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Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Titel: Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Ferris
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öffnete sich quietschend. Ich blieb einen Moment nervös keuchend stehen, dann hob ich meine Kleider auf, schlüpfte hindurch und zog sie vorsichtig wieder ins Schloss.
    Der Strahl meiner Taschenlampe huschte durch den lang gezogenen Trakt. In beide Richtungen erstreckten sich raumhohe Regale. Viele davon schienen bereits ausgeräumt zu sein. Verdammt, ich hätte schon vor Wochen herkommen sollen! Hoffentlich war noch da, wonach ich suchte.
    Mit schwindender Hoffnung wanderte ich an den Regalreihen entlang. Nach einigen Metern erreichte ich die ersten gefüllten Fächer und untersuchte mit dem Lichtkegel, welche Unterlagen ich vor mir hatte. Erst nach sorgfältiger Überprüfung von einem guten Dutzend Regalen stieß ich endlich auf die Personalakten der Agenten.
    Los jetzt! Ich fand die M-Reihe und dann MC. Nichts. Ganz ruhig. Die alternative Schreibweise MAC war einen Versuch wert. Davon gab es jede Menge, aber keine McRaes. Allmählich geriet ich in Panik. Cassells hatte sie nicht zurückgestellt! Sie lag bestimmt irgendwo unter den Papierbergen in seinem chaotischen Büro vergraben! Jetzt nur nicht die Fassung verlieren. Nachdenken.
    Nächster Anlauf mit MR. Gott sei Dank! Drei McRae-Akten steckten zwischen den McRackens und den McRennies. Ich zog die erste heraus. Negativ. Die zweite war meine. Ich verspürte Erleichterung und zugleich Nervosität. Ich war mir plötzlich gar nicht mehr so sicher, ob ich wirklich erfahren wollte, was darin über mich stand. Nicht immer schmeichelhaft, was andere über einen dachten, auch wenn Rabbi Burns das anders sah. Aber ich hatte immerhin große Anstrengungen unternommen, um die Wahrheit herauszufinden.
    Also setzte mich mit meinem Mantel als Unterlage auf den Boden und schlug entschlossen den Ordner auf. Ich sah einen Stapel Schriftstücke vor mir, alle fein säuberlich links oben gelocht und von einem Faden zusammengehalten. Es gab ein Deckblatt mit den spärlichen Details meines Lebenslaufs und den nächsten Angehörigen. Meine Mum war dort mit ihrer Adresse verewigt. Dann schlug ich die nächste Seite auf. Die Botschaft war klar und unmissverständlich und erklärte Cassells merkwürdigen Blick bei unserem letzten Zusammentreffen in seinem Büro.
    TOP SECRET
    Die versiegelten Dokumente in dieser Personalakte dürfen ausschließlich vom Leiter der Behörde eingesehen werden.
    Öffnen ohne ausdrückliche Genehmigung untersagt.
    Unter keinen Umständen darf irgendein Aspekt
    der Arbeit der SOE oder der persönlichen Daten der Offiziere der SOE an Capt. Daniel McRae weitergegeben werden.
    Mein Puls beschleunigte sich. Was zur Hölle ging hier vor? Was um Himmels willen stand in dieser Akte? Vielleicht hatte Cassells recht – es gab Dinge, die besser vergessen bleiben. Ich blätterte weiter und fand zunächst lediglich harmlose Kopien meiner Entlassungspapiere und Berechnungen zur Höhe meiner Pension. Der Betrag reichte nicht für einen komfortablen Ruhestand. Dann gelangte ich an die versiegelten Umschläge, zwei an der Zahl. Ich entfernte vorsichtig die Blätter darüber und untersuchte den ersten Umschlag. Er war mit einem Klecks Siegellack verschlossen. Wiederverschlossen. Man konnte genau die Stelle erkennen, an der jemand das frühere Siegel abgekratzt hatte.
    Auf der rechten unteren Seite des Kuverts fand sich eine Signatur und das Datum 28. Mai 1944. Auf der Vorderseite prangte ein großer roter Stempel, der den Inhalt als Streng geheim/Nur für Leiter SOE klassifizierte. Ich zog ein kleines Messer aus meinem Werkzeugbündel hervor, setzte es an einer Ecke des Umschlags an und schlitzte ihn auf. Darin fand ich ein einzelnes Blatt:
    Aktennotiz – Streng vertraulich
    An: Colonel Sir Collin Gubbins, Leiter SOE
    Von: Major P. A. Caldwell
    Datum: 14. Mai 1944
    Betreff: Captain Daniel McRae / Vorfall in Avignon
    Sir,
    es ist meine unliebsame Pflicht, Sie darüber zu informieren, dass Captain Daniel McRae, unser Agent in Avignon, am 24. April von der Gestapo festgenommen wurde. Wir haben seither nichts mehr von ihm gesehen oder gehört und es ist anzunehmen, dass er, wie alle gefangenen Agenten, in das Gestapo/Vichy-Hauptquartier in der Rue Saline in Avignon gebracht wurde. Man wird ihn dort verhören und exekutieren oder wie schon die Agenten Hastings und Temple in eines der Konzentrationslager schicken.
    Doch so bedauerlich dies ist, es gibt noch eine andere Angelegenheit, über die ich Sie in Kenntnis setzen muss. Eine junge weibliche Widerstandskämpferin wurde in

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