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Mord ist auch eine Lösung

Mord ist auch eine Lösung

Titel: Mord ist auch eine Lösung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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Subunternehmern vorgesetzt wurden. Sie war sich ziemlich sicher, dass er darauf aus war, von ihr ein noch feineres Essen angeboten zu bekommen als im St. Margaret’s Court. Da war er aber an die Falsche geraten.
    »Sind Sie sicher, dass Sie nicht wissen, wohin er gegangen ist?«, fragte sie.
    Er grunzte. »Dann wären wir ja nicht hier.«
    Honey runzelte die Stirn und strich sich übers Kinn. Ohne dass sie es bemerkt hatte, waren da tatsächlich zwei Härchen gesprossen. Im mittleren Alter musste man doch ständig auf üble Überraschungen gefasst sein. Diese hier würde sie mit der Pinzette aus der Welt schaffen. Was konnte die Hoffners bewogen haben, das Hotel zu verlassen? Ohne zu bezahlen, fügte sie noch innerlich hinzu.
    Also immer schön der Reihe nach, ermahnte sie sich. Erst mal den Tatort absichern und dann die richtigen Fragen stellen.
    Es stellte sich heraus, dass die Hoffners am Abend zuvor im Hotel gegessen hatten. Der Kellner merkte noch an, dass Frau Hoffner zwischen den Gängen gestrickt hatte.
    »Aber sie haben sich sehr merkwürdig benommen«, meinte Pallo, ein anderer Kellner. »Sie haben die Köpfe zusammengesteckt, als wollten sie nicht, dass jemand ihr Gespräch hörte. Sie sahen ein bisschen chauffiert aus – echauffiert meine ich«, fügte er hinzu.
    »Du hast nicht verstanden, worüber sie geredet haben?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein. Sie haben Deutsch gesprochen.«
    »Und du verstehst kein Deutsch.«
    »Nein, ich bin Portugiese.«
    »Hast du mitbekommen, wie sie gegangen sind?«
    »Ja. Sie haben mich kaum gehört, als ich sie gefragt habe, ob sie die Rechnung für das Essen auf ihr Zimmer buchen wollten. Sie schienen so vertieft in das, was sie zu bereden hatten.«
    |114| »Nur noch eins«, sagte Honey. »Kanntest du einen gewissen Aloysius Rodriguez? Der hat im St. Margaret’s Court gearbeitet.«
    »Ja, wir sind zur gleichen Zeit hergekommen.«
    »War der zuverlässig?«
    »Absolut.«
    »Würde der abhauen, ohne jemandem zu sagen, wohin?«
    Pallo schüttelte entschieden den Kopf. »Nein. Das würde er niemals machen.«
    »Ich habe gehört, dass er in Portugal Familie hat.«
    »Eine Frau und zwei Kinder, glaube ich. Er hat sie angebetet. Er hat mir erzählt, dass er nur hier in England arbeitet, um für die Zukunft seiner Kinder vorsorgen zu können. Er war sehr stolz auf seine Mädchen. Er wollte, dass sie beide auf die Universität gingen.«
    »Du hast ja wohl von dem Mord gehört?«
    Pallo nickte. »Mr. Fabiere war ein netter Mann. Aloysius hat ihm seine Zeichnungen gezeigt. Mr. Fabiere hat ihm gesagt, die wären sehr gut.«
    »Wirklich?«
    Der verschwundene Kellner und der Tote hatten einander also gekannt. Honey würde Steve Doherty das wissen lassen.
    Das Personal im St. Margaret’s Court hatte man bereits zu dem abtrünnigen Mitarbeiter befragt. Niemand war jedoch auf den Gedanken gekommen, von einem anderen portugiesischen Kellner Einkünfte einzuholen. Pallo hatte ihr viel Neues mitgeteilt.
    Über die Hoffners hatte er ihr allerdings nur wenig sagen können, nur das, was er bemerkt hatte. Herr Hoffner hatte zum Schluss noch etwas erwidert, ehe sie das Restaurant verließen, aber das hatte er nicht verstanden. Es war auf Deutsch.

|115| Kapitel 17
    Gegen zehn Uhr berichtete auch Anna, dass sie nicht zum Aufräumen ins Zimmer der Hoffners hineinkam. Der Zimmerschlüssel war auch nicht abgegeben worden. Ob die beiden sich nur einmal richtig ausschliefen?
    Es war purer Zufall, dass der Nachtportier in Golfhosen mit Schottenkaro und einem grünen Polohemd ins Foyer spaziert kam. Er hatte einen Schmöker liegenlassen, den er nachts las, immer wenn er keine Kontrollgänge machte oder Gästen, die ihre Schlüssel vergessen hatten, die Hoteltür aufsperrte.
    Honey redete zu dem Zeitpunkt gerade mit Lindsey über die Hoffners. Lindsey hatte ihrer Mutter versichert, dass der Zimmerschlüssel nicht abgegeben worden war. Das bedeutete, dass die beiden das Hotel wohl nicht verlassen hatten.
    »O doch, das haben sie«, meinte der Nachtportier. »Sie haben sich den Reserveschlüssel ausgeliehen und sind etwa gegen Mitternacht fortgegangen.«
    Honeys erster Gedanke war, dass die beiden sich abgesetzt hatten, ohne zu bezahlen. Es wäre nicht das erste Mal, dass scheinbar nette Leute verschwunden waren, ohne ihre Rechnung zu begleichen.
    Sid, der Nachtportier, beruhigte sie jedoch.
    »Sie hatten kein Gepäck bei sich.«
    Lindsey reichte ihrer Mutter das Schlüsselbund mit dem

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