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Mord ist schlecht fürs Geschäft

Mord ist schlecht fürs Geschäft

Titel: Mord ist schlecht fürs Geschäft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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sechs Ringe auf drei Fingern jeder Hand, plus einen auf jedem Daumen. Keine auf den Zeigefingern.
    Sie trug einen roten Pullover mit einem tropfenförmigen Ausschnitt, der der Phantasie nur wenig Raum ließ. Auch sie hatte einen gepiercten Nabel.
    Wie die Mutter, so die Tochter.
    Loretta schüttelte den Kopf. »Ich habe nicht viel mit ihm zu tun gehabt. Er hat öfter mal mit Mervyn gequatscht. Die haben im Büro ordentlich miteinander gepichelt.«
    Cora lächelte Doherty an. »Ich glaube, dieser nette Polizist hier hat keine weiteren Fragen mehr an dich, Loretta.« Sie wandte sich wieder dem Mädchen zu, und ihr Gesichtsausdruck wurde eine winzige Spur härter. »Ich komme dann gleich und mache dir dein Mittagessen, Schätzchen.«
    Honey bemerkte sofort die Verachtung in Lorettas Augen. Alle Teenager sahen ihre Eltern manchmal so an. Es dauerte gewöhnlich eine Weile, bis sich das wieder gab. Trotzdem spürte sie auch Unzufriedenheit, sogar ein wenig Geheimnistuerei.
    »Warten Sie, Loretta. Vielleicht gibt es da doch etwas, das für uns hilfreich sein könnte.«
    »Ja, das stimmt«, pflichtete ihr Doherty bei. Er bemühte sich redlich, nicht ärgerlich zu wirken.
    Honey ihrerseits strengte sich gewaltig an, um nicht auf Lorettas Rock zu starren. Wenn er noch ein bisschen kürzer gewesen wäre, läge der Hintern vollkommen blank. Wenn Lindsey so einen Rock trüge … Aber das würde Lindsey nicht machen, obwohl sie Tänzerinnenbeine hatte, die beinahe nahtlos bis zur Schulter zu gehen schienen.
    |97| Doherty fragte Loretta gerade, wann sie ihren Vater das letzte Mal gesehen hätte.
    »Er ist nicht mein Vater.«
    »Sie ist aus meiner ersten Ehe«, erklärte Cora mit einem leisen Lächeln in Honeys Richtung und einem warnenden Blick in Richtung Tochter.
    Loretta zuckte die Achseln. »Neulich abends, als er sich mit Mr. Weinstock unterhalten hat, da habe ich ihn zum letzten Mal gesehen – oder besser gehört.«
    Irgendetwas daran, wie sie scheinbar beiläufig die Achseln zuckte, ließ alle Alarmglocken schrillen – zumindest bei Honey. Sie schaute von der Seite zu Doherty. Hatte er Kinder im Teenageralter?
    Nein. Hatte er nicht. Ihm war das verräterische Rollen der Augen entgangen, mit dem das Mädchen Gleichgültigkeit andeuten wollte, das aber tatsächlich ganz etwas anderes bedeutete. Er stellte Loretta Fragen. Honey war sich ohne jeden Zweifel sicher, dass Loretta log, was immer sie auch sagte.
    »Sie haben mit angehört, was gesprochen wurde?«
    »Ja. Die waren in der Küche. Mr. Weinstock hatte Mervyn um Eis gebeten.«
    Ein fieses Grinsen schlich sich auf ihre Gesichtszüge. »Zer stoßenes Eis machen, das mochte Mervyn gar nicht. Obwohl das ja eigentlich keine große Sache ist, ein paar Eiswürfel in ein Geschirrtuch packen und dann zertrümmern. Stimmt es, dass er tot ist?«
    Doherty nickte. »Der Mann, den Sie als Mr. Weinstock kannten, ist tot, ja.«
    Lorettas Augen leuchteten. »Erschlagen? Vielleicht mit einem Nudelholz? Der gute alte Mervyn ist sehr geschickt mit dem Nudelholz. Damit zerkleinert er nämlich immer das Eis.«
    »Du kleine Schlampe!« Cora sprang auf. Ihre Finger waren wie Klauen, als sie ihrer Tochter an den Kragen wollte.
    Honey warf sich dazwischen. »Beruhigen Sie sich doch.« |98| Sie runzelte die Stirn und schaute Doherty an. »Wie ist er denn umgebracht worden?«
    »Wir sind noch nicht sicher«, sagte Doherty. »Wenn wir die Einzelheiten aus der Autopsie haben, kann ich …«
    Honey verlor die Geduld. »Könnten wir bitte zur Sache kommen?« Der Polizist und die junge Dame schauten sie überrascht an. Eine Parfümwolke waberte von Loretta herüber, als Honey sie ansprach: »Worüber haben die beiden geredet?«
    Wieder fuhr Cora mit wütendem Gesicht und leicht bebender Unterlippe dazwischen. »Sie hat es Ihnen doch gerade gesagt. Mervyn hat Eis zerstoßen, mehr nicht.«
    »Nein! Sie haben erzählt, dass die beiden sich unterhielten«, erwiderte Honey, schaute unverwandt auf Loretta und weigerte sich, die ärgerlichen Blicke zu Kenntnis zu nehmen, die Doherty in ihre Richtung abschoss. »Meiner Meinung nach bedeutet das, die Unterhaltung fand nach dem Zerkleinern der Eiswürfel statt. Ist es möglich, dass der Mann, den Sie als Mr. Weinstock kannten, seine eigene Flasche Whisky mitgebracht hatte? Ziemlich viele Amerikaner machen das, um sich die teuren Preise an der Bar zu ersparen. Könnte es sein, dass er Mervyn aufgefordert hat, sich zu ihm zu gesellen und ein Gläschen mit ihm zu

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