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Mord ist auch eine Lösung

Mord ist auch eine Lösung

Titel: Mord ist auch eine Lösung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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brutzelnden Steaks erfüllt, es war laut, und es herrschte immer eine tolle Atmosphäre. Alle Hoteliers und Gastwirte von ganz Bath trafen sich hier, nachdem die Kneipen dichtgemacht hatten oder die zahlenden Hotelgäste brav in ihren Betten schlummerten.
    Als Antwort auf ihr Klopfen öffnete sich eine kleine Klappe, und zwei Augen blinzelten sie an.
    »Lass mich rein.«
    Sie brauchte keinen Namen zu nennen. Diese verschlagenen Augen würde sie überall erkennen. Die Tür ging auf.
    »Tag, Clint.« Honey wusste wirklich nicht, wie der Typ das schaffte, aber Clint Eastwood – eigentlich Rodney Eastwood – sprang als Türsteher beim Zodiac ein, wenn er bei seinen anderen Jobs abends frei hatte. Er hatte eine ganze Latte von Arbeitsstellen, unter anderem auch den Posten eines Küchenhelfers im Green River Hotel. Am seltsamsten war, dass er im Zodiac immer ausgerechnet dann Dienst hatte, wenn die einen ihrer »Themenabende« hatten und er sich entsprechend verkleiden musste. Heute war »Obstabend«: Clint war als Stachelbeere gekommen. Das Outfit schien aus einer Art aufblasbarer hellgrüner Zellophanhülle zu bestehen, die Tausende von kleinen stacheligen Nylonhärchen hatte. Auf dem Kopf und um den Hals trug er ein Arrangement aus Zweigen und grünen Blättern.
    »Schickes Outfit«, lobte Honey, während sie sich die Lachtränen aus den Augen wischte.
    »Du bist nicht angezogen«, erwiderte er hitzig.
    Honey deutete mit ausgebreiteten Händen auf ihre adretten Jeans, den marineblauen Pullover und das Seidentuch – ihrer Meinung nach eine ziemlich flotte Art, ihre Blöße zu bedecken.
    Clint war nicht beeindruckt. »Viel Mühe hast du dir ja nicht gerade gegeben. Du machst nie mit. Hättest als Banane oder Apfel kommen können.«
    |108| »Auberginen sind doch in etwa Marineblau. Meine Jeans sind dunkelblau. Ich könnte mich einfach zur Aubergine erklären, okay?«
    Clint zog eine Grimasse. »Mach dich nicht lächerlich. Das ist Gemüse, kein Obst. Und die sind lila.«
    »Ach, egal. Ich bin geschäftlich hier. Ich treffe mich mit Doherty. Was meinst du, als was könnte der kommen?«
    Langsam stahl sich ein Grinsen auf Clints Gesicht. Es war kein Geheimnis, dass er und die Polizei nicht gerade Busenfreunde waren, hauptsächlich, weil er einen Teil seines Einkommens aus eher verdächtigen Quellen bezog.
    Sein Grinsen blieb. »Der ist schon in der Bar. Sieht ziemlich sauer aus, wahrscheinlich soll das eine Zitrone sein.«
    »Du meinst, er ist allein. Darf ich jetzt nicht rein, weil ich nicht im Kostüm gekommen bin?«
    Er zögerte nur kurz. Clint wusste, wo sein Vorteil lag. Wenn er weiter im Green River Hotel Geschirr spülen wollte, sollte er sie jetzt besser reinlassen.
    Doherty saß auf einem Barhocker und gab ein trauriges Bild der Einsamkeit ab. Er schaute auf die Uhr.
    »Ich bin nicht zu spät dran«, sagte Honey, die diesen Blick als Vorwurf interpretiert hatte.
    Er sah sie. »Das habe ich doch gar nicht gesagt.«
    »Aber du hast auf die Uhr geschaut.«
    »Das ist doch nicht verboten.«
    Er bestellte ihr einen Drink. Sie nippte daran, ehe sie ihm ihre These über Deirdre Olsen und deren Pferdebegeisterung unterbreitete.
    »Ich glaube, Philippe wurde umgebracht, weil er herausgefunden hatte, dass jemand ihn bestohlen hat.«
    Dann berichtete sie ihm von dem Schälchen und dem Wohltätigkeitsverein für Pferde.
    »Du hast nicht rein zufällig eine Liste der Dinge, die aus Philippes Lagerraum gestohlen wurden?«
    »So was Ähnliches. Camilla arbeitet gerade dran. Sie erinnert sich vage, dass er eine Liste im Computer hatte. Anscheinend |109| hat sie Probleme, sich ins System einzuloggen. Ich habe ihr noch zwei Tage Zeit gegeben, ehe ich unsere eigenen Computerleute hinschicke, die sich dann reinhacken«, erwiderte Doherty.
    Honey schaute ihr Glas an und drehte es in der Hand. »Wann können wir damit rechnen, dass die Jungs kommen?«
    Er zuckte die Achseln. »Ich muss die anfordern. Sollte nicht länger als vier Tage dauern, bis sie hier sind, und dann …«
    Als er bemerkte, wie sich ihre Augen verengten und sie ihn von der Seite anschaute, unterbrach er sich.
    »Weiter …«, sagte er vorsichtig.
    »Lindsey könnte das in null Komma nix erledigen.«
    Sein Mund verzog sich zu einem anerkennenden Grinsen. »Ich hatte so das Gefühl, dass du das sagen würdest.«
    Sie spürte seinen Blick, während sie die Eiswürfel in ihrem Glas herumschwenkte. Sie schaute rasch auf, wollte ihn ertappen. Sein Gesichtsausdruck

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