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Mord ist kein Geschäft

Mord ist kein Geschäft

Titel: Mord ist kein Geschäft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ihn mit Eis ?«
    »Wer
hat etwas davon gesagt, daß ich ihn verdünnt haben möchte ?«
    Ich
ging in die Küche hinaus und goß zwei Gläser voll, wobei ich in das meine
Eiswürfel warf, und brachte beide ins Wohnzimmer zurück.
    Santana
trank etwa die Hälfte des Glases mit dem puren Rye auf einen Schluck aus und starrte mich dann wieder an.
    »Gladys
Pearson verdiente zweihundert die Woche als Wagners Privatsekretärin, aber nach
dem, wie sie lebte, hätte man annehmen müssen, ihr Wochengehalt wäre näher an
tausend gewesen! Sie hatte eine Dachgartenwohnung in einem neuen Hochhaus am Sunset Boulevard, die sie allein neunhundert Dollar Miete
im Monat kostete. Sie hatte in ihren Kleiderschränken Kleider im Wert von etwa
fünftausend Dollar. Ich fragte Wagner danach. Er behauptete, es nicht erklären
zu können. Er wußte nichts über das Privatleben des Mädchens, sie sei ihm nur
eine gute Sekretärin gewesen. Es kostete ihn eine Menge Schweiß, das zu sagen .«
    »Ja ?« sagte ich verdutzt.
    »Ich
habe dieses gesamte Motel untersucht«, fuhr er mit gelangweilt klingender
Stimme fort. »Der Eingang zum Parkplatz liegt abseits des Wilshire Boulevard in einer Seitenstraße. Jedermann kann von dort aus in das Motel
hineingelangt sein. Westerways Zimmer war das zweite
in diesem Teil des Gebäudes. Es ist durchaus möglich, daß der Mörder die
Pearson erschossen hat, als sie die Tür öffnete, und dann auf demselben Weg
verschwunden ist, auf dem er hereingekommen ist. Wenn er einen Schalldämpfer
benutzt hat, und das hat er vermutlich, denn niemand im Block hat irgendein
plötzliches Geräusch gehört, brauchte er sich auf seiner Flucht nicht einmal zu
beeilen .«
    »Ja ?« sagte ich, diesmal sehr vorsichtig.
    » Westerway hat Ihre Kundin erpreßt«, brummte er. »Die
Pearson war bei ihm, als Sie eintrafen — und, wie Sie vermuten, in einer
intimen Situation. Und sie hat weit über ihre Verhältnisse gelebt. Erpressung
scheint hier das Schlüsselwort zu sein. Da ist dieses wichtige Paket, das jeder
haben will, aber anscheinend keiner hat. Westerway hatte gedacht, seine Schwester habe ihn betrogen, und deshalb nannte er sie
>Louise Patrick<. Dann erzählte sie Ihnen, sie sei einmal mit diesem
Patrick verheiratet gewesen. Vielleicht sollte ich mir diesen Patrick einmal
genauer ansehen. Vielleicht stellt es sich als eine gute Spekulation heraus .« Er gab Laute von sich, die wie »huh-huh« klangen, was ich großzügigerweise für ein Lachen hielt, und brummte
dann schmerzlich, während er sich langsam hochhievte.
    »Lieutenant?«
Ich schluckte schwer. »Bedeutet das, daß unsere Vereinbarung gilt ?«
    »Nein«,
sagte er scharf. »Noch nicht.« Er ging steif auf mich zu und ließ sich Zeit,
bevor er mir erneut schmerzhaft mit dem Handrücken übers Gesicht schlug. »Jetzt
gilt die Vereinbarung !« verkündete er.
    »Wofür,
zum Teufel, war das ?« stammelte ich, während mir
erneut die Tränen aus den Augen strömten und mein ganzer Kopf klingelte wie ein
Glockenspiel.
    »Ich
dachte, ich schulde Ihnen das zum Ausgleich«, sagte er gutgelaunt. »Sie haben
beinahe meine Innereien in Spaghetti verwandelt mit diesem heimtückischen
Schlag! Aber jetzt sind wir quitt. Okay?«
    Ich
schüttelte gereizt den Kopf, um das Glockenspiel zum Schweigen zu bringen.
»Okay — aber wir haben es bestimmt auf die harte Tour gemacht !«
    »Tut
das nicht jeder ?« Santana zuckte die Schultern. »Nun,
ich denke, ich werde den Investment-Berater gründlich unter die Lupe nehmen.
Was tun Sie jetzt, Holman ?«
    »Darüber
bin ich mir im Augenblick nicht ganz im klaren«, gestand ich. »Mein Kopf ist zu
verwirrt. Wenn er nicht herunterfällt, werde ich mir etwas ausdenken .«
    »Warum
sprechen Sie nicht mit Ihrer Kundin ?« In seinen Augen
tauchte für den Bruchteil einer Sekunde ein boshafter Funke auf. »Wer weiß?
Vielleicht kann ihre Kundin recht geschickt mit schallgedämpften Pistolen
umgehen !«
     
    Ich
fahr nach Hause. Unterwegs hielt ich bei der Praxis eines Arztes. Ich kannte
ihn, und er kannte mich ausreichend gut, um nicht irgendwelche geistreichen
Bemerkungen wie: »He — da hat Sie wohl jemand ein paarmal auf den Kopf gehauen,
alter Freund ?« zu machen. Er bezeichnete das Ganze als
eine Quetschung, pappte ein Pflaster darauf und verlangte fünfzehn Dollar. Ich
erklärte ihm, bei solchen Preisen könne er es zurück haben; er grinste mich
bloß an und teilte mir mit, die fünfzehn Dollar seien nicht für das Pflaster
gewesen,

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