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Mord mit Gruener Soße

Mord mit Gruener Soße

Titel: Mord mit Gruener Soße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Habeney
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Der etwa vierzig Meter hohe Holzturm war seit einiger Zeit geschlossen, wegen baulicher Mängel der Holzkonstruktion hieß es. Man munkelte aber, die hohe Zahl der Selbstmorde sei die Ursache.
    Über die Darmstädter Landstraße fuhren sie nach Sachsenhausen hinein und weiter über die Offenbacher Landstraße nach Oberrad. Dort bogen sie in eine kleine Seitenstraße ein, die in die Oberräder Gärten führte. Schon an der Hauptstraße wies ein freundliches grüngelbes Schild auf die Gärtnerei Sigismund hing. Darunter stand kleiner: Verein zum Schutz der Grünen Soße.
    Sie bogen in einen gepflegten Hof ein, der an zwei Seiten von gläsernen spiegelnden Gewächshäusern umgeben war. Überall blühten in Kübeln Herbstblumen und alles war sauber und aufgeräumt. Sie parkten vor einem kleinen weißgetünchten Haus mit Fensterläden aus Holz. Vor den Fenstern hingen ebenfalls Blumenkästen mit üppig blühenden roten und gelben Blumen. Neben einer Eingangstür, die auch aus dunklem mit Schnitzereien verziertem Holz war, hing ein Schild „Büro “.
    Während Jenny sich noch auf dem Hof umschaute, klopfte Sas cha und ein klangvolles „Herein “, ertönte.
    Sie traten ein und standen direkt in einem modern eingerichteten Büro. Ein kräftiger Mann Ende Fünfzig stand auf und kam um seinen Schreibtisch herum.
    In seiner grünen Gärtnerkleidung sah er stattlich aus. Kein Fleckchen war auf ihr zu sehen und Jenny überlegte, ob er darin wirklich gärtnerte oder ob er sie nur aus stylischen Gründen trug.
    „ Sigismund“, brummte er, „was kann ich für Sie tun?“
    Jenny zückte ihre Marke. „Becker, Kripo Frankfurt.“
    „ Polizei?“ Er war sichtlich erstaunt , doch ohne den Anflug von schlechtem Gewissen, der sich so oft zeigte, wenn Bürger mit der Polizei konfrontiert wurden. „Setzen sie sich doch bitte.“
    Beide nahmen Platz und Jenny kam gleich zur Sache. „Sagt Ihnen der Name Ammerland etwas?“
    Nur kurz überlegte der Mann. „Das ist doch der Mitarbeiter von Frosti, oder? Der, der nicht zu seinem Termin kam.“
    Sie nickte bestätigend. „Genau der. Wissen sie, warum er nicht kam? Und wann war der Termin genau?“
    „ Dienstagmorgen um 10 Uhr. Ich habe bei seiner Firma nachgefragt, aber nur ausweichende Auskünfte bekommen. Er wäre verhindert und man würde jemand anderen schicken.“
    „ Ammerland ist tot. Er wurde ermordet. Am Montagabend wahrscheinlich.“
    „ Ermordet! Aber warum? Wissen Sie, wer es getan hat?“ Sigismund war blass geworden. Jenny war sich sicher, dass seine Überraschung nicht gespielt war.
    „ Wir ermitteln noch. Was wollte Ammerland bei Ihnen?“
    Sigismund hatte sich schnell gefasst. Er überlegte kurz. „Inwieweit sind Sie mit der Problematik der Ursprungsbezeichnung Grüne Soße vertraut?“
    Sie lächelte. „Ich weiß erst seit diesem Fall, dass es da eine Problematik gibt.“ Sascha machte neben ihr ein ersticktes Geräusch. Sie blickte zur Seite. „Mein Kollege, Herr Meister weiß mehr darüber und hat mich informiert. Ebenso Herr Volks.“
    „ Ah, Volks, hab mir gedacht, dass Ammerland da auch einen Termin hatte.“
    „ Das stört Sie nicht?“
    „ Warum sollte es. Wir sehen Volks nicht als Konkurrenz in dem Sinne. Und er ist ein netter Kerl. Ich kannte schon seinen Vater. Ist halt die Zukunft. Da darf man sich keine Illusionen machen, dass die kleinen inhabergeführten Betriebe langsam aber sicher aussterben. Ist überall so.“
    „ Ich dachte, dagegen kämpfen Sie?“
    Er lachte. „N ee, junge Frau. Das machen wir nicht. Wär ja wie gegen Windmühlen kämpfen. Wir wollen nur, dass die Kunden eindeutig erkennen können, was sie kaufen. Die Leute, die Wert darauf legen, vom kleinen traditionellen Gärtner Qualität zu kaufen, die sollen auch sicher sein, sie zu bekommen.“
    „ Also alles eine Frage der Deklaration?“
    „ Nicht nur, wir kämpfen ebenso darum, die Qualität zu erhalten. Grüne Soße muss aus den klassischen sieben Kräutern hergestellt werden, keines davon darf mehr als 30 % Anteil haben und mindestens 70 % müssen aus Frankfurter Anbau stammen. Das nennt man dann geschützte Ursprungsbezeichnung.“
    „ Aha“, schaltete sich Sascha ein. „Und darum geht der Prozess.“
    „ Der Prozess geht sogar noch etwas weiter. Wir hätten gerne Markenschutz für unsere Grüne Soße. Das heißt, Produzenten außerhalb Frankfurts dürfen ihre Produkte nicht mehr unter diesem Namen verkaufen.“
    „ Unter anderem schon? Obwohl das Gleiche drin

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