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Mord nach Drehbuch

Mord nach Drehbuch

Titel: Mord nach Drehbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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gebracht.
    Brett war genau, was sie jetzt brauchte. Er verdiente es, dass sie ihm Zeit schenkte. Und ihn ermutigte – und natürlich mit Vorfreude erfüllte. Der sollte sich ruhig weiter nach ihr verzehren; sie musste sein Interesse wach halten. Brett war reich. Brett hatte von seinem Vater ein Bankunternehmenund eine Schifffahrtslinie geerbt. Ein Muskelprotz mit einem dicken Bankkonto – besser ging es nicht.
    »Okay.« Er sprach ganz langsam, wie immer, wenn er ihr den Mund wässrig machen wollte mit den Versprechungen, was er alles mit ihr anstellen würde, sobald sie einander endlich wiedersehen würden.
    Sie lachte oft und kehlig, während er redete. Brett war nicht nur reich, er besaß auch eine abenteuerliche sexuelle Phantasie.
    »Ich bin überhaupt nicht fromm«, hatte er ihr beim ersten Treffen gesagt. »Die Missionarsstellung kannst du also schon mal vergessen. Ich bin ein Typ mit einer äußerst fruchtbaren Vorstellungskraft. Ich hoffe, das macht dir nichts aus.«
    Damals wäre sie am liebsten gleich auf der Stelle mit ihm ins Bett gesprungen, hatte sich aber überlegt, dass sie ihn besser noch ein wenig hinhalten sollte. Eine Nacht im Bett mit einem reichen Mann war eine Sache. Ein Ehering und ein Anspruch auf einen Teil seines Vermögens, das war schon etwas ganz anderes.
    Also hatte sie einen Schmollmund gemacht und über ihr Weinglas hinweg geschnurrt: »Übung macht den Meister, heißt es ja. Und wenn du mich dabei an der Hand nimmst und führst, dann denke ich, dass ich schon klarkomme.«
    Bei der Erinnerung an jenen Tag musste sie lächeln. Als Vollblutschauspielerin hatte sie das Maximum aus der Nummer »Mädchen von nebenan« herausgequetscht. Allerdings hatte Brett nicht erwartet, dass sie noch Jungfrau war; nicht heutzutage.
    Sie nestelte an ihrem Telefon herum, während sie mit ihm sprach. »Du weißt wirklich, wie du ein Mädchen scharf auf dich machen kannst, Brett. Wann kann ich wieder damit rechnen, dass du mich live auf Touren bringst?«
    Er grunzte leise und zufrieden wie ein Raubtier, das sich genüsslich streckt. »Früher als du denkst, Süße. Früher als du denkst.«
    »Wie ist es in New York?«
    »Pulsierendes Leben.«
    »Nur in der Stadt?«
    Er lachte. »He, Schätzchen … was denkst
du
denn?«
    »Ich denke, dass ich etwas mehr brauche als nur warme Unterwäsche, damit mir richtig heiß wird.«
    »Da will ich mich lieber gar nicht erkundigen, wie du mit Jane Austen klarkommst. Kinderspiel, oder?«
    Martyna knurrte. »Ach, ich hätte viel lieber was mit richtigem Gossenslang. Hör dir doch mal das an.«
    Sie nahm ihr Drehbuch in die Hand. »Unsinn und Frivolitäten, Launen und Unwägbarkeiten, all das unterhält mich, ich gestehe es gern ein, und ich lache darüber, wann immer ich kann.«
    »Was soll das denn heißen?«
    »Die liebe gute Jane hielt nicht viel vom gesellschaftlichen Leben in Bath. Nannte die Stadt zu blendend weiß. Ich denke mal, wir würden heute sagen, sie ist zu schrill und direkt. Jane hatte auch nichts übrig für Abendveranstaltungen und Tanzen bis zum Morgengrauen. Hatte wohl die Beine mit Superglue zusammengeklebt, wenn du mich fragst.«
    Bretts Lachen war kehlig und dreckig. »Das beweist nur, dass sie nie den richtigen Mann kennengelernt hat. Ich wäre sicherlich schon jetzt an Orte vorgedrungen, wo niemand vorher je war.«
    »Oder hinterher«, gab Martyna zurück.
    Hätte Brett ihr Gesicht sehen können, dann hätten ihm das eifersüchtige Schmollen und die gerunzelte Stirn gefallen. Auf derlei Mätzchen fuhr Brett voll ab. Aber jetzt konnte er nichts davon sehen, und Martyna war froh darüber.
    Sie säuselten einander »Ciao« ins Ohr und legten auf.
    Martyna lehnte sich in die Kissen zurück und lächelte. Irgendjemand hatte ihr vor Jahren einmal erzählt, dass man dem Kosmos seine Wünsche mitteilen musste. Das heißt, man musste um etwas bitten und fest dran glauben, dass dieser Wunsch wirklich in Erfüllung gehen würde. In Martynas Fall hatte sich der Kosmos selbst übertroffen. Sie hattedas phantastische Aussehen, das hilfreich war, wenn man nur über eine mittelmäßige Begabung verfügte. Mit diesem Aussehen verdiente man sich das Geld, um die zusätzliche Ausbildung bezahlen zu können. Noch ein bisschen Glück und Unterstützung durch die richtigen Leute – Leute mit Geld und einem Auge für schöne Frauen – und fertig war das Erfolgsrezept. Sie hatte alles bekommen, was sie wollte, und viel mehr noch. Filmsets waren für sie wie eine

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