Roman

Titel: Mord ist aller Laster Anfang: Ein Mitchell & Markby Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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an den tadellos wie Soldaten aufgereihten Gemüsepflanzen und den sorgfältig gepflegten Beerensträuchern, vorbei an dem Beet, aus dem die Zwiebeln gezogen worden waren und das Bert frisch umgegraben hatte, rechteckig und lang wie ein frisches Grab. Im Gehen rief sie: »Onkel Bert, ich komme wegen Walters Kohlpflänzchen! Du hast gesagt, sie wären bereit zum Abholen!«
Nicht in seinem Garten? Das war merkwürdig. Vielleicht war er auf dem Friedhof? Die Tür zum Schuppen stand offen. Mrs. Yewell, die bereits ein unangenehmes Prickeln gespürt hatte, seufzte erleichtert auf. Kramte in dem unordentlichen alten Schuppen herum. Wurde auch langsam taub. Sie schrie sich hier die Seele aus dem Leib, und er hörte kein Wort.
Sie ging um den Haufen mit Gartenabfällen herum, der zwischen ihr und dem Schuppen lag und darauf wartete, verbrannt zu werden, und dann sah sie ihn. Sie sah auch, warum er sie nicht gehört hatte und nie wieder hören würde. Mrs. Yewell begann zu schreien.
    KAPITEL 12 Alan Markby wurde immer gereizter. Es war sinnlos, sich über einen Toten zu ärgern, aber Philip Lorrimer mußte der unfähigste Buchhalter der Welt gewesen sein, und es war nicht überraschend, daß unter dem Durcheinander von Papieren, die aus dem Cottage geholt worden waren und jetzt ausgebreitet vor ihm auf dem Schreibtisch lagen, mehrere Briefe vom Finanzamt waren. Im Ton waren sie unterschiedlich, er reichte von klagend bis schroff, aber alle verlangten Auskunft über Lorrimers Einkommen. Von einer geordneten Buchführung konnte bei ihm absolut nicht die Rede sein. Einzelne Rechnungen und Quittungen waren bunt durcheinandergewürfelt. Einige waren mit Farbe oder mit Fingerabdrücken aus Ton verschmiert. Zumindest die Abdrücke konnte man überprüfen, sie würden sich jedoch bestimmt als die von Lorrimer erweisen. Es gab auch ein paar Briefe von Geschenkläden, in denen es um Töpferwaren ging. Und auch mehrere Klagen, weil die Lieferfristen nicht eingehalten worden waren. In einem Fall wurde der Auftrag mit einem kurzen Brief storniert, in dem stand, er dürfe sich nicht wundern, wenn die Kunden sich nach anderen Lieferanten umsahen, wenn er die Lieferfristen nicht einhielt. Kein guter Geschäftsmann, dieser Mr. Lorrimer. Pearce konnte die Absender aufsuchen. Markbys Finger hatten eine ganz andere Art von Papier aufgespürt. Was war denn das?
    Es war der Kostenvoranschlag für die Reparatur eines Bedford-Vans. Markby pfiff leise durch die Zähne. Donnerwetter, es wäre billiger gewesen, einen guten Gebrauchtwagen zu kaufen. Er runzelte die Stirn. Auf Lorrimers Grundstück hatte kein Van gestanden. Er sah sich die Adresse auf dem Kostenvoranschlag an, faltete ihn zusammen, steckte ihn in die Tasche und sagte Pearce, daß er noch mal weggehe. »Sie setzen sich inzwischen mit diesen Leuten in Verbindung«, sagte er und reichte Pearce die verschiedenen Rechnungen und Quittungen über bestellte oder gelieferte Töpferwaren. Pearce machte ein griesgrämiges Gesicht.
    Die Reparaturwerkstatt war nur ein kleiner Betrieb in einer Seitenstraße, aber die Fassade war gestrichen, der Hof ordentlich, und alles sah ganz nach einem zuverlässigen Unternehmen aus. Als Markby aus dem Wagen stieg, kam ein junger Mann im orangefarbenen Overall heraus, der sich die Hände an einem Stück Putzwolle abwischte. Als Markby seinen Dienstausweis zeigte, reagierte der junge Mann ausgesprochen nervös. Vermutlich gab es einen guten Grund dafür, doch es war wenig wahrscheinlich, daß der etwas mit der Angelegenheit zu tun hatte, um die es Markby ging. Der junge Mann sagte, Markby solle mit Fred sprechen. Als er sich anschickte, das zu tun, bekam er noch aus den Augenwinkeln mit, wie der junge Mann eilig zu einem Telefon lief. Widerrechtlich kopierte Videos, Hundekämpfe, wer weiß? dachte er resigniert. Es war erstaunlich, was alles herausfiel, sobald man gegen die Balken klopfte.
    Auch Fred trug einen orangefarbenen Overall, war jedoch schon älter. Der Mann trug eine Hornbrille, und in seine Hände hatten sich Schmieröl und Schmutz so tief eingegraben, daß Markby sich fragte, ob sie wohl je wieder sauber würden. Er holte den Kostenvoranschlag heraus und erklärte, was ihn hergeführt hatte.
    »Ich erinnere mich sehr gut an den Van«, sagte Fred mürrisch. »Aber er is’ nich’ hier. War nur noch ’n Schrotthaufen, mehr nich’. Hab’ das dem jungen Kerl gesagt. Hatte keinen Sinn, da noch zu reparieren. Um den Van durch den TÜV zu kriegen, hätte

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