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Mord nach Drehbuch

Mord nach Drehbuch

Titel: Mord nach Drehbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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überall dabei.«
    Schließlich entspannten sich seine Züge und sackten in eine seinem Alter angemessene Form.
    »Unter einer einzigen Bedingung.«
    »Und die wäre?«
    »Beim nächsten Mal schleifen Sie mich in ein besseres Lokal als das hier.«

Kapitel 10
    »Na, wie war’s?«
    Honey saß gemütlich am Empfangstresen, das Kinn in eine Hand geschmiegt und den Ellenbogen auf die Tischplatte gestützt. Gerade war Doherty zusammen mit einem Schwall kalter Luft hereingekommen. Er zerrte sich seinen schwarzen Schal vom Hals. Auf seine finstere Art sah er sehr sexy aus.
    »Rasierst du dich eigentlich nie?«
    Wieder das vertraute Raspelgeräusch, während er sich mit den knubbeligen Fingern übers Kinn strich. »Falsche Jahreszeit zum Rasieren. Viel zu kalt. Eigentlich überlege ich sogar, ob ich mir einen Bart stehen lassen soll.«
    »Nein!«
    »Magst du Bärte nicht?«
    »Du bist doch nicht hergekommen, um dich über Bärte zu unterhalten? Du willst mit mir ausgehen. Stimmt’s?«
    Er grinste. »Und nichts und niemand könnte mich davon abhalten.«
    »He, Honey.«
    Mary Jane kam die Treppe hinuntergeschwebt und tauchte im Empfangsbereich auf. Bei ihrem Anblick fiel Doherty die Kinnlade herunter.
    »Sie ist gerade von einer Reise nach Edinburgh zurück«, versuchte Honey ihm zu erklären.
    »Wow, was für ein tolles Karo!«, rief Doherty mit leicht übertriebener Begeisterung aus.
    Mary Jane strahlte. »Ach, vielen Dank, Herr Kommissar. Das ist ein altes Stück, müssen Sie wissen. Der Verkäufer meinte, wahrscheinlich sei es schon bei der Schlacht von Bannockburn 1 getragen worden.«
    Dohertys Nasenflügel waren schmal geworden.
    Mary Jane trug einen schottisch karierten Rock aus einem schweren Stoff, der infernalisch nach Kampfer stank. Wahrscheinlich war er jahrzehntelang eingemottet gewesen, wenn auch vielleicht nicht seit der Schlacht von Bannockburn. So lang hielt selbst der beste Harris-Tweed nicht.
    Honey wollte wieder frei atmen können. Das erreichte sie am besten, indem sie dafür sorgte, dass Mary Jane samt der Kampferwolke bald wieder verschwand.
    »Kann ich was für dich tun, Mary Jane?«
    »Da bin ich mir sicher, meine Liebe. Sir Cedric hat vorgeschlagen, dass ich mehr unter die Leute gehen sollte. Ich habe mich immer nur an die Heizung gekuschelt. Er meinte, ich sollte mich mal zum Filmset begeben. Es macht mir nichts aus, wenn ich nur eine kleine Nebenrolle kriege. Ich möchte kein Star werden oder so. Was meinst du?«
    Mary Janes Augen blitzten zwischen den vielen Fältchen hervor, die sie sich in ihrem langen Leben erworben hatte.
    »Ich glaube, im Augenblick sind die Dreharbeiten unterbrochen«, erklärte Honey. »Hast du nicht gehört, dass man die Hauptdarstellerin ermordet hat?«
    »Ja klar, aber Hollywood lässt sich doch durch nichts und niemanden aufhalten. Im Gegensatz zu dem, was du sagst, habe ich in Erfahrung gebracht, dass weitergedreht wird. In der
Entertainment News
steht, dass sie eine neue Hauptdarstellerin haben und zusätzliche Statisten brauchen. Ich habe mir überlegt, dass ich ganz schnell meinen Namen auf die Liste setzen werde.«
    Mary Jane wandte sich an Doherty. »Derek, der Typ, der mit den Mikrofonen herumhantiert, der meinte, so jemanden wie mich könnten sie brauchen. Ich bin groß, aber mager.«
    Derek war also der Schuldige!
    Honey war heute schon in der Stadt gewesen. Sie war zu ihrer Mutter gegangen, um sich ihr antikes Korsett zurückzuholen.Aber Gloria hatte gute Gründe aufgeführt, warum sie es behalten wollte.
    »Lass es mir noch eine Weile, Hannah, mein Schätzchen. Im Conservative Club habe ich einen netten Herren kennengelernt. Aber dessen Feuer muss noch ein bisschen angefacht werden – wenn du verstehst, was ich meine?«
    O ja, Honey verstand das. Na ja, ein bisschen Romantik im Leben ihrer Mutter würde zumindest dafür sorgen, dass sie nicht wieder versuchte, einen potenziellen Ehemann für ihre verwitwete Tochter zu finden.
    »Ich habe gehört, dass es ein großer Vorteil ist, mager zu sein«, sagte Doherty. Er warf Honey ein schiefes Lächeln zu. »Man hat mir erklärt, das läge daran, dass die Kamera einem mindestens zehn extra Pfunde auf die Hüften zaubert.«
    »Das habe ich auch schon gehört«, bestätigte Mary Jane und nickte mechanisch.
    Honey verdrehte die Augen. »Ich nehme an, Sir Cedric will nicht auch Statist werden.« Es sollte ein Scherz sein, aber Mary Jane nahm die Sache bierernst.
    »Ich habe ihn nicht gefragt«, antwortete sie. »Doch

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