Mord ist der Liebe Tod
konnte sie sich nicht erlauben.
Logo beendete sein Telefonat. „Die waren sehr hilfsbereit. Allerdings halten sie es für unmöglich, dass sich jemand als Tierarzt ausgibt, um Medikamente zu bestellen.“
Frustriert trat Jenny gegen ein Stuhl bein. „Super. Wie viele Tierärzte gibt’s im Rhein-Main-Gebiet? Ich schätze in Frankfurt selbst schon mindestens fünfzig. Sollen wir die alle befragen?“
„ Da dürften aber kaum Großtierärzte dabei sein . Hier in der Großstadt gibt’s doch keine Kühe und Schweine mehr. Höchstens Pferde“, meinte Logo.
Sascha hackte auf seiner Tastatur herum. Kurz darauf blickte er auf. „Im Internet steht, das wird hauptsächlich bei Katzen und Hunden eingesetzt. Bei Pferden eher nicht. Man kann es ins Futter mischen oder als Flüssigkeit in den Mund spritzen.“
„ Na toll“, murmelte Jenny. „Dann müssen wir ja nur einen Tierarzt suchen, der übergroße Katzen und Hunde behandelt.“
„ Vielleicht im Zoo?“, meinte Logo.
Jenny guckte überrascht. „Könnte sein.“ Sie schnappte sich ihre Jacke. „Los, Logo, fahren wir hin. Bin schon immer gerne in den Zoo gegangen. Und nimm Fotos von allen Verdächtigen mit.“
Der Frankfurter Zoo lag mitten in der Stadt, ein ewiges Problem, da das Platzangebot äußerst beschränkt war. Alle Pläne, den Zoo zu verlegen oder einen zweiten zu bauen, waren verworfen worden. Parkplätze gab es durch das nahe gelegene Gelände der früheren Großmarkthalle ausreichend. Ob sich das ändern würde, wenn die Europäische Zentralbank das Gelände neu bebaut hatte?
Sie hielten direkt vor dem Haupteingang , wiesen sich bei der Kassiererin aus und fragten nach dem Weg zur zooeigenen Tierarztpraxis. An den Bären vorbei liefen sie Richtung Zoomitte. Sie umrundeten den großen Weiher, passierten den Streichelzoo, wo gerade eine Schulklasse lautstark herum tobte und fanden hinter dem Giraffenhaus die Tierarztpraxis. In der Praxis trafen sie auf eine blau gekleidete Helferin, die gerade Transportkäfige reinigte. Sie wiesen sich aus und fragten nach den Ärzten.
„ Die begleiten grade eine Giraffengeburt. Das kann noch dauern.“ Das Mädchen strich sich die roten Haare aus der Stirn. „Vielleicht kann ich Ihnen helfen?“
Jenny erklärte in wenigen Worten ihr Anliegen.
„ Da sind sie bei mir genau richtig. Mein Name ist Vetter. Ich kümmer mich um die Apotheke.“
„ Benutzen Sie Acepromazin hier im Zoo?“
„ Ja, oft sogar. Vor Transporten oder tierärztlichen Behandlungen.“
„ Könnte etwas davon verschwunden sein?“
„ Nein, auf keinen Fall.“
„ Wieso sind Sie da so sicher?“
„ Wir überprüfen die B estände regelmäßig. Da gab’s keinen Fehlbestand. Und Zugang haben nur die Tierärzte und die Mitarbeiter.“
„ Könnten Sie das trotzdem zur Sicherheit nochmal überprüfen? Vielleicht hat sich jemand Zugang zu den Räumen verschafft.“
„ Kommen Sie mit.“
Sie liefen durch das lang gezogene Gebäude an etlichen geschlossenen Türen vorbei. Am Ende des Ganges war eine Stahltür mit einem vergitterten Fenster in der oberen Hälfte.
Die junge Frau blieb davor stehen. „Die Apotheke ist immer abgeschlossen. Und außerdem lass ich meinen Hund tagsüber hier drin. Da hat er seine Ruhe.“
Jenny und Logo blickten neugierig durch das Fenster und zuckten zurück. Auf der anderen Türseite setzte ein heftiges Bellen ein, unterbrochen von lauten Knurrlauten.
„ Das ist Archibald, mein Rottweiler. An sich ist er sehr lieb, aber mit Fremden hat ers nicht so. Wenn also jemand da drin gewesen wäre, hätten das alle mitbekommen. Ich geh mal rein und überprüfe den Bestand. Sie warten vielleicht besser hier.“
Das war Jenny und Logo sehr recht. Nach wenigen Augenblicken kam die Frau wieder heraus. „Alles in Ordnung. Der Bestand stimmt genau.“
Die Polizisten blickten sich an. „Gut, Frau Vetter. Danke. Das wars fürs Erste.“
D ie junge Frau brachte sie zurück zum Vordereingang. „Tschüss dann.“
Auf der Fahrt zurück wandte sich Jenny an Logo. „Halt doch mal vorne an der Konstabler Wache. Ich hätt Lust auf eine Bratwurst. Und die Füße vertreten würde ich mir auch gerne ein bisschen.“
Logo ließ sich das nicht zweimal sagen. Sie holten sich an einem Stand etwas zu essen und bummelten danach noch kurz durch die Kleinmarkthalle.
„ Ich war noch nie hier“, meinte Logo und blickte sich interessiert um.
„ I st ja auch nur was für Feinschmecker!“, grinste Jenny.
„ Witzig. Soll die
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