Mord ist der Liebe Tod
Schneider. An seiner Kleidung sind keine Spuren gefunden worden, die ihn mit dem Brand in Verbindung bringen. Deswegen konzentrieren wir uns jetzt auf Alexander. Wir haben versucht, ein neues leicht abgeändertes Profil zu erstellen. Mal sehen, ob dann Alexander als Auswahl kommt. Was hältst du davon?“
Jenny nahm sic h einen Kaffee. „Einen Versuch ist es wert. Wenn ich ihn direkt anschreibe, kann’s passieren, dass er misstrauisch wird und verschwindet. Also probieren wir‘s mit eurer Methode.“
Sascha lächelte stolz.
„ Dann gib m al her. Zum Glück kann man sein Profil aktualisieren. Scheint nicht ungewöhnlich zu sein, dass es beim ersten Durchgang keinen Erfolg gibt.“
Logo reichte ihr weitere Blätter. „Du kannst dir auch gleich den Bericht aus der Gerichtsmedizin anschauen. Der Prof konnte tatsächlich nachweisen, dass Frau Wilhelm zwar durch das Feuer gestorben ist, aber vorher bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt wurde. Die Spurensicherung war wie erwartet nur mäßig erfolgreich. Abgesehen davon, dass weder an Tür noch Fenstern Einbruchsspuren zu finden waren, konnten sie nicht viel herausfinden. Sie muss ihn also hereingelassen haben.“
„ Frau Wilhelm war doch so ein ängstliches Mäuschen.“ Jenny nahm den Bericht entgegen und schlug ihn auf. „Wieso lässt sie jemanden in die Wohnung? Sie muss ihn gekannt haben, wie den Konrad.“
„ Oder er hat ihr eine überzeugende Geschichte erzählt“, meinte Logo und zuckte mit den Schultern. „Vielleicht ist es aber doch eine Frau. Frau Kümmel traue ich durchaus zu, über Leichen zu gehen. Vielleicht liebt sie den Konrad und bringt alle Frauen um, die er mag.“
„ Möglich“, m einte Jenny abwesend und las den Bericht. Wenn sie nur Kontakt zu Alexander herstellen könnten. Falls die Geschichte mit der neuen Anfrage nicht klappte, hatten sie nur noch die Möglichkeit, ihn über seine Mail-Adresse zu kontaktieren. Als letztes blieb noch der Ausweg über die Firma, doch für einen Gerichtsbeschluss gab es immer noch zu wenig Anhaltspunkte.
Sie blickte auf. „Bleibt Ihr auch an der Mail von diesem mysteriösen Böhm dran?“
Logo nickte. „Klar, der Name ist nur so häufig. Ohne weitere Informationen wird’s schwer sein, herauszufinden, wer das ist und um welche Adresse es geht.“
Jenny nickte frustriert. Sie nahm sich ein Blatt Papier und einen Kuli und schrieb drauf los. Für alle Fälle wollte sie eine Mail an Alexander vorbereiten.
Nach einer halben Stunde warf sie frustriert den Stift hin.
Zum Glück klingelte in diesem Moment das Telefon und Sascha hob ab. Er hörte einige Zeit konzentriert zu und schrieb mit. Dann verabschiedete er sich und wandte sich Jenny zu. „Das Labor. Sie konnten das Medikament identifizieren, mit dem Wilma umgebracht wurde. Und es entstammt nicht den Packungen, die neben ihrer Leiche auf dem Tisch lagen.“
„ Nicht?“ fragte J enny verwirrt.
„ Nein, Es handelt sich um Acepromazin. Ein Mittel, das in Tierarztpraxen zur Beruhigung von Tieren verwendet wird.“
„ In Tierarztpraxen? Nur da?“
„ D er Labormitarbeiter meinte, überall wo Tiere behandelt werden. Die Dosis war außergewöhnlich hoch. Es müsste sich um ein Präparat für Großtiere gehandelt haben.“
Jenny überlegte kurz. „ Großtierärzte gibt’s hier bestimmt nicht viele. Ob Apotheken das vorrätig haben? Überprüf bitte, ob irgendwo welches gestohlen wurde.“
Sascha nickte und setzte sich an den PC.
Jenny stand auf und lief im Zimmer auf und ab. „Wie kommt unser Täter an das Zeug? Wird sowas auf dem Schwarzmarkt gehandelt?“
Sascha blickte auf. „ Moment, hab’s gleich. Aha, wird normalerweise wegen der Nebenwirkungen nicht beim Menschen angewendet. Scheint andere Mittel zu geben, an die leichter zu kommen ist. Deswegen gibt’s das üblicherweise nicht auf dem Schwarzmarkt. Und wir haben keinen Einbruch registriert. Es wurde nichts als gestohlen gemeldet.“
„ Kann man sich als Tierarzt ausgeben und das Mittel einkaufen? Logo, recherchier das mal. Da gibt’s doch ne Kammer oder das Gesundheitsamt oder wie auch immer.“
Logo gab ein paar Begriffe ein. „Für Tierärztliche Hausapotheken ist das Regierungspräsidium in Darmstadt zuständig. Ich ruf da mal an.“
Jenny nickte und setzte ihre Wanderung fort. Sie hatte einfach keine Ruhe. Der Fall setzte ihr zunehmend zu und machte sie unruhig, mehr als sie sich eingestehen wollte. Ob sie in eine völlig falsche Richtung ermittelten? Noch ein Versagen
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