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Mord nach Drehbuch

Mord nach Drehbuch

Titel: Mord nach Drehbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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man seinen Eintopf, die Pasteten und vegetarischen Alternativen nicht benötigte. Er war ziemlich pikiert darüber.
    Er studierte die Speisekarte, ehe er sich endlich hinsetzte. »Aha, keine Steak-and-Kidney-Pastete«, kommentierte er laut. »Einen guten Koch kann man immer daran erkennen, dass er guten Pastetenteig macht. Wussten Sie das?«
    Na klar. Smudger erzählte immer den gleichen Scheiß.
    »Nein«, log sie und lächelte. Man musste Prioritäten setzen. Diesen Mann durfte sie auf keinen Fall vergrätzen. Chefköche waren sensible Pflänzchen und hatten überaus scharfe Messer.
    »Haben Sie Ihre Liste dabei?«
    »Sicher«, antwortete er und verlagerte sein Gewicht auf dem Stuhl, um mit einer seiner Pranken in die rechte Hosentasche zu fassen.
    Honey zuckte zusammen, als er ein buntes Notizbuch herauszog. Richard war nicht der Typ, dem sie ein solches Buch zugetraut hätte – dazu noch mit einem rosa Bleistift. Doch inzwischen wunderte sie beinahe gar nichts mehr.
    Ihr knurrte der Magen. Wenn sie diese Sache mit klarem Kopf angehen wollte, musste sie sich konzentrieren. Und da würde es helfen, wenn sie vorher was in den Magen bekam.
    »Was möchten Sie denn gern essen?«, fragte sie fröhlich.
    Mit gerümpfter Nase studierte er die Speisekarte. »Mir würde man Dreck wie das Zeug hier nicht durchgehen lassen«, sagte er laut, als gerade ein Kellner vorbeikam, der auf einem Teller ein Baguette mit duftender, schmelzender Knoblauchbutter und Krabben an ihnen vorübertrug.
    Der Geruch ließ Honey das Wasser im Mund zusammenlaufen.
    »Ich glaube, ich nehme die Krabben«, sagte Honey.
    Richards knurrte irgendetwas Unverständliches, ehe er mit seiner vernichtenden Kritik der Speisekarte fortfuhr. »Wild schweinwürstchen mit Confit von roten Zwiebeln. Fertig gekauft, möchte ich wetten.«
    »Das glaube ich nicht …«
    »Hummer aus Cornwall mit Erbsensuppe. Pah! Aus der Dose. Und wenn sie nicht aus der Dose ist, dann schmeckt sie bestimmt nicht so gut wie meine. Catherine Zeta Jones war ganz verrückt nach meiner Erbsensuppe, o ja. Hat mich sogar nach dem Rezept gefragt.«
    »Damit sie die zu Hause für Michael Douglas kochen konnte?«
    »Genau!«
    »So!«, sagte Honey, ehe er auch noch die Desserts niedermachte. »Zeit für unser kleines Gespräch. Was haben Sie mir mitgebracht? Wer sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Verdächtigen?« Sie schaute demonstrativ auf das Notizbuch.
    Honey wartete geduldig. Sie lächelte interessiert und als hätte sie keine Eile. Nur ihre Hände hätten ihre wahren Gefühle verraten können, wenn Richard sich die Mühe gemacht hätte, sie zu betrachten. Aber Richard war viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt.
    Nachdem er die rot-weiß karierte Serviette sorgfältig auseinandergefaltet hatte, stopfte er sie sich in den Hemdkragen. Als er damit endlich fertig war, nahm er das Notizbuch zur Hand und blätterte mit dem Daumen zur richtigen Seite. Er räusperte sich, als wäre er Pavarotti, der sich auf einen Auftritt vorbereitete.
    »Sheherezade Parker-Henson.«
    Honey ließ die Augen über die Speisekarte schweifen. »Ist das irgendein exotisches Gericht?«
    »Das ist die Chef-Maskenbildnerin. Ich habe gesehen, wie sie in den Wohnwagen ging.«
    »Ah! Da fragt man sich aber, warum sie nicht ihre Eltern umgebracht hat, die ihr einen solchen Namen verpasst haben. Na ja, egal.« Honey zog ihr Notizbuch hervor. »Wann ungefähr?«
    »Sechs Uhr fünfundvierzig.«
    »Sind Sie da sicher?«
    »Ganz sicher. Zu dieser Uhrzeit habe ich die Haferkekse und die Blutwurst in den Ofen geschoben. Die bereite ich separat zu, getrennt von den Würstchen und dem Speck, die ich erst im Ofen gare und dann auf die Grillpfanne lege. So bleiben die Würstchen schön saftig«, erklärte er. »Das Geheimnis hervorragend gebratener Würstchen ist, dass man sie erst gut ansticht.«
    Honey räusperte sich. »Habe ich auch schon mal gehört. Also, diese Sheherezade. Das ist ja ein ziemlich langer Name.«
    »Die mit dem Bindestrich, das sind immer feine Leute, Mrs Driver.«
    »Nennen Sie mich Honey.«
    »Honey. Honey«, wiederholte er. Sie merkte, dass ihm der Name gefiel. Das war doch schon mal was.
    »Eine sehr noble Familie. Landadel. Jede Menge Land und ein Herrenhaus in Shropshire. Da kommen gute Lebensmittel her, wissen Sie, aus Shropshire. Wenn Sie gute
und
frische Produkte wollen, dann kriegen Sie die in Shropshire. Ganz besonders Spargel. Sehr schönen Spargel haben die.«
    »Sie ist wohl der Typ Frau,

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