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Mord ist auch eine Lösung

Mord ist auch eine Lösung

Titel: Mord ist auch eine Lösung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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Hauptschlüssel.
    Es sah also nicht so aus, als wären die beiden abgehauen. Nun wollte Honey unbedingt herausfinden, was mit den Hoffners war. Dass sie ihr Gepäck hiergelassen hatten, bewies, |116| dass die beiden nur … sie bemühte sich, das richtige Wort zu finden … dass sie verschwunden waren.
    Trotzdem, überlegte sie und reckte das Kinn vor, es ist ja noch nicht aller Tage Abend.
    Sie marschierte schnurstracks zum Zimmer der Hoffners. Mary Jane trottete hinter ihr her und ließ sie wissen, wie viel ruhiger es jetzt in ihrem Kopf war, da Frau Hoffners Nadeln nicht wie Kastagnetten klapperten.
    Honey schloss die Tür auf und betrat das Zimmer. Mary Jane folgte ihr wie ein Schatten.
    Einige Gäste verwandelten ihre Zimmer in ein Chaos, da sie unfairerweise davon ausgingen, es würde ja jemand dafür bezahlt, hinter ihnen herzuräumen. Die Hoffners gehörten offensichtlich nicht zu dieser Kategorie. Das Zimmer war tadellos: Bett gemacht, Gepäck ordentlich verstaut, saubere und schmutzige Kleidung am richtigen Platz. Sogar das Strickzeug war, wo es hingehörte: sicher in dem Gobelinstrickbeutel mit den Holzgriffen verwahrt.
    Mary Jane machte die überaus zutreffende Anmerkung, dass die Hoffners nicht die Art von Leuten waren, die die ganze Nacht über außer Hauses blieben.
    Honey dachte ähnlich. »Vielleicht haben sie es sich in den Kopf gesetzt, in einen Zug oder Bus zu steigen und irgendwohin zu reisen, an irgendeinen Ort, den sie sich schon immer mal ansehen wollten. Wahrscheinlich kommen sie bald wieder.«
    Mary Jane stellte eine sehr relevante Frage: »Haben sie ihre Ausweise hiergelassen? Ohne Gepäck kann man ja fortgehen, aber ohne Ausweis kommt man nicht weit.«
    Honey gefiel der gespenstische Ton nicht, der sich in Mary Janes Stimme geschlichen hatte. Sie hatte das dumpfe Gefühl, dass ihr die Theorie, die hinter diesem Stimmungswechsel steckte, nicht besonders gut gefallen würde. Aber sie musste weiterhin positiv denken.
    »O ja«, antwortete sie und tat so, als machte sie sich nicht die geringsten Sorgen. Trotzdem suchte sie nach den Ausweisen. |117| Den von Frau Hoffner fand sie, den ihres Mannes nicht.
    Honey wurde immer nervöser. Weder Mary Janes Unken noch die Richtung, in die ihre Bemerkungen zielten, gefielen ihr.
    »Weißt du, was ich glaube?«, fragte Mary Jane, die Augen tellerrund, die Stimme zum Flüstern gesenkt.
    »Hmmm«, antwortete Honey, während sie unter dem Kopfkissen nachschaute. Lächerlich! Was hatte sie denn da finden wollen? Einen geladenen Colt?
    Trotz Honeys offensichtlichem Mangel an Interesse gab Mary Jane ihre persönliche Einschätzung der Lage zum Besten.
    »Ich vermute, Herr Hoffner hatte einfach die Nase voll von diesem höllischen Nadelgeklapper. Ich denke, er hat sie abgemurkst. Ich nehme an, er hat einfach die Geduld verloren und sie mit einer ihrer eigenen Stricknadeln erstochen. Deswegen ist ihr Ausweis noch hier, und seiner ist weg.«
    »Das glaube ich nicht«, antwortete Honey und schüttelte den Kopf, wenn sie auch zugeben musste, dass das immerhin eine Möglichkeit war.
    »Ich wette …«
    Mary Jane stürzte sich auf die Gobelintasche mit den Holzgriffen.
    »Da!«, sagte sie und zerrte eine Nadel hervor, an der ein schiefergraues Etwas hing. »Es ist nur eine Nadel da! Ich sag’s dir, Honey, er hat sie um die Ecke gebracht. Darauf würde ich meinen letzten Dollar verwetten.«
    Honey starrte auf die Stricknadel. Sie war quietschgrün mit einem schwarzen Knopf am Ende. Honey musterte sie besorgt. Was, wenn Mary Jane recht hatte? Was, wenn sie recht hatte und Herr Hoffner durchgedreht war? Der bloße Gedanke jagte ihr Schauder über den Rücken. Leute waren schon wegen viel weniger durchgedreht.
    Mary Jane hatte zumindest nicht ganz unrecht. Zwei Leute waren verschwunden. Ein Ausweis fehlte. Ihre deutschen |118| Gäste waren unverhofft, aber nicht völlig unbemerkt abgereist.
    »Stricknadeln gibt es immer nur als Paar«, merkte Mary Jane an, während Honey weiter in der Tasche wühlte.

|119| Kapitel 18
    Die Maler hatten noch einige Stellen in der Eingangshalle ein wenig nachgearbeitet, ehe sie für den restlichen Tag wieder zum St. Margaret’s Court Hotel aufgebrochen waren. Honey bat sie, dort nachzufragen, ob jemand Herrn Hoffner gesehen hatte. Das versprachen sie. Einer von ihnen hatte die Geistesgegenwart, ihr die Telefonnummer seines Handys aufzuschreiben.
    Nachdem der halbe Vormittag verstrichen war, begann das Verschwinden der Hoffners Honey

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