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Mord mit Schnucke: Heidekrimi (German Edition)

Mord mit Schnucke: Heidekrimi (German Edition)

Titel: Mord mit Schnucke: Heidekrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Kanitz
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Beruhigungsmittel.«
    »Das hat er ohnehin abgelehnt. Seine Herzfrequenz und der Blutdruck sind so weit in Ordnung. Er wollte duschen und sich umziehen.«
    Dabei schaute er Hanna an, als wollte er sagen: Hättest du auch dringend nötig.
    Weiß ich selber, danke.
    Nachdem er gegangen war, herrschte kurz Stille, bis Westermann fragte: »Sind die Schmerzen besser?«
    »Ich habe die Tabletten nicht genommen«, gestand Hanna. »Ich darf jetzt nicht müde werden. Vielleicht kann Andrew für mich Aspirin auftreiben.«
    »Hm«, murmelte Westermann. »Warst mal wieder klüger als ich, Chefin. Ich werde gerade sehr, sehr müde.«
    Als erneut die Tür geöffnet wurde und der Butler erschien, schlief der Polizeihauptmeister schon halb.
    »Andrew, mein Bester. Wir brauchen mehr Kaffee für mich und Aspirin für die Kommissarin.«
    Der Butler nickte. »Ich kümmere mich gleich darum. Aber hier ist jemand, der mit Ihnen sprechen möchte.«
    Hanna fand die Formulierung merkwürdig, denn Andrew hätte doch einfach sagen können, ob der Graf oder sein Sohn jetzt zum Gespräch bereit waren.
    Dann sah sie, wer hinter dem Butler den Salon betrat, und vergaß schlagartig ihr Kopfweh.
    Westermann wirkte mit einem Mal kein bisschen müde mehr.
    »Du?«, rief er. »Wo kommst du denn her?«

23
    In Wahrheit sah der Besucher nicht so aus, als sei er scharf drauf, mit der Polizei zu sprechen. Sein Gesicht war finster, und er musste von Andrew mit sanfter Gewalt in den Salon geschoben werden.
    »Der Herr ist draußen herumgeschlichen«, erklärte der Butler. »Ich habe ihn entdeckt, als ich die Koffer des jungen Herrn Grafen hereintragen wollte.«
    »Was heißt hier herumgeschlichen?«, gab der Mann zurück. »Ich habe mich nur ein bisschen umgesehen.«
    »Dies ist Privatbesitz.«
    »Pah!«
    Hanna griff ein, bevor ein handfester Streit ausbrechen konnte. »Vielen Dank«, sagte sie zum Butler und entließ ihn mit einem Nicken.
    Sie bemerkte, wie Westermann dem Besucher einen warnenden Blick zuwarf, den dieser jedoch ignorierte.
    Er wandte sich an Hanna. »Nur, damit Sie’s gleich wissen, Frau Kommissarin: Ich habe nichts Böses getan.«
    »Das weiß ich, Herr Lüttjens.«
    In den Augen des alten Kutschers blitzte etwas auf. Erleichterung? Vielleicht.
    »Aber es wäre nicht nötig gewesen, mich anonym anzurufen. Weder gestern Nachmittag noch heute Abend.«
    Heinz-Otto kratzte sich seinen fast kahlen Schädel. Den Filzhut hatte er schon beim Eintreten abgenommen.
    »War es doch.«
    »Aber nein.«
    »Doch.«
    »Nein.«
    »Doch, doch, doch!«
    Hanna schwieg und starrte ihn an. Wieso benahm der sich wie ein Dreijähriger? Wurden alle alten Männer so? Ihr eigener Vater war mit knapp sechzig bei einem Schiffsunglück ums Leben gekommen. Auch sonst hatte sie keine Vergleichsmöglichkeiten.
    »Sie haben gesagt, dass ich schwerhörig bin, und Sie denken bestimmt, ich bin nicht mehr ganz richtig im Kopf!«
    »Wie bitte?«
    Jetzt starrte sie Westermann an. Der schaute betreten zu Boden.
    Hanna verstand.
    Der Schafstall-Fall! Sie hatte am Mittwoch den Verdacht geäußert, der alte Kutscher könnte vielleicht nicht mehr so gut hören, weil er Englisch mit Plattdeutsch verwechselt hatte. Und Westermann, der Idiot, hatte sie bei dem alten Mann verpetzen müssen.
    »Da hast du ja was angerichtet«, sagte sie zu ihm.
    »Mann, Chefin! Ist mir halt so rausgerutscht. Letzte Woche bist du mir noch ganz schön auf die Ei… äh … Nerven gegangen.«
    Sie hörte gar nicht richtig hin. Deshalb also hatte Westermann sich am Abend lieber allein auf die Suche machen wollen. Nachdem sie herausgefunden hatten, dass es sich bei dem anonymen Anrufer um Heinz-Otto handelte, wollte er ihm unbedingt noch eintrichtern, den Mund zu halten.
    Tja, dumm gelaufen.
    Sie legte sich schon die Worte zurecht, mit denen sie Westermann runterputzen würde, als sie plötzlich innehielt.
    Wozu?, erkundigte sich ihre innere Stimme. Was bringt das jetzt?
    Nichts.
    Ganz genau. Sieh lieber zu, dass der olle Kutscher dir wertvolle Hinweise geben kann, die Hendriks Informationen untermauern.
    Gute Idee.
    Und tot ist er auch nicht.
    Äh, nein.
    »Bist ja gesund und munter«, sagte Westermann zu Heinz-Otto, offenbar bemüht, Hanna abzulenken. »Wir haben dich den ganzen Abend lang gesucht. Ich dachte schon, dir wäre was passiert.«
    »Nee, wieso? Hab hier nur ein bisschen aufgepasst. Der Graf ist ’n ganz linker Hund. Der hat was auf’m Kerbholz. Die ganze Mischpoke taugt nichts.«
    »Und wieso

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