Mord mit Gruener Soße
wir werden auch mit ihm nochmal sprechen müssen. Er steht immer noch in Verdacht, etwas mit dem Mord zu tun zu haben.“
Die Frau schwieg und blickte zu Boden.
„ Frau Bambach? Wissen Sie etwas, was Sie mir bisher nicht gesagt haben?“ Jenny beugte sich vor und berührte sie vorsichtig am Arm. „Sagen Sie´s mir. Sie können mir alles sagen.“
Die Frau räusperte sich. Ihre Augen glänzten feucht. „An dem Abend … als … als dieser Mord geschah …“ Ihre Stimme verlor sich.
„ Ja?“, drängte Jenny.
„ Da war er nochmal weg. Eine Stunde etwa. Aber er würde nie … er hat sicher nicht …“
„ K eine Sorge, wir überprüfen das.“
„ Aber Sie dürfen nicht sagen, dass ich …“
In diesem Moment hörte Jenny ein Auto vorfahren. Kurz darauf zwei erregte Stimmen, von denen eine Sascha gehörte. Einen Moment später donnerte die Tür auf und knallte gegen die Wand. Frau Bambach sprang erschrocken auf.
Jenny stand ebenfalls auf , aber deutlich langsamer. „Herr Bambach, mäßigen Sie sich.“
„ Mäßigen?“ Der Mann kam drohend auf sie zu. „Nachdem, was Sie hier das letzte Mal abgezogen haben? Ich habe mich schon genug gemäßigt, indem ich Ihren Kollegen nicht angezeigt habe. Und jetzt kommen Sie her und belästigen meine kranke Frau?“
„ Wenn Ihre Frau krank ist, dann wohl durch Ihre Schuld!“, meinte Jenny scharf. Dem Mann verschlug es kurz die Sprache.
„ Was …? Wie …?“
Er blickte zu seiner Frau, die sofort zurückschrak. „Was hast du für einen Blödsinn erzählt?“
„ Nichts“, schluchzte sie und wich noch weiter zu rück. „Wirklich nicht. Bitte …“
Jenny trat zu ihr. „Frau Bambach, jetzt wäre der richtige Zeitpunkt, etwas zu sagen. Hat Ihr Mann Sie misshandelt?“
Sie schütt elte den Kopf und schluchzte. „Nein, nein, nein.“
Bambach wandte sich zu Jenny. „Da hören Sie es. Gehen Sie.“
„ I ch bin auch Ihretwegen gekommen. Wir wissen, dass Sie am Abend des Mordes noch einmal weg waren. Wo waren Sie?“
„ Ich war nicht weg. Wie kommen Sie darauf?“
Jenny blickte zu seiner Frau.
Er zog die Brauen zusammen. „Susanne? Was hast du erzählt?“
„ Dass Sie weg waren. Für eine Stunde etwa“, ging Jenny dazwischen.
„ Wie kommst du dazu, so einen Blödsinn zu erzählen. Sag sofort die Wahrheit.“
Die Frau blickte verängstigt von ihm zu Jenny. Zaghaft begann sie zu sprechen: „Ich … glaube, ich … habe mich … geirrt, tut mir leid. Es war am Abend vorher.“
„ Na also“, blaffte Bambach. Er wandte sich wieder an Jenny. „Noch was?“
S ie fluchte innerlich, zwang sich aber zur Ruhe. „Wissen Sie etwas davon, dass Ammerland Sie und Herrn Hölzel beeinflussen wollte? Durch Bestechung oder Drohungen?“
„ Hab ihn ja nicht gesprochen. Hölzel hat nichts davon gesagt. Und womit hätte er drohen sollen?“
„ Wie sieht´s mit Bestechung aus? Hätte er damit Chancen gehabt?“
„ Kommt auf die Summe an, würde ich sagen. Jeder hat seinen Preis. Müsste aber hoch gewesen sein. War ne Ehrensache für Wilhelm.“
Jenny warf Frau Bambach einen fragenden Blick zu, dem sie auswich, und ging hinaus zu Sascha, der in der offenen Eingangstür stand, offenbar bereit einzugreifen, wenn nötig.
„ Komm“, meinte sie kurz und ging an ihm vorbei zum Auto.
„ Ich konnte ihn nicht länger aufhalten.“
„ Schon okay. Ich hatte die Frau fast so weit. Aber dann hat sie nen Rückzieher gemacht. Wir müssen sie hier wegbringen. Hast du ne Idee wie?“
„ Vielleicht kann uns Frau Hölzel helfen.“
„ Meinst du? Na gut. Je öfter wir da rein schneien, desto nervöser wird Hölzel hoffentlich.“
Als sie auf den Hof fuhren, sahen sie die Eheleute Hölzel neben den ersten Gewächshäusern stehen, offenbar in einen Streit verwickelt. Sie stiegen aus und beide verstummten. Frau Hölzel kam auf sie zu, während ihr Mann ausspuckte und in Richtung der anderen Gewächshäuser davonging. Jenny blickte ihm unentschlossen nach.
„ Frau Kommissarin. Und Herr Meister. Wie kann ich Ihnen helfen ? Gibt’s was Neues?“
„ Wir bräuchten Ihre Hilfe, Frau Hölzel.“
„ Tatsächlich?“, sie war sichtlich geschmeichelt. „Nun, gerne, wenn ich kann.“
„ Ist alles in Ordnung? Es sah aus, als hätten Sie gestritten?“
Sie winkte ab. „Ging nur um Kleinigkeiten.“
Jenny ließ es auf sich beruhen. „Wir würden gerne mit Frau Bambach allein sprechen, ihr Mann lässt sie aber kaum aus den Augen. Sehen Sie irgendeine Möglichkeit, uns
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